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Fasching: So lebt der Megesheimer Faschingsumzug

Fasching

So lebt der Megesheimer Faschingsumzug

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    Kritik am Landratsamt gab es von mehreren Wagen.
    Kritik am Landratsamt gab es von mehreren Wagen. Foto: Josef Heckl

    Der Faschingsumzug hatte noch gar nicht begonnen, da sprach Moderatorin Isabel Beyrle zum ersten Mal über die rechtlichen Auflagen, die die Organisatoren viel Arbeit gekostet hatten. Aber sie sagte deutlich: „Heute ist Fasching! Heute stirbt keine Tradition aus!“

    Das Landratsamt hatte im vergangenen Jahr von Faschingsvereinen ein professionelles Sicherheitskonzept für ihre Umzüge gefordert, das viele vor große Herausforderungen stellte. Doch die Faschingsfreunde Megesheim organisierten trotzdem ihren großen Gaudiwurm mit über 50 Gruppen, die dieses Jahr aber nur einmal durch das Dorf liefen und nicht wieder zurück wie in den Vorjahren.

    Auftakt mit der Marschgarde Megesheim

    Den Anfang machte die Marschgarde Megesheim, die traditionell in der Vereinsfarbe Lila auftrat. Früh kam dann der erste Wagen mit deutlicher Kritik an den Auflagen des Landratsamtes. Auf dem großen Gefährt war ein Friedhof mit verschiedenen Grabsteinen zu sehen, die Inschriften wie „Fasching“ oder „Spaß“ trugen. Auch die Megesheimer Marionetten spielten auf die strengen Vorschriften an.

    Die als Pusteblumen verkleideten Frauen aus Rettingen wurden von den beiden Moderatorinnen gefragt: „Was machen wir denn mit euch? Sollen wir euch an die Wand werfen?“ Das Sicherheitskonzept besage schließlich, dass Süßigkeiten und Blumen nur gegen Hauswände geworfen werden dürfen.

    Die neuen Bestimmungen kritisierte auch Besucherin Tanja Gottwald aus Wemding. Sie lobte allerdings die Stimmung in Megesheim und sagte: „Sie haben super Wagen gehabt.“ Auf dem Megesheimer Faschingsumzug wurden weitere Themen aus der Politik verwertet. So kam aus

    Ebenso wurde die Räumung des Hambacher Forstes thematisiert. Die Teilnehmer aus Megesheim hatten sich mit vielen Ästen und grüner Schminke als Bäume verkleidet, mit dabei waren vermeintliche Arbeiter in Warnweste und Helm mit einer Kettensäge. Die Bäume wehrten sich allerdings unter der gelegentlich zwischen den Wolken hervorscheinenden Sonne gegen ihre Fällung und jagten die Arbeiter weg.

    Ministerpräsident Markus Söder kam mit seinem Projekt Bavaria One ebenfalls nicht davon. So begleiteten mehrere Astronauten mit Söder-Masken die Rakete „Weißwurscht One“ mit dem Spruch: „Schießt den Söder auf den Mond, das ist Raumfahrt, die sich lohnt.“ Unpolitische Themen gab es neben den Musikgruppen vereinzelt auch, wie den 90. Geburtstag von Mickey Maus.

    Polizei schätzt die Zahl der Besucher auf rund 10.000

    Thomas Aust, Vorsitzender der Faschingsfreunde Megesheim, sah dann nicht nur negative Auswirkungen: „Es war von Vorteil, dass der Zug nur einmal durch das Dorf gelaufen ist. So war es für die Umzugsleiter einfacher“, sagte er. Nach Angaben der Polizei waren etwa 10.000 Besucher vor Ort, es habe keine nennenswerten Vorfälle gegeben. Megesheims Bürgermeister Karl Kolb zog ebenfalls ein positives Fazit: „Es ist alles super gelaufen.“

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