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Hainsfarth: Hainsfarth geht weiter auf die Barrikaden

Hainsfarth

Hainsfarth geht weiter auf die Barrikaden

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    Eine mögliche Schließung der Heimostraße treibt das Dorf Hainsfarth auf die Barrikaden.
    Eine mögliche Schließung der Heimostraße treibt das Dorf Hainsfarth auf die Barrikaden. Foto: Daniel Weigl

    Als Punkt vier der Tagesordnung aufgerufen wird, geht ein Ruck durch den Hainsfarther Gemeinderat. Arme werden verschränkt und Rücken straffen sich merklich. „Erhalt des Bahnübergangs Heimostraße“ steht auf der Agenda – wie so oft in den vergangenen Wochen. Die mögliche Sperrung der Staatsstraße treibt die Gemeinde seit Monaten auf die Barrikaden. An diesem Dienstagabend nahm der Protest weiter Fahrt auf.

    Das private Eisenbahnunternehmen Bayernbahn aus Nördlingen will den Bahnübergang an der Heimostraße aus wirtschaftlichen Gründen beseitigen (wir berichteten). Die Folge wäre, dass Hainsfarth von der Bundesstraße 466 aus nicht mehr angefahren werden könnte. Das Dorf sorgt sich, dass damit die direkte Verbindung nach Treuchtlingen – ein Pendlerweg – gekappt würde. Außerdem fürchten Einsatzkräfte und Rettungsdienst, im Notfall einen längeren Anfahrtsweg in die Gemeinde zurücklegen zu müssen.

    „Ich bin nicht gewillt, die Straße kampflos aufzugeben“, hatte Bürgermeister Klaus Engelhardt zuletzt verkündet. Das sah auch ein Großteil der Dorfgemeinschaft so – und folgte ihm in den Kampf.

    Kundgebung in Hainsfarth

    Länger schon plant die Gemeinde eine Sperr-Simulation der Heimostraße, inklusive Kundgebung und Podiumsdiskussion. Dafür gibt es jetzt einen Termin: den 19. September. Treffpunkt ist voraussichtlich um 15 Uhr in der Ortsmitte beim Kindergarten.

    Engelhardt stellte am Dienstagabend einen vorläufigen Fahrplan des besagten Tages vor. Demnach soll die Staatsstraße bereits um 14 Uhr für den Verkehr gesperrt werden. Eine halbe Stunde später sollen von der Gemeinde georderte Fahrzeuge für die Simulation bereit gestellt werden; ein Bus, ein Lkw und mehrere landwirtschaftliche

    Ende der Straßensperrung ist demnach um 18 Uhr. Weiter plant Engelhardt, geladene politische Vertreter aus dem Ries in einen der bereitgestellten Busse zu setzen und auf eine Fahrt durch das Dorf mitzunehmen. „Wir wollen ihnen zeigen, wie eng die Ausweichstraßen sind, und wie lang der Umweg für die Anwohner im Falle einer Schließung der Staatsstraße wäre.“ Gegen 16 Uhr will der Gemeinderat eine Podiumsdiskussion in der Nähe des Bahnübergangs abhalten. Eingeladen sind unter anderem Vertreter der Rettungskräfte, der Bayernbahn und des Staatlichen Bauamts Augsburg. Ein Ende der Sperrung der Staatsstraße ist um 18 Uhr vorgesehen.

    Im Zuge des groß angelegten Protestes hatte der Gemeinderat auch eine Petition gegen die Schließung der Heimostraße gestartet. Diese haben nach aktuellem Stand 474 Hainsfarther unterschrieben. Die Gesamteinwohnerzahl der Gemeinde liegt laut Landratsamt Donau-Ries bei 1434. Für ein Quorum fehlen noch 90 Stimmen aus dem Dorf. Engelhardt sagte: „Wir müssen noch weiter Gas geben und Werbung machen. Jetzt geht es in die heiße Phase.“

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