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Hainsfarth: Protest um Heimostraße: Der Countdown in Hainsfarth läuft

Hainsfarth

Protest um Heimostraße: Der Countdown in Hainsfarth läuft

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    Koordinator des Protests: Bürgermeister Klaus Engelhardt.
    Koordinator des Protests: Bürgermeister Klaus Engelhardt. Foto: David Holzapfel

    Klaus Engelhardt ist sowas von bereit. Mit blauer Ordner-Weste steht er am Montagabend vor dem Kriegerdenkmal in Hainsfarth; um ihn haben sich Gemeinderäte und neugierige Anwohner versammelt. Am Samstag plant das Dorf eine beispiellose Protestaktion. Ursprung des Unmuts sind Überlegungen der Bayern Bahn, den Bahnübergang an der Heimostraße zu schließen. In Hainsfarth will man sich das nicht gefallen lassen. Bei einer Vor-Ort-Besichtigung hat die Gemeinde nun letzte Vorkehrungen zur Kundgebung getroffen.

    Monatelang haben sich die Verantwortlichen auf den Protest am Samstag vorbereitet. Ziel ist es, einen Ausnahmezustand zu simulieren, wie ihn das Dorf im Falle einer Schließung der Heimostraße dauerhaft fürchtet: Zu eng führe dann der Verkehr am Kindergarten vorbei, zu lang wären Rettungswege für Einsatzkräfte, sagen die Hainsfarther. Mit zwei Bussen, einem Lkw und landwirtschaftlichen Fahrzeugen will man demonstrieren, welche Auswirkungen die Straßenschließung für die Gemeinde hätte.

    Viele Straßen in und um Hainsfarth werden gesperrt

    Der Aufwand dafür, das wird den Versammelten am Montagabend noch einmal deutlich vor Augen geführt, ist enorm. Sperrung der Staatsstraße 2216 von der B466 bis Einmündung Mühlstraße, Sperrung Römerstraße ab Einmündung Oettinger Straße, Sperrung Hauptstraße Einmündung Mühlstraße, Sperrung Heimostraße und Jurastraße; ab 14 Uhr des besagten Tages liegt der Verkehr im Ort quasi lahm. „Das gibt nen riesen Stau, wirst sehen“, sagt ein Anwohner zu seinem Nebenmann. Außerdem sollen dutzende Gitter im Bereich der Dorfmitte aufgestellt werden. Das gesamte Gelände wird abgesperrt.

    Am vergangenen Donnerstag wurde Engelhardt zu einer letzten Besprechung ins Landratsamt geladen. Auch, damit die Behörden das im Vorfeld erstellte Hygiene- und Sicherheitskonzept zur Kundgebung prüfen können. Mit kleinen Nachjustierungen, sagt der Bürgermeister, seien die Pläne schließlich akzeptiert worden.

    Hainsfarths Bürgermeister Engelhardt: "Wir ziehen das sauber durch"

    Doch die Pandemie erschwert den Protest. 22 Ordner werden die Zugänge zur Dorfmitte sichern und prüfen, ob die Besucher einen Mund-Nasen-Schutz tragen und die Abstandsregelungen einhalten. Sie dokumentieren außerdem Name und Telefonnummer der Gäste. Die Feuerwehren aus Hainsfarth und Steinhart sind zusätzlich mit Funkgeräten an den Eingängen im Einsatz. Auch ein Notarzt plus Rettungswagen stehen bereit.

    Viele Auflagen also, Engelhardt ist als Einsatzleiter für deren Einhaltung verantwortlich. Er sagt: „Wir ziehen das sauber durch und kämpfen für unseren Bahnübergang.“

    Ab 15.45 Uhr plant die Gemeinde eine Podiumsdiskussion am Dorfplatz. Wirklich diskutiert wird dort vermutlich jedoch nicht; das Staatliche Bauamt hatte im Vorfeld angekündigt, nicht an der Runde teilnehmen zu können. Dennoch hätten Engelhardt zufolge insgesamt 30 Ehrengäste ihr Kommen angekündigt. Darunter sind der Landtagsabgeordnete Wolfgang Fackler (CSU) und die Landesvorsitzende der Grünen, Eva Lettenbauer. Auch Landrat Stefan Rößle (CSU) und Oettingens Bürgermeister Thomas Heydecker werden vor Ort sein.

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