Nach einer rasanten Entwicklung im vergangenen Jahr ist die Varta AG mit Sitz in Ellwangen und einem Standort in Nördlingen turbulent in das neue Jahr gestartet. Wie gut das Geschäft zuletzt lief, lässt sich angesichts der Entwicklung des Aktienkurses des Batteriekonzerns erahnen: 2019 stieg er um 388 Prozent. Die Bestmarke lag bei rund 128 Euro. Derzeit notiert die Aktie an der Börse bei gut 85 Euro. Vergangene Woche war sie eingebrochen, erholt hat sie sich seitdem nicht.
Dieses Ereignis stand im Zusammenhang mit einer Commerzbank-Studie. Darin bezog sich ein Analyst auf den Bericht eines Leerverkäufers, wonach große Kunden von Varta zuletzt auch auf andere Zulieferer gesetzt hätten, da das Unternehmen aus Baden-Württemberg die hohe Nachfrage wohl nicht mehr komplett habe bedienen können.
In diesem Zusammenhang teilte das Unternehmen mit, dass im Dezember Batterien chinesischer Hersteller aufgetaucht seien, die Patente des Konzerns verletzen. „Wir gehen rechtlich massiv dagegen vor“, sagte eine Sprecherin unserer Redaktion. Insbesondere der Einzelhandel sei ermahnt worden, den Verkauf solcher Produkte zu stoppen.
Varta strebt weltweit führende Position an
Bei den plagiierten Produkten handle es sich um sogenannte kleinformatige Lithium-Ionen-Batterien, sagte die Varta-Sprecherin weiter. Sie würden in sogenannten Wearables eingesetzt, also elektronischen Geräten, die Kunden in der Regel an ihrem Körper tragen – kompakte, kabellose Kopfhörer zum Beispiel. Der Markt dieser Produkte wachse um jährlich 30 Prozent, die Varta AG noch stärker. Die Ereignisse hätten keinen negativen Einfluss auf den Standort in Nördlingen. „Die Nachfrage nach unseren Lithium-Ionen Batterien ist ungebrochen sehr hoch.“ Man werde weiter massiv in die Erweiterung von Produktionskapazitäten investieren.
Bis zum Jahr 2022 sollen über 150 Millionen Zellen jährlich produziert werden. Bereits 2020 strebt Varta mit einem Marktanteil von mehr als 50 Prozent eine weltweit führende Position mit Lithium-Ionen-Zellen an. Für den Ausbau in der Lithium-Ionen-Fertigung hatte sich das Unternehmen im Sommer über eine Kapitalerhöhung 100 Millionen Euro besorgt. (mit dpa)
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