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Hainsfarth: Finanzielle Situation lässt Hainsfarth mehr Spielraum im Haushalt

Hainsfarth

Finanzielle Situation lässt Hainsfarth mehr Spielraum im Haushalt

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    Im Laufe des Jahres will die Gemeinde Hainsfarth die Sanierung des Armenhauses abschließen. Dort sollen künftig anerkannte Flüchtlingsfamilien eine neue Bleibe finden.
    Im Laufe des Jahres will die Gemeinde Hainsfarth die Sanierung des Armenhauses abschließen. Dort sollen künftig anerkannte Flüchtlingsfamilien eine neue Bleibe finden. Foto: Bernd Schied

    Es gab in der Vergangenheit Zeiten, da war der Haushalt der Gemeinde Hainsfarth das große Sorgenkind. Die Pro-Kopf-Verschuldung war so hoch, dass sich die Kommune nur das Allernotwendigste hat leisten können und der Etat auf Sparflamme gefahren werden musste.

    Doch inzwischen sieht die finanzielle Situation ganz anders aus – viel positiver. In den vergangenen fünf Jahren konnte der Schuldenstand halbiert werden. In diesem Jahr sind es 543 Euro pro Einwohner und damit unter dem bayerischen Durchschnitt.

    Bauplatzverkäufe wirken sich positiv auf Einnahmen von Hainsfarth aus

    Freilich ist die erfreuliche Entwicklung nicht allein das Verdienst der vor Ort Verantwortlichen. Profitiert hat Hainsfarth zum einen von den hohen Fördermitteln des Freistaates Bayern, die möglich waren, weil vor der Corona-Pandemie die Steuereinnahmen aufgrund der gut laufenden Wirtschaft reichlich in die Staatskasse flossen. Andererseits kam der Gemeinde die rege Bautätigkeit der Bürger zugute, die viele Bauplatzverkäufe und damit Einnahmen für die Gemeindekasse bedeutete. Gleiches galt für die Veräußerung von Gewerbeflächen. Der positive Trend macht es auch in diesem Jahr möglich, dass Hainsfarth kräftig investieren kann und dafür keine neuen Kredite benötigt.

    Rund 1,8 Millionen sind dafür im Vermögenshaushalt, in dem die einzelnen Investitionsvorhaben aufgelistet sind, vorgesehen. Am meisten Geld, nämlich 440.000 Euro, gibt die Kommune für den Erwerb von Bauland im Kernort und im Ortsteil Steinhart aus. 360.000 Euro sind für die Erschließung des Gewerbegebietes „Oberer Kesselweg“ eingeplant. Für die Sanierung des Armenhauses, wo künftig anerkannte Flüchtlingsfamilien einziehen sollen, fallen 510.000 Euro an. Allerdings kommen hierfür gleichzeitig vom Staat Zuschussmittel von knapp 470.000 Euro, sodass sich die hohen Ausgaben relativieren. Auf der Einnahmenseite schlagen hauptsächlich Bauplatzverkäufe mit 227.000 Euro zu Buche, ebenso wie die Investitionspauschale des Freistaates mit 135.800 Euro.

    Haushalt 2021 in Hainsfarth umfasst ein Volumen von 4,8 Millionen Euro

    Die umfangreichen Investitionen können durch den Überschuss aus dem Verwaltungshaushalt mit 359.400 Euro, durch die Verkäufe von Gewerbe- und Baugrundstücken und eine Rücklagenentnahme von 677.800 Euro finanziert werden. Ergänzend hinzu kommen hohe staatliche Förderungen, wie der Einkommensteueranteil mit 673.000 Euro und die Schlüsselzuweisungen in Höhe von 595.000 Euro. An Gewerbesteuer sind 200.000 Euro kalkuliert.

    Die beiden größten Ausgabeposten sind die Umlage an den Landkreis (673.000 Euro) sowie die Personalkosten (625.000 Euro).

    Die Kämmerin der Verwaltungsgemeinschaft Oettingen, Birgitt Mayer, bescheinigte der Kommune eine umsichtige Finanzpolitik. Allerdings sei es keineswegs sicher, ob die öffentlichen Mittel auch in den nächsten Jahren im bisherigen Umfang fließen könnten. Dies hänge entscheidend von den Steuereinnahmen des Staates ab, nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Auswirkungen der Pandemie. Bürgermeister Klaus Engelhardt stellte seine Gemeinderäte ebenfalls darauf ein, dass man an den künftigen Etats eventuell „etwas knabbern“ müsse, weil die Einnahmen nicht mehr so reichlich fließen würden. Unabhängig davon sehe er Hainsfarth aber auf einem guten Weg. Insgesamt umfasst der Haushalt 2021, der vom Gemeinderat einstimmig verabschiedet wurde, ein Volumen von 4,8 Millionen Euro (Vorjahr knapp 4,6 Millionen). Bürger und Gewerbebetriebe werden nicht höher belastet, weil die Hebesätze von Grund- und Gewerbesteuer unverändert bleiben.

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