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Erneuerbare Energien: Landwirt will Solarpark bei Ederheim bauen

Erneuerbare Energien

Landwirt will Solarpark bei Ederheim bauen

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    Ein Landwirt will bei Ederheim und Hürnheim einen nicht zusammenhängen Park mit insgesamt 25000 Photovoltaikmodulen bauen.
    Ein Landwirt will bei Ederheim und Hürnheim einen nicht zusammenhängen Park mit insgesamt 25000 Photovoltaikmodulen bauen. Foto: Matthias Becker (Symbolfoto)

    Der Ederheimer Gemeinderat hat am Montag eine Bauvoranfrage für einen Solarpark auf der Gemarkung bewilligt. In der Sitzung stellte ein Landwirt, der zusammen mit seiner Frau den Antrag gestellt hatte, das Projekt vor. Er hält es für wichtig, „dass wir nachhaltig und verantwortlich Energie erzeugen“, sagte er. Für das Projekt soll eine große Fläche genutzt werden.

    Auf einer nicht zusammenhängenden Fläche von 6,6 Hektar am nordöstlichen Dorfrand von Ederheim und 1,6 Hektar in Hürnheim sollen 25.000 Photovoltaikmodule installiert werden, die maximal drei Meter hoch sind. Die gesamte Investitionssumme betrage sieben Millionen Euro.

    Landwirt will Ederheim mit Solarpark zum Vorreiter machen

    Mit dem Solarpark könne man eine „Vorreiterrolle“ in der Region einnehmen, meinte der Landwirt. „Biogas hat heute schon jedes Dorf“, doch der Markt für Photovoltaik sei in Bayern viel zu klein. Im Vergleich zu Biogasanlagen könne man 25-mal so viel Energie auf derselben Fläche erzeugen.

    Zu den Vorteilen zähle, dass sich der Boden 30 bis 40 Jahre lang erholen könne. Es würden keine Pflanzenschutzmittel ausgebracht, Insekten und kleine Tiere könnten den Solarpark als Lebensraum nutzen, denn der Zaun um das Gelände sei unten offen. Die Stromerzeugung verursache keine Abgase, keine Strahlung, keine Verunreinigungen und keinen Infraschall. Blühwiesen und eine beschattete Beweidung seien möglich. Nach drei Jahren werde bereits mehr Energie erzeugt, als für die Herstellung der in Südkorea gefertigten Module erforderlich sei.

    Die Gemeinde profitiere zudem von den Gewerbesteuereinnahmen durch das neue Unternehmen. Jedoch würden Ausgleichsflächen benötigt, da vor allem wegen des Trafohäuschens etwa ein Prozent der Fläche versiegelt werde.

    Benjamin Hofbauer von der Firma dHb Solarsysteme aus Kempten sagte, dass mit einer Laufzeit von etwa 40 Jahren gerechnet werde, die Mindestlebensdauer der Module betrage 30 Jahre. Es sei garantiert, dass die Anlage nach dieser Zeit noch 80 Prozent der ursprünglichen Leistung bringe. Außerdem sei die Anlage danach kein Sondermüll, sondern vollständig recycelbar, da das Silizium nicht belastet sei. Silizium sei unbegrenzt verfügbar, da es nur „eingeschmolzener Sand mit einem chemischen Zusatz“ sei, sagte er.

    Bürger sollen in den Solarpark bei Ederheim investieren können

    Eine Bürgerbeteiligung ist geplant. Bürger der Gemeinde könnten Beträge zwischen 10000 und 50000 Euro investieren und damit Eigentum an den Solarmodulen erwerben. Die Module hätten eine Leistung von 330 Watt und könnten mit eigenen Zählern ausgerüstet werden. Hofbauer sagte, dass Abnahmeverträge mit einer Laufzeit von 20 Jahren abgeschlossen würden, sodass es Planungssicherheit gebe. Bürgermeisterin Caroline Zehnpfennig-Doleczik sagte, dass sie das Projekt „vom ökologischen Standpunkt her gut“ fände. Sie habe aber „noch Bedenken“, dass andere Landwirte dem Beispiel folgen wollten. Im Gemeinderat wurde zuvor bereits die Ansicht geäußert, dass das der Markt regeln müsse. Zudem gebe es eine physikalische Grenze, da das Stromnetz nicht unbegrenzt viel Strom aufnehmen könne. Der Antrag des Landwirts wurde mit zehn zu zwei Stimmen angenommen. Die Entwicklungszeit bis zur Baugenehmigung beträgt lauf Hofbauer etwa ein Jahr. Die Arbeiten könnten dann binnen dreier Monate fertiggestellt werden. Zuvor muss jedoch eine Wirtschaftlichkeitsanalyse erstellt werden und Genehmigungen müssen eingeholt werden.

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