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Debatte: Förderverein glaubt weiter an das Almarin

Debatte

Förderverein glaubt weiter an das Almarin

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    Im April 2018 war das Almarin für eine Woche geöffnet. Der Förderverein glaubt weiter daran, dass das Bad saniert und wiedereröffnet wird.
    Im April 2018 war das Almarin für eine Woche geöffnet. Der Förderverein glaubt weiter daran, dass das Bad saniert und wiedereröffnet wird.

    Zu hohe Kosten, keine Perspektive ohne Sauna und Gaststätte, zu wenig Freiwillige: In den vergangenen Wochen haben sich viele Gemeinderäte mehr als kritisch zur Zukunft des Almarins geäußert. Obwohl es noch viele offene Fragen gibt, glauben Rolf Bergdolt und Michael Gumpp vom Förderverein weiter an die Wiedereröffnung des Mönchsdegginger Bades.

    Im Interview mit unserer Zeitung erklärt Bergdolt, man müsse nun im Arbeitskreis den momentanen Informationsstand durch Zahlen und Fakten ergänzen. Eine wichtige Rolle spielt dabei das jährliche Defizit. Die Berechnung des Fördervereins wurde von einigen Gemeinderäten als zu niedrig kritisiert (wir berichteten). Man habe bei jeder einzelnen Zahl aus dem Gutachten sachlich aufgezeigt, woher die Berechnungen kommen, sagt Bergdolt. Die Betriebskosten der Planerin und des Fördervereins unterscheiden sich unter anderem dadurch, dass beide mit unterschiedlichen Besucherzahlen kalkulieren.

    Während die Planerin von knapp 50.000 Badegästen pro Jahr ausgeht, rechnen Bergdolt und Gumpp mit rund 80.000 Besuchern. Sie fechten nicht die Methodik der Expertin an, sagt Gumpp. Sie habe jedoch Fehler in der Ausführung gemacht, kritisiert er an einem konkreten Beispiel: Die Planerin kalkuliere, dass man für die Strecke von Deiningen nach Mönchsdeggingen eine halbe Stunde brauche. Dabei liege der Ort deutlich näher am Almarin, weshalb es mehr potenzielle Badegäste gebe.

    Almarin: Einige Gemeinden sehen die momentan Planung kritisch

    Um die laufenden Kosten zu decken, müsse nicht jeder Ort Teil eines Zweckverbandes werden, meint Gumpp. Eine Überlegung sei dabei eine Skalierung. Das bedeute: Es könne aus Sicht des Fördervereins Kommunen geben, die Teil des Zweckverbandes sind, andere zahlen zum Beispiel nur einen Fixbetrag. Die Unterschiede könne man beispielsweise durch wirtschaftliche Vorteile ausgleichen.

    Nicht nur das Defizit, auch die momentane Planung des Bades sehen einige Gemeinden kritisch. Es sei nur das Schwimmbecken förderfähig, erklärt Gumpp das Fehlen von Sauna und Gaststätte. Diese beiden Bereiche würden seiner Meinung nach jedoch profitabel arbeiten. Es gebe private Interessenten, die bereit wären, einzusteigen. Selbst investieren wollen Gumpp und Bergdolt nicht: „Ich bin weiterhin mit Herzblut bereit, mich ehrenamtlich zu engagieren. Ambitionen in eine Saunalandschaft oder Ähnlichem zu investieren habe ich nicht“, sagt Gumpp. „Mit dieser könnte und sollte ein etwaiger Zweckverband zusätzliche Einnahmen erzielen.“ Seine ehrenamtliche Arbeit erklärt er dadurch, dass er seine schönsten und unbeschwertesten Kindheitserinnerungen mit dem Almarin verbindet. „Meine Mutter hat im Schwimmbad gearbeitet, ich habe dort meine Hausaufgaben gemacht“, sagt er. Er engagiere sich aus Idealismus, Heimatliebe und Gemeinschaftsverantwortung heraus. „Mein Hauptwohnsitz ist immer noch in Mönchsdeggingen“, erklärt er.

    Der Förderverein ist weiter optimistisch, dass das Almarin wiedereröffnen wird

    Auch Bergdolt sagt, er wolle sich weiterhin freiwillig engagieren, weil ihm die Arbeit Spaß mache. Beruflich wolle er die Gaststätte jedoch nicht mehr betreiben. Die beiden zweifeln nicht daran, dass sie genügend ehrenamtliche Mitstreiter haben. Bergdolt erklärt, der Mönchsdegginger Ortsverband der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) habe über Jahre die Aufsichten an den Wochenenden und an den Abenden übernommen. Momentan habe der Ortsverband knapp 200 aktive Mitglieder, die im Almarin helfen würden.

    Gumpp sagt, er habe weiterhin Hoffnung, dass die Region das Almarin als Chance und nicht als Einschränkung begreife. Denn: Es werde kein weiteres Bad mehr geben, das es so relativ günstig gebe, wie das Almarin. Das Zeitfenster zu Handeln schließe sich jedoch jetzt. Sowohl Gumpp als auch Bergdolt sind jedoch optimistisch, dass das Bad wiedereröffnen wird.

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