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Debatte: Utzwinger sind gegen Funkmast am Hahnenberg

Debatte

Utzwinger sind gegen Funkmast am Hahnenberg

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    Zwischen Maihingen (links) und Utzwingen soll ein Mobilfunkmast entstehen. Die Telekom meint, dass der Standort für die Netzabdeckung am besten ist.
    Zwischen Maihingen (links) und Utzwingen soll ein Mobilfunkmast entstehen. Die Telekom meint, dass der Standort für die Netzabdeckung am besten ist. Foto: Dieter Mack

    Die Telekom will das Mobilfunk-Netz im Ries weiter ausbauen. Das Unternehmen hat für das Vorhaben bereits den nächsten für sich perfekten Standort gefunden – ziemlich genau zwischen Maihingen und Utzwingen soll ein Mast entstehen, auf dem sogenannten Hahnenberg. Utzwingen hat rund 300 Einwohner, rund 182 haben bereits ihre Unterschrift auf eine Liste gegen den Standort gesetzt. Im Gegensatz zur

    Bei der jüngsten Gemeinderatssitzung waren mehr als ein Dutzend Utzwinger vor Ort, um die Diskussion zu verfolgen. An deren Ende war vor allem klar, was nicht klar war: Geht nun von den Mobilfunkmasten ein erhöhtes Strahlenrisiko aus und wer kann dazu verlässliche Angaben machen? Viele Bürger, aber auch Räte, zweifeln die Grenzwerte in Deutschland an. „Politisch motiviert“, hieß es gar. Die Bürger richten sich nicht nur gegen den geplanten Standort. Sie haben auch Angst um ihre Gesundheit.

    Bürgermeister Franz Stimpfle stellte den Besuchern und Gemeinderatsmitgliedern vor, wie die Gemeinde handeln könnte. Es gebe die Möglichkeit, dem Standort zuzustimmen. Eine Vertragsunterzeichnung würde dann aber bedeuten, dass die Gemeinde 30 Jahre lang nicht eingreifen dürfe. Man wisse nicht, wie sich die Mobilfunk-Technologien entwickeln würden, ob die Strahlenbelastung durch 5G beispielsweise zunehmen würde oder nicht. Viele Angaben seien zu vage, sagte Stimpfle. Die Gemeinde könnte der Telekom aber auch eine Absage für den Hahnberg erteilen. Dann bestehe allerdings die Möglichkeit, dass das Unternehmen Bürger privat anfragt, ob sie eine Antenne auf deren Häuser zulassen würden. Oder aber, so führte Stimpfle weiter aus, die Gemeinde beauftrage ein Institut damit, alternative Lösungen zu finden. Bevor aber die im Gremium bestehenden Fragen bezüglich Gesundheitsgefährdung oder Alternativen nicht beantwortet seien, wolle der Bürgermeister keine Entscheidung vom Gemeinderat. Auch auf die Gefahr hin, dass die Telekom eine private Alternative findet.

    Elisabeth Koukol schlug folgendes vor: „Für mich wäre interessant, (Ulrich) Lange (CSU) mit Aussagen zur Gesundheit zu konfrontieren. Mir wäre ein Gespräch mit ihm wichtig, auch mit Eva Lettenbauer.“ Heidi Singer war dafür, Alternativen zum Hahnberg mithilfe der Technischen Universität München zu suchen. Dem schloss sich auch Gerhard Stoll an, der weitere Meinungen hören wollte.

    Gemeinderat Konrad Müller positionierte sich klar pro Mobilfunkmast: „Es ist ein gesundheitliches Risiko, kein Mobilfunknetz zu haben. Wie viele Leben hat das Handy schon gerettet?“

    Michael Hager erklärte den Anwesenden, dass er selbst einmal die Strahlenbelastung nachgemessen habe. Dabei sei herausgekommen, dass die Belastung rund 100 Meter vor einem Mast in Marktoffingen deutlich geringer gewesen sei, als zu Hause mit zwei Mobiltelefonen und dem Router.

    Eine junge Utzwingerin sprach sich während der Sitzung mehrmals für einen besseren Schutz der Gesundheit und gegen den intensiveren Mobilfunkausbau aus. Sie brachte Urteile des Europäischen Gerichtshofs mit oder verwies auf Entscheidungen in Genf und Brüssel. Dort wurde wegen des ungeklärten Strahlen-Risikos der 5G-Ausbau (Hochgeschwindigkeitsnetz) gestoppt.

    Andere Bürger waren allerdings der Meinung, dass die Region wirtschaftlich abgehängt werde, wenn der Mobilfunkstandard nicht angepasst werde. Gemeinderat Konrad Müller war ebenfalls der Ansicht, dass für die Unternehmen am Ort, die ständig unterwegs sein müssen, ein gutes Mobilfunknetz ein „wichtiges Werkzeug“ sei.

    Das Gremium traf keine Entscheidung. Es sollen mehr Informationen eingeholt werden, um die Fragen der Bürger beantworten zu können.

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