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Corona in Nördlingen: Daniel gesperrt, aber Türmer sind oben

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Corona in Nördlingen: Daniel gesperrt, aber Türmer sind oben

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    Der Daniel ist vorerst gesperrt.
    Der Daniel ist vorerst gesperrt. Foto: Jana Altendorfer

    „So G’sell so“ schallt es an jedem Abend ab 22 Uhr alle halbe Stunde durch die Nördlinger Altstadt. Es ist der Ruf des Türmers auf dem Daniel, der diesen bis Mitternacht in alle vier Himmelsrichtungen absetzt. Derzeit ist der Turm der Sankt Georgskirche allerdings wegen der Coronakrise gesperrt. Doch die Türmer werden auch weiterhin ihren Dienst tun, sagt Oberbürgermeister Hermann Faul auf Anfrage unserer Zeitung. Deren Aufgabe sei es nämlich nicht nur, den Ruf erklingen zu lassen. Sie müssten auch Wettermeldungen absetzen. Und natürlich sei da auch noch Wendelstein, die Katze, die im Daniel lebt, so Faul. Die müsse von den Türmern gefüttert werden.

    Stadtarchivar Dr. Wilfried Sponsel sagt, der Ruf des Türmers sei zuletzt während des Zweiten Weltkriegs nicht mehr zu hören gewesen. Während der Bombardierungen Nördlingens sei Verdunkelung angesagt gewesen. 14-mal wurde die Stadt unter Beschuss genommen. Erst an Silvester 1945 hörten die Nördlinger Bürger wieder ihr vertrautes „So G’sell so“. Schon zu Weihnachten habe die Militärregierung genehmigt, dass es wieder einen Weihnachtsbaum auf dem Daniel gebe, berichtet Sponsel – quasi einer für alle Nördlinger. Besucher durften erst im Frühjahr 1946 wieder die Treppen zur Türmerstube und zur Aussichtsplattform hinaufsteigen. (tiba)

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