Startseite
Icon Pfeil nach unten
Nördlingen
Icon Pfeil nach unten

Gemeinderat: Knapp 1,9 Millionen Euro für die Kanalsanierung

Gemeinderat

Knapp 1,9 Millionen Euro für die Kanalsanierung

    • |

    Der Gemeinderat Munningen hat in seiner jüngsten Sitzung die Weichen für die Sanierung der teilweise maroden Abwasserkanäle im Ortsteil Schwörsheim gestellt. Das Gremium, das im Munninger Gemeindehaus tagte, vergab die entsprechenden Bauarbeiten, die im Frühjahr starten und bis Mitte 2022 dauern sollen, an das Bopfinger Unternehmen Bortolazzi zum Preis von 1,85 Millionen Euro brutto. Damit liegt das Angebot fast 400000 Euro unter der Kostenschätzung des Ingenieurbüros Pfost, das die Gemeinde bei dem Großprojekt begleitet.

    Insgesamt müssten 2800 Meter Regen- und Schmutzwasserkanäle erneuert werden, sagte Geschäftsführer Reinhard Pfost. „Da kommt einiges auf die Gemeinde zu“, meinte der Experte, der vor Beginn der Bauarbeiten zusammen mit Bürgermeister Dietmar Höhenberger und einem Vertreter der ausführenden Firma auf eine Reihe von Haushalten zugehen muss, um unklare Verhältnisse abzuklären. Finanziert werden muss es neben der Kommune auch von den Bürgern der Ortsteile Schwörsheim, Munningen und Haid, die zusammen einen Abwasserverbund bilden. Rathauschef Höhenberger rechnet zudem mit „ein paar Euros“ an Förderung aus der Staatskasse. Aller Voraussicht nach werden die Kosten über einen sogenannten Herstellungsbeitrag sowie Gebühren finanziert. Darüber entscheide der Gemeinderat allerdings erst, wenn die Beitrags- und Gebührenkalkulation einer beauftragten Rechtsanwaltskanzlei vorliege. Belastbare Aussagen für die Verbraucher könne er erst nach Vorliegen dieser Zahlen machen, betonte Höhenberger.

    Laut Reinhard Pfost werden die betroffenen Straßenzüge in Schwörsheim etwa zur Hälfte mit einer vorläufigen „Tragdeckschicht“ versehen. Die Kosten für den Straßenbau bezifferte er auf knapp 300000 Euro. Von den Bauarbeiten betroffen sind 70 Prozent aller Haupt- und Nebenstraßen in Schwörsheim.

    Im Zusammenhang mit der Abwassersanierung plant die Gemeinde auch den Breitbandausbau mittels Glasfaser voranzubringen. Hierzu will Bürgermeister Höhenberger in der kommenden Gemeinderatssitzung entsprechende Beschlüsse fassen lassen. Mit Hilfe eines „Masterplans“ soll ein Konzept erarbeitet werden.

    Ähnliche Probleme mit dem Abwassersystem gibt es auch in Munningen. Hier hat nach Angaben von Reinhard Pfost inzwischen eine Kanalbefahrung stattgefunden, um die „schlimmsten Schäden“ zu ermitteln. Das Ergebnis: Die Schmutzwasserkanäle seien nicht so schlecht wie in Schwörsheim. Allerdings gebe es bei den Regenwasserkanälen erheblichen Sanierungsbedarf. Pfost sprach von 2400 Metern, die in Munningen erneuert werden müssten. Vorgesehen sind dafür Höhenberger zufolge die Jahre 2023 und 2024. Auch hier bestehe die Aussicht auf staatliche Förderung zwischen 50 und 90 Prozent der Gesamtinvestitionen. Die Kostenschätzung bewegt sich laut Ingenieurbüro bei etwa 2,1 Millionen Euro brutto.

    Zugestimmt hat der Gemeinderat dem Antrag der Familie Hertle aus Munningen, die vor Kurzem von einem Großbrand zerstörte Halle am Ortsrand (die Rieser Nachrichten berichteten) abzureißen. Der Eigentümer wolle so schnell wie möglich eine neue errichten, erklärte Höhenberger.

    Nichts einzuwenden hatte das Gremium gegen den Bau einer Freiflächenphotovoltaikanlage mit geplanter Bürgerbeteiligung durch ein Unternehmen aus Nürnberg. Die Anlage soll auf einer 3,5 Hektar großen Fläche auf der Flur des Ortsteils Laub entstehen. Ein konkreter Bauantrag liegt allerdings noch nicht vor.

    Bedauert wurde vom Bürgermeister und den Ratsmitgliedern, dass derzeit keine Bürgerversammlungen in der gewohnten Form stattfinden könnten. Sobald dies in irgendeiner Form wieder möglich werde, wolle die Gemeinde wieder in den Dialog mit den Bürgern treten. Es gebe wichtige Angelegenheiten zu besprechen, meinte Höhenberger. (bs)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden