Startseite
Icon Pfeil nach unten
Nördlingen
Icon Pfeil nach unten

Freizeit: Entscheidung über die Zukunft des Kösinger Freibads gefallen

Freizeit

Entscheidung über die Zukunft des Kösinger Freibads gefallen

    • |
    Jetzt ist es amtlich: Das Kösinger Freibad soll saniert werden.
    Jetzt ist es amtlich: Das Kösinger Freibad soll saniert werden. Foto: Viktor Turad

    Mit lautstarkem Beifall haben die zahlreichen Zuhörer im überfüllten Sitzungssaal des Rathauses die Entscheidung des Neresheimer Gemeinderates quittiert: Das Stadtparlament hat mit deutlicher Mehrheit beschlossen, dass das Kösinger Freibad sofort saniert wird. Zwei Millionen Euro soll dies kosten. Die Summe will die Stadt zwar alleine aufbringen, sie hofft jedoch, einen Bundeszuschuss zu bekommen. Die Vorsitzende der Initiative pro

    Die Entscheidung fiel eindeutiger aus, als es im Vorfeld den Anschein gehabt hatte: Elf Gremiumsmitglieder einschließlich des Bürgermeisters votierten für eine sofortige Sanierung, Thomas Häfele zählte außerdem eine Enthaltung von Manfred Reimer (CDU), dagegen votierten Annerose Gillner (SPD) sowie Lothar Köhl und Berthold Birkle (beide Freie Wähler). Um die sofortige Sanierung finanzieren zu können, werden die vorgesehene Anschaffung eines Lastwagens für den Bauhof, ein Kanalausbau und der Ausbau des Glasfasernetzes in Kösingen auf spätere Jahre verschoben. Außerdem kündigte Wolfgang Fahrian, der Regiomanager der Telekom, in der Sitzung an, dass sein Unternehmen ein Hochgeschwindigkeits-Glasfasernetz im östlichen Teil der Kernstadt Neresheim auf eigene Kosten legen wird.

    Beim Breitband einen Gang zurück

    Damit kann die Stadt beim Breitbandausbau einen Gang zurückschalten und Geld sparen. Insgesamt kommt durch diese Maßnahmen etwa eine dreiviertel Million Euro zusammen, also in etwa die Summe, die der Stadt durch die Lappen geht, weil sie keinen Zuschuss aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) bekommen kann. Um diesen überhaupt zu erhalten, hätte sie vor Baubeginn den Bewilligungsbescheid abwarten müssen.

    Stattdessen hofft die Stadt jetzt auf einen Bundeszuschuss. Die Antragsfrist endet am Mittwoch, 19. Dezember. Er hoffe auf eine Summe im niedrigen sechsstelligen Bereich, sagte der Bürgermeister, und er sehe gute Chancen, weil es sich beim Kösinger Freibad um eine Einrichtung im Grenzbereich zwischen Baden-Württemberg und Bayern handele. Da kein Bundesland Einrichtungen in einem anderen Bundesland fördern wolle, sei der Bund hier der richtige Ansprechpartner. In die Finanzierung ist dieser mögliche Zuschuss wegen der Ungewissheit noch nicht eingeflossen. Auch der Kösinger Ortsvorsteher Dirk Hoesch mutmaßte, die Stadt habe keine schlechten Karten, weil der Bund beide Länder als gleichberechtigt ansehe.

    Häfele hatte die Diskussion eröffnet mit der Feststellung, es gehe nun weder um den Standort noch um die Frage, ob das Bad saniert werde, sondern nur darum, wann man dies in Angriff nehmen wolle. Der Wasserverlust belaufe sich inzwischen auf 30.000 Liter am Tag. Würde man in den kommenden beiden Jahren, wie ursprünglich vorgesehen, nichts tun, liefen dann allein wegen des Lecks Kosten von 150.000 bis 200.000 Euro auf. Häfele: „Es wäre unverantwortlich, Trinkwasser einfach so herauslaufen zu lassen!“

    Kinder unterstrichen mit Plakaten ihre Erwartung, dass das Bad sofort saniert wird.
    Kinder unterstrichen mit Plakaten ihre Erwartung, dass das Bad sofort saniert wird. Foto: Viktor Turad

    Rückbau des Kösinger Freibads im Frühjahr

    Daher schlage die Verwaltung vor, im Frühjahr den Rückbau des bestehenden Bades anzugehen und im Sommer mit dem Neubau zu beginnen mit dem Ziel, das sanierte Bad zu Pfingsten 2020 in Betrieb zu nehmen. Ausgeschlossen aber sei in jedem Fall, das Bad im kommenden Jahr zu öffnen. Häfele räumte ein, dass sich die Stadt bei einer sofortigen Sanierung höher verschulden müsse als ursprünglich geplant. Diese zusätzlichen Kredite könne man aber 2021 und 2022 zurückzahlen, sodass die Stadt Ende 2022 sogar bisschen weniger Schulden haben könnte als die jetzt im Haushaltsplanentwurf vorgesehenen 8,3 Millionen.

    Während CDU-Fraktionsvorsitzender Martin Grupp die Planung eine Meisterleistung nannte und die Stadt auf einem guten Weg sah, widersprach Berthold Birkle heftig: „Die Pro-Kopf-Verschuldung zu verdoppeln ist keine Meisterleistung!“ Die Finanzierung sei zu leger, es gebe keine Kostendeckelung und man wisse nicht, welche Kosten noch auf die Stadt zukämen, kritisierte er. Dafür erntete Birkle eisiges Schweigen bei den Zuhörern, während Grupp begeisterten Beifall bekommen hatte.

    „Was ist, wenn die zwei Millionen nicht reichen?“, sorgte sich Annerose Gillner, „was machen wir dann?“ Er gehe davon aus, dass das Geld reichen werde, sagte Häfele, außerdem habe die Stadt noch einen kleinen Puffer. „Ich werde es erleben, dass wir nachfinanzieren müssen“, konterte die SPD-Stadträtin. Da wiederum hielt Martin Schill (CDU) dagegen: „Wir laufen bei jeder Baumaßnahme Gefahr, dass wir nachfinanzieren müssen!“

    Lesen Sie auch, wie die Räte in der Vergangenheit diskutierten:

    Wird das Kösinger Freibad abgerissen?

    Freibad Kösingen: Sanierung beschlossen, Inhalte offen

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden