Im Riesbürger Ortsteil Goldburghausen besteht weiterhin große Skepsis über den geplanten Mobilfunkmast der Telekom auf dem Ohrenberg bei Benzenzimmern. Wie berichtet, will die Deutsche Funkturm GmbH in deren Auftrag auf einem Grundstück der Gemeinde Kirchheim einen 40 Meter hohen Sendemast errichten, um Verbesserungen bei der Mobilfunkversorgung am östlichsten Rand des Ostalbkreises zu erreichen.
Nach Auskunft des Unternehmens soll der Standort auch anderen Mobilfunkanbietern zur Mitnutzung angeboten werden, sodass diese keine zusätzlichen Masten bauen müssten. Die Deutsche Funkturm vermarkte inzwischen die Hälfte ihrer Maststandorte an mehrere Anbieter. Damit unterstütze man die jüngst vereinbarte Ausbaukooperation von Telekom, Vodafone und Telefonica.
Gemeinderat Riesbürg hat Einvernehmen für Mobilfunkmast am Ohrenberg bei Benzenzimmern
Ob andere Firmen den Standort mitnutzen wollten, sei allerdings noch offen. Inzwischen hat der Kirchheimer Gemeinderat das gemeindliche Einvernehmen für das Vorhaben erteilt. Zuvor gab auch der Ortschaftsrat von Benzenzimmern grünes Licht.
Bedenken gegen das Projekt äußerte hingegen der Ortschaftsrat in Goldburghausen. Dort geht man davon aus, dass der Mast am Ohrenberg eines Tages mit der umstrittenen 5G-Technik ausgerüstet werde. Wie Ortsvorsteherin Margret Förstner sagte, hoffe sie immer noch, der Naturschutz werde bei dem Vorhaben noch ein Wort mitreden und möglicherweise sein Veto einlegen. Immerhin handle es sich beim Ohrenberg um ein Landschaftsschutzgebiet.
In einem Brief an den Kirchheimer Bürgermeister Willi Feige haben die Goldburghausener Ortschaftsräte ihre Bedenken formuliert, insbesondere wegen einer möglichen späteren 5G-Erweiterung. In einem Antwortschreiben äußerte sich Feige verwundert über die aufgekommene Diskussion im Nachbarort. Die Standortsuche der Deutschen Funkturm GmbH und auch die jetzt erteilte Baugenehmigung habe sich explizit auf die LTE-Technik (4G-Netz) bezogen, betonte Feige.
Bürger aus Goldburghausen sind skeptisch gegenüber Bau des Funkmasten in Kirchheim
Birgit Schäble, Geschäftsführerin einer Schreinerei in Goldburghausen, verweist unserer Zeitung gegenüber auf eine aus ihrer Sicht bereits jetzt ausreichende Kapazität des Funknetzes in der Region. Dies gelte sowohl für den Mobilfunk, als auch für den Breitbandausbau. Inzwischen gebe es sowohl in Riesbürg, als auch in Kirchheim und seinen Ortsteilen die Möglichkeit, sich Glasfaseranschlüsse bis ins Haus verlegen zu lassen. Wie der Ortschaftsrat befürchtet auch Birgit Schäble, dass der künftige Funkmast am Ohrenberg eines Tages für die 5G-Technik „missbraucht“ werde, wie sie es ausdrückt.
Auf Anfrage unserer Zeitung bei der Deutschen Funkturm GmbH in Münster erklärte Pressesprecherin Lea Borgers, sie könne noch nicht absehen, wann der Baubeginn für den Mast zwischen Kirchheim und Benzenzimmern sein werde.
Nach Vorliegen der Baugenehmigung beginne ihr Unternehmen mit den bauvorbereitenden Maßnahmen. Sobald von der Genehmigungsbehörde (Landratsamt) die Baufreigabe komme, könne begonnen werden. In der Regel gehe ein Mobilfunkmast sechs bis zwölf Monate nach Baubeginn in Betrieb, so Borgers.
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