Die Bürger aus dem Nördlinger Ortsteil Grosselfingen haben am Dienstagabend im Stadtsaal „Klösterle“ Jürgen Sieber zu ihrem neuen Ortssprecher gewählt. Der Stadtsaal war mit rund 100 Bürgern zur Gänze gefüllt. Oberbürgermeister David Wittner bildete zu Beginn der Versammlung den Wahlausschuss, dem er zugleich vorstand. Die stellvertretenden Nördlinger Bürgermeisterinnen Rita Ortler und Gudrun Gebert-Löfflad sowie die beiden Mitarbeiter der Stadtverwaltung Daniel Wizinger und Peter Schiele gehörten außerdem dem Wahlausschuss an.
Insgesamt wurden bei der Wahl 97 Stimmen abgegeben, die alle gültig waren. Die Wahl erfolgte geheim, im Foyer des Stadtsaals waren hierzu zwei Wahlurnen aufgestellt worden, die die wahlberechtigten Bürger Sitzreihe um Sitzreihe und mit genügend Abstand hintereinander aufsuchten, um ihren Stimmzettel abzugeben. Auf Jürgen Sieber entfielen 60 Stimmen, womit er die Wahl klar gewann. Laut Gemeindeordnung benötigt der Wahlsieger mehr als die Hälfte der abgegebenen gültigen Stimmen. Sieber ist 46 Jahre alt, er arbeitet als leitender technischer Angestellter bei einem Nördlinger Industrieunternehmen und ist Vater zweier Kinder.
Siebers Großvater war bereits Bürgermeister von Grosselfingen
Als weitere Kandidaten, die sich selbst nominiert hatten, waren Andreas Meier (Justizbeamter), der seit einem Jahr in Grosselfingen wohnt, sowie Gisela Riehle (Postbeamtin) angetreten. Meier konnte 15 Stimmen auf sich vereinigen, Riehle erhielt 22 Stimmen. Jürgen Sieber nahm die Wahl an und bedankte sich bei den Grosselfingern für das Vertrauen. Oberbürgermeister Wittner beglückwünschte den neuen Ortssprecher und sprach davon, ein „starkes Signal“ für die Demokratie sei, dass so viele Bürger aus Grosselfingen zur Wahl gekommen seien und dass drei Bürger kandidiert hätten.
Sieber folgt auf Helmut Reichardt, der dieses Amt zuvor bekleidet hatte. Zudem tritt Jürgen Sieber, wie er sagt, in die Fußstapfen seines Großvaters Friedrich Sieber, der von 1966 bis 1976 Bürgermeister von Grosselfingen und von 1976 bis 1990 Ortssprecher im Zuge der Eingemeindung Grosselfingens gewesen sei.
Ortssprecher werden dort gewählt, wo kein eigener Stadtrat gestellt wird
Ortssprecher werden in den Ortsteilen gewählt, die keinen eigenen Stadtrat haben. Die Ortssprecher sind ein Bindeglied zwischen dem Ortsteil, dem Stadtrat und der Stadtverwaltung. Sie vertreten die Interessen des Ortsteils gegenüber der Stadt und sind umgekehrt Ansprechpartner für die Stadt in wichtigen Angelegenheiten, die den Ort betreffen. Bei der Nördlinger Stadtratswahl hatten im Frühjahr aus Grosselfingen Helmut Reichardt und Bernhard Gerstenmeyer erfolglos kandidiert.
Weitere Ortssprecherwahlen finden am 19. September in Herkheim sowie am 30. September in Schmähingen statt. Für Holheim gibt es noch keinen Bewerber um das Amt, weshalb der bisherige Ortssprecher, Dr. Josef Schormüller, das Amt zunächst kommissarisch weiterführt. Wittner sagte, dass sich mögliche Bewerber gerne bei der Stadt Nördlingen melden können.
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