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Heimatgeschichte: Zeit, das Museum umzugestalten

Heimatgeschichte

Zeit, das Museum umzugestalten

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    Theresia Nagler in ihrem Museum auf ihrem Anwesen in Unterschneidheim. Aufgrund der Corona-Schließungen kann auch sie derzeit keine Besucher empfangen und nutzt die Gelegenheit, ihr kleines Museum umzugestalten.
    Theresia Nagler in ihrem Museum auf ihrem Anwesen in Unterschneidheim. Aufgrund der Corona-Schließungen kann auch sie derzeit keine Besucher empfangen und nutzt die Gelegenheit, ihr kleines Museum umzugestalten. Foto: Joerg Hertrich

    Frei nach dem Motto „Es war einmal“ und weiteren Präsentationen, organisiert Theresia Nagler seit vielen Jahren heimatkundliche Ausstellungen auf ihrem ehemaligen landwirtschaftlichen Anwesen in Unterschneidheim. Die schwäbische Mundartdichterin deckt ihre Ausstellungsbereiche sowohl über private Sammlungen wie durch Leihgaben von langjährigen Weggefährten ab.

    Nun ist aber auch ihr kleines Museum von den Schließungen wegen der Corona-Vorgaben betroffen. Theresia Nagler sieht sich durch die zwangsverordneten Maßnahmen nicht persönlich diskriminiert, sondern möchte die Gelegenheit nutzen, um weitere neue Strukturen in ihrem Museum zu integrieren.

    „Für die jetzige Situation, die Einschränkungen bei Besuchen in öffentlichen Einrichtungen habe ich vollstes Verständnis“, berichtet die 89-Jährige. „Zwei meiner Kinder sind im medizinischen Bereich tätig und ich weiß um die Wichtigkeit der jetzigen Maßnahmen“, schildert sie.

    „Glücklicherweise habe ich durch die Zwangsschließung in meinem Museum keine finanziellen Einschnitte, denn ich muss keine Miete bezahlen“, erklärt die Mundartdichterin. Die Zeiten der verordneten Schließungen möchte Theresia Nagler vor allem nutzen, um religiöse Gegenstände durch neue Kunstgegenstände zu ersetzen. Die spirituelle Kunst möchte sie an eine kirchliche Stiftung weitergeben. Stattdessen sollen die Ausstellungen von Puppenstuben und Puppenküchen den jüngeren Besuchern Kindheitsträume aus längst vergangenen Zeiten vermitteln. So sollen die gängigen Ausstellungsutensilien, die dem Betrachter ins Auge fallen, durch den Rundgang neu gezeigt werden. Auch die bekannte und beliebte Uhrenstrasse mit den vielen Pendelwerken bleibt zum Bestaunen erhalten.

    Die Themen Sterben und Tod sind ebenfalls in ihrer Ausstellung präsent und Theresia Nagler zeigt und erläutert die Abschiedszeremonien von geliebten Menschen mit dem schmerzverbundenen Lied der damaligen Angehörigen von ihren Liebsten.

    Hoffnungen auf ein Wiedersehen im Himmel und im Jenseits werden dabei in den Kunstschilderungen auch nicht untergraben. Eine persönliche Hoffnung hat Theresia Nagler auf die Monate des kommenden Frühjahrs. Dann nämlich wünscht sich die ehemalige Bäuerin, dass es die Corona-Politik ermöglicht, ihr geliebtes Museum für Besucher wieder öffnen zu dürfen und sie erwartet viele heimatverbundene und interessierte Gäste auf ihrem ehemaligen Bauernhof in Unterschneidheim. (jh)

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