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Donau-Ries: Ulrich Lange will Expresszug von der Donau nach Stuttgart

Donau-Ries

Ulrich Lange will Expresszug von der Donau nach Stuttgart

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    Die CSU/AL-JB-Fraktion im Kreistag möchte den Bahnverkehr im Landkreis Donau-Ries in den Mittelpunkt rücken und schlägt dafür eine Vielzahl an Maßnahmen vor. Im Gespräch ist auch, einen Expresszug vom Landkreis nach Stuttgart einzurichten.
    Die CSU/AL-JB-Fraktion im Kreistag möchte den Bahnverkehr im Landkreis Donau-Ries in den Mittelpunkt rücken und schlägt dafür eine Vielzahl an Maßnahmen vor. Im Gespräch ist auch, einen Expresszug vom Landkreis nach Stuttgart einzurichten. Foto: Jan-Luc Treumann

    Die CSU/AL-JB-Kreistagsfraktion will die Verbindungen auf der Schiene und den Öffentlichen Personennahverkehr im Landkreis stärken. In einem umfassenden Antrag mit einer ganzen Reihe von Unterpunkten an Landrat Stefan Rößle hat Fraktionschef Ulrich Lange die Vorstellungen seiner Fraktion dargelegt. Einige Aspekte sind nicht neu.

    Um allerdings deren Bedeutung zu unterstreichen, soll der Donau-Rieser Kreistag diese mit entsprechenden Beschlüssen bekräftigen und unterstützen. Ulrich Lange denkt an eine grundlegende Neuausrichtung des gesamten Nahverkehrs, betonte er im Gespräch mit unserer Zeitung. Der Fraktionschef verwies auf die Verbesserungen der Bahnanbindungen an den Großraum Augsburg/München und Nürnberg, die er zusammen mit den Vertretern der Bahn bereits habe erreichen können.

    Regionalexpress Stuttgart-Donauwörth: Bayern signalisiert Zustimmung

    Lange will sich damit allerdings nicht zufriedengeben und hat deshalb eine über die Landesgrenze Bayern/Baden-Württemberg verkehrende Expressverbindung zwischen Stuttgart und Donauwörth angestoßen. Aktuell verkehrt bereits ein Regionalexpress von Stuttgart nach Aalen, der nach dem Vorschlag Langes eines Tages über Bopfingen, Nördlingen, Harburg bis Donauwörth weiterfahren könnte. Das private Eisenbahnunternehmen Go-Ahead, das ab Dezember 2022 die gesamte Bahnstrecke von Stuttgart bis Augsburg bedienen werde, stehe dem Vorhaben positiv gegenüber, so der Bundestagsabgeordnete.

    Der Freistaat Bayern habe seine finanzielle Unterstützung bereits zugesagt, Baden-Württemberg zögere noch. Ein Regionalexpress aus Baden-Württembergs Landeshauptstadt bis nach Donauwörth sei auch im neuen Deutschlandtakt vorgesehen, der Ende dieses Jahrzehnts in Kraft treten solle. Wann der grenzüberschreitende Expresszug allerdings realisiert werde, müsse man sehen. Ein Votum des Donau-Ries Kreistages würde die Bedeutung der Strecke jedenfalls untermauern.

    Ein weiteres CSU-Anliegen: Eine schnellstmögliche Umsetzung des Durchstichs am Bahnhof Donauwörth zu Airbus Helicopters. Die Christsozialen könnten sich in diesem Zusammenhang sogar eine Beteiligung des Landkreises an den nicht gedeckten Planungskosten vorstellen.

    Regionalexpress Stuttgart-Donauwörth soll über Nördlingen führen

    Die CSU-Fraktion will zudem erreichen, dass der Unterausschuss Mobilität des Kreistages ein Konzept für eine bessere Verknüpfung des Schienenverkehrs mit dem ÖPNV im Landkreis erarbeitet. Dieses soll neben den Bahnhöfen und Haltepunkten im Kreis auch den Bahnhof Treuchtlingen im benachbarten Mittelfranken berücksichtigen, eine mögliche Reaktivierung der Hesselbergbahn zwischen Nördlingen und Gunzenhausen jedoch nicht. Hauptanliegen solle vielmehr eine bessere Anbindung des Nordrieses im Bereich Oettingen sein.

    Darüber hinaus sollte der Kreistag seinen Nahverkehrsplan überarbeiten und dabei soziale und ökologische Komponenten einbeziehen. Außerdem plädiert die CSU für die Ausweitung des Rufbus-Modells „Nö-Mobil“ auf den gesamten Landkreis.

    Der Antrag enthält noch weitere Anliegen, wie den Bahnhofsumbau in Nördlingen, die Beschleunigung der Riesbahn zwischen Donauwörth und Nördlingen sowie die Verlegung der Zugkreuzung von Möttingen nach Nördlingen.

    Fraktionen im Kreistag Donau-Ries sind Expresszug gegenüber positiv eingestellt

    Bei den übrigen Kreistagsfraktionen stoßen die CSU-Anliegen auf überwiegende Zustimmung. SPD-Fraktionschef Peter Moll sieht darin eine Reihe von positiven Aspekten, die seine Fraktion mittragen werde. Gesprächsbedarf sehe er allerdings beim Thema Hesselbergbahn. Diese bei einem ÖPNV-Konzept nicht zu berücksichtigen und sie damit eigentlich aufzugeben, würden die Sozialdemokraten nicht mittragen. Albert Riedelsheimer, Vizevorsitzender der Fraktion Grüne/Frauenliste, sieht dies ähnlich. Die Wiederbelebung der Hesselbergbahn müsse weiter angestrebt werden. Ansonsten beurteilten Grüne und Frauenliste den „bunten Strauß“ der CSU jedoch positiv.

    Etwas differenzierter äußerte sich der Fraktionschef von PWG/ÖDP/FDP, Helmut Beyschlag. Grundsätzlich könne man freilich über die Vorschläge in den Ausschüssen diskutieren. Manches klinge ihm aber doch nach „Effekthascherei“, weil es nichts Neues sei, meinte Beyschlag.

    Keinesfalls akzeptieren werde seine Fraktion, wenn die CSU versuche, die Hesselbergbahn „auf kaltem Wege zu begraben.“ Die Entscheidung über eine mögliche Reaktivierung müsse rein „faktenbasiert“ erfolgen und nicht bereits zum jetzigen Zeitpunkt abgelehnt werden.

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