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Frühjahrskonzert: Böhmische Perlen

Frühjahrskonzert

Böhmische Perlen

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    Schlagwerker Philipp Kaiser zeigte mit dem „Solotrommlermarsch“ was einen guten Trommler ausmacht.
    Schlagwerker Philipp Kaiser zeigte mit dem „Solotrommlermarsch“ was einen guten Trommler ausmacht.

    Ederheim „Keinen bunten Abend, sondern böhmische Blasmusik in lockerer Atmosphäre“ versprach Rudolf Lauda in seiner Eingangsmoderation zum Konzert „Böhmische Perlen“ des Musikvereins

    Dass er damit nicht zu viel, sondern vielmehr zu wenig versprochen hatte, davon konnten sich alle Anwesenden sehr schnell mit eigenen Ohren überzeugen, denn die Ederheimer Musikanten verstanden es, nicht nur die richtigen Töne, sondern auch den richtigen Ton zu treffen.

    Ersteres darf beim hohen und inzwischen mehrfach demonstrierten musikalischen Niveau der Ederheimer als praktisch selbstverständlich vorausgesetzt werden. Letzteres ist gerade bei einem Konzert, in dem größtenteils bekannte Melodien zu Gehör gebracht werden, eine hohe musikalische Kunst. Doch auch diese Kunst beherrschen die Ederheimer Musikanten. Denn trotz der lockeren Atmosphäre spielten die Musiker sehr konzentriert und diszipliniert, ohne dass dadurch die Freude am Musizieren in den Hintergrund gedrängt wurde.

    Frisch und mitreißend

    Bewährt und routiniert wurden unter anderem Klassiker von Peter Schad und Anton Gälle, aber auch wiederentdeckte Stücke von Robert Payer und seiner Original Burgenlandkapelle dargeboten, allerdings so frisch und mitreißend interpretiert, dass es die Zuschauer nicht lange auf den Sitzen hielt. Dass dies so gut gelang, war nicht zuletzt ein Verdienst des Dirigenten Klaus Klimek, der in die bekannten Arrangements kleine musikalische Kniffe eingebaut hatte, sodass die beeindruckende Leistung vom Jahresabschlusskonzert („Jazz und Swing“) sich in einer spielerischen Leichtigkeit bei den böhmischen Perlen niederschlagen konnte. Man muss sagen: So frisch und so erfrischend wird Blasmusik selten zu Gehör gebracht. Dass dazu nicht nur ein engagierter Dirigent und ein gut aufeinander eingespieltes Orchester, sondern auch gute Einzelmusiker von Nöten sind, das wurde durch die eingestreuten Soloeinlagen deutlich: die Soli von Jürgen Schröppel und Alexander Thum an den Flügelhörnern und Martin Eberhardt und Tanja Ganzenmüller an den Tenorhörnern im Stück „Schmeicheleien“ von Klaus Rustler, wie auch das Solo von Philipp Kaiser im „Solotrommelmarsch“ von Blasmusikaltmeister Ernst Mosch zeugten deutlich von der individuellen Klasse der einzelnen Musiker.

    Wie gut die Ederheimer Musikanten es verstanden, den richtigen Ton mit ihren frischen böhmischen Perlen zu treffen, zeigte sich zum einen an der sehr hohen Aufmerksamkeit des Publikums, vor allem aber an dem lang anhaltenden und auch mehrere Zugaben fordernden Applaus. (pm)

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