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Das Glück dieser Erde ...

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    Dominik Kraus und Nicole Mosandl vor der Baustelle. Foto: Schleifer
    Dominik Kraus und Nicole Mosandl vor der Baustelle. Foto: Schleifer Foto: Schleifer

    Hier arbeiten Mosandl und ihr Lebensgefährte Dominik Kraus an einem gigantischen Projekt: Auf dem zehn Hektar großen Anwesen soll innerhalb eines Jahres ein klassisches Reit- und Therapiezentrum entstehen, seit November wird gebaut. Klassisch, das bedeutet, dass die Pferde natürlich und sanft ausgebildet werden. Diese "klassische Reitkunst" wird heute noch in Reinkultur an der Spanischen Hofreitschule in Wien gelehrt. Bereits jetzt wurden unter anderem das Haus kernsaniert sowie Koppelanlagen, Paddock-Plätze, Außenhäuschen, Weidehütten und ein Longierzirkel angelegt. Ein Mistplatz ist ebenfalls gebaut und betoniert worden. Des Weiteren sollen eine überdachte Führanlage, neue Stallungen, eine große Reithalle, ein 1200 Quadratmeter großer Außenreitplatz und eventuell Ferienwohnungen geschaffen werden. Für den Herbst bereits ist der Tag der offenen Tür geplant - hört sich beinahe unmöglich an, aber wer das geschäftige Bauen auf der Baustelle sieht, kann sich gut vorstellen, dass hier wohl tatsächlich in Kürze ein Riesenprojekt stehen wird.

    Geprägt wird alles von Spanien: Nicht nur spanische Verkaufspferde stehen auf der Koppel, auch die Hofeinfahrt und sämtliche Gebäude sollen spanisches Flair vermitteln - mittels Backsteinbögen und entsprechender Farbgestaltung. Deswegen heißt auch der Hof und die Internet-Seite Hipica Iberia.

    Momentan arbeitet Nicole Mosandl nach wie vor als Pferde-Physiotherapeutin und Reitlehrerin. Außerdem stehen auf der Stoffelmühle neben den Verkaufspferden auch Pferde zum Beritt - das heißt, Pferde werden eingeritten beziehungsweise ausgebildet.

    Die 28-Jährige lernte ursprünglich den Konditorberuf. Neben ihrer regulären Arbeit begann sie eine Ausbildung zur Physiotherapeutin für Pferde und legte 2004 erfolgreich die Prüfung zur Pferdetherapeutin ab. Im Anschluss folgte die Ritterprüfung bei Bent Branderup in Dänemark sowie die Ausbildung zur Pferde-Osthepatin.

    Dazu kam eine Ausbildung als EPOS-Therapeutin. Zudem ist sie ausgebildeter Trainer der C-Klasse. Vor vier Jahren hat sie sich als Therapeutin und Reitlehrerin selbstständig gemacht.

    Künftig wird es Platz für knapp 40 Pferde geben

    Warum so viele Ausbildungen im therapeutischen Bereich? "Es sind verschiedene Schulen. Schließlich kann ich nicht mit einer Methode jedes Pferd therapieren", lautet die einfache Antwort. Für Mosandl konsequent: Um für jedes Pferd die bestmögliche Ausbildung und Therapie zu garantieren, hat sie eben mehrere Ausbildungen absolviert. Im Sommer soll zudem die Trainerprüfung B-Klasse folgen. Das sei die höchste und erste B-Prüfung, die es in Deutschland überhaupt gibt.

    Auf dem Reithof wird es künftig Platz für knapp 40 Pferde geben, maximal 15 Plätze sind für Einsteller reserviert. Hauptsächlich werden Lehrgänge angeboten, manche internationale Reitlehrer sind bereits gebucht. Neben dem Beritt bietet Mosandl auch Reitunterricht für Anfänger bis Hohe Schule an. Eine weitere Reitlehrerin wird ihr hierfür zur Seite stehen.

    Mosandl und Kraus haben auch für andere Tiere ein Herz: zwei ausgesetzte Kaninchen haben sie im Wald gefunden. Eines verstarb, das andere, "Erich", wird liebevoll aufgepäppelt. Auch zwei Ponys haben sie gemeinsam aus einem vermüllten Stall gerettet. Auf dem Reitzentrum sollen sie für Kinder ab drei Jahren ausleihbar sein. "Familien können mit den Ponys dann alleine eine Runde durch die Wälder ziehen", erzählt Kraus. Seine Begeisterung für das künftige Pferde- und Reiterparadies merkt man bei jedem Wort, bei jeder Geste. "Die Schwalb fließt direkt durch das Anwesen. Das in Zusammenhang mit dem 5000 Quadratmeter großen Innen- hof macht das wunderschöne Flair aus." Mitarbeiter seiner Firma "Kraus Garten- und Landschaftsbau" stemmen den Bau. Ohne diese Unterstützung und Möglichkeit wäre das Großprojekt nicht machbar.

    Kennengelernt haben sich die beiden übrigens, als Kraus sein Pferd bei ihr zum Beritt gab. Im vergangenen Sommer haben sie sich dazu entscheiden, ein solches Zentrum zu bauen. Bald fiel die Entscheidung zum Kauf der Stoffelmühle. Innerhalb eines Vierteljahres stand die Finanzierung. Die bisherigen Baumaßnahmen sind "in Rekordzeit" gelungen. "Die Gemeinde Huisheim steht auch voll hinter uns und dem Projekt", erzählt Dominik Kraus. Wichtig ist beiden auch, dass alles hengstsicher gebaut wird. Die temperamentvollen Tiere brauchen stabile Boxen und besondere Zuwendung. "Auch sonst ist alles nur von bester Qualität", sagt Kraus. "Das reicht von den Weidehütten bis zu den elektrischen Zäunen."

    Die Idee zu diesem Bau entstand "aus der Liebe zu Pferden". Und so schaffen es Mosandl und Kraus gerade, ihr eigenes "Pferde- und Reiterparadies" zu erschaffen. Und wenn alles klappt, können sie sich das sprichwörtliche Glück dieser Erde auf ihren paradiesischen Hof holen.

    Im Internet gibt es weitere Infos über das Reit- und Therapiezentrum Stoffelmühle bei Gosheim:

    www.hipica-iberia.de

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