Ruß ziert die Außenwand des hellblauen Gebäudes in einem Hof in Niederaltheim. Zerbrochene Dachziegel sind auf einen Haufen zusammengekehrt worden. Der Boden ist noch feucht. Der Hausbesitzer steht kopfschüttelnd davor. „Da kann man nichts machen“, sagt der Landwirt.
Werkstatt in Niederaltheim brennt - Feuer schwer zugänglich
In der Nacht zum Mittwoch, kurz nach 23 Uhr, war ihm Rauch aufgefallen, der aus seiner Werkstatt kam. Dann hörte er, wie Spraydosen explodierten. „Ich hab noch versucht, sie zu löschen“, sagt der Mann, der selbst Feuerwehrmann ist. Doch es war zu spät. Die kleine Werkstatt hinter der Scheune brannte lichterloh. Mehr als 200 Feuerwehrleute aus den umliegenden Ortschaften eilten zum Hof nach Niederaltheim.
Zwei Drehleitern waren im Einsatz. Kreisbrandrat Rudolf Mieling war selbst vor Ort und beschreibt die Brandbekämpfung als schwierig: „Das Anwesen ist sehr verschachtelt und das Feuer war schwer zugänglich.“ Die Werkstatt lag hinter einer Scheune und einem Anbau. Die Feuerwehrleute mussten das Blechdach entfernen, um an den Brandherd zu kommen.
Auch die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG-ÖEL) aus Donauwörth war mit einem Fahrzeug am Einsatzort. „Grundsätzlich leitet der örtliche Feuerwehrkommandant die Aktion, die UG-ÖEL hält ihm den Rücken frei und unterstützt ihn bei der Logistik“, erklärt Mieling.
Brand in Niederaltheim: 200 Feuerwehrleute im Einsatz
Vorsorglich seien Schläuche und Pumpen zur örtlichen Zisterne und zum Forellenbach ausgelegt worden. „Bei landwirtschaftlichen Betrieben wird viel Wasser benötigt, falls das Feuer auf umliegende Gebäude übergreift“, sagt Mieling.
Gegen 3 Uhr morgens zogen die Einsatzkräfte ab, nur einige Feuerwehrleute aus Niederaltheim blieben für die Brandwache vor Ort. Kommandant Erwin Obel war bis um 10 Uhr am Hof: „Wir haben darauf geachtet, dass keine Glutnester sich neu entzünden.“
Wie es zu dem Brand kam, ist nun ein Fall für die Kripo Dillingen. Ein Brandermittler untersuchte die ausgebrannte Werkstatt am Mittwochvormittag. Dort hängen noch die Gabelschlüssel an der Wand. Sonst ist alles zerstört. Wegen der starken Hitzeentwicklung sind auch Kabel im angrenzenden Anbau geschmolzen. Mehrere Fensterscheiben wurden von den Feuerwehrleuten eingeschlagen, damit der Rauch entweichen konnte.
Kripo vermutet technischen Defekt als Brandursache
Wie Michael Jakob vom Polizeipräsidium Schwaben Nord mitteilt, wird derzeit von einem technischen Defekt ausgegangen: „Es gibt bisher keine Anzeichen für Brandstiftung oder Fremdverschulden.“ Nähere Erkenntnisse erhoffe man sich in ein bis zwei Tagen, wenn die Ermittlungen der Kripo in Dillingen abgeschlossen seien. „Es werden auch Feuerwehrleute befragt, die mit Atemmasken direkt am Brand waren“, sagt Jakob.
Sie könnten am besten sagen, wo das Feuer am stärksten wütete. Den Schaden beziffert der Sprecher der Polizei auf rund 100.000 Euro.
Weitere Bilder vom Einsatz finden Sie in unserer Galerie: