Nun steht fest, wo im Landkreis Donau-Ries die Impfzentren hinkommen werden. In Nördlingen wird das in einem ehemaligen Verwaltungsgebäude an der Nürnberger Straße sein. Pressesprecherin Christina Atalay sagt auf Anfrage, die Stadt Nördlingen biete dem Landkreis Donau-Ries neben den Räumlichkeiten für ein Impfzentrum zudem für einen gewissen Zeitraum auch personelle Unterstützung an, wenn er dies wünsche. Alles andere liege in der Verantwortung der Kreisbehörde.
Im benachbarten Ostalbkreis, dem flächenmäßig drittgrößten Landkreis in Baden-Württemberg, wird es nach Auskunft des Landratsamtes nur ein Impfzentrum in Aalen geben.
Die Konzeption des Landes für die Einrichtung der Kreisimpfzentren orientiere sich nicht an der Fläche, sondern an den Bevölkerungszahlen der Landkreise. Somit würden lediglich in den sechs bevölkerungsreichsten Kreisen jeweils zwei Zentren entstehen, wozu der Ostalbkreis nicht gehöre, erklärte Landrat Dr. Joachim Bläse. Das eine Impfzentrum werde in der Aalener Ulrich-Pfeifle-Halle eingerichtet.
An mobilen Impfteams möchte der Ostalbkreis zur gleichmäßigen Abdeckung des gesamten Kreisgebietes drei Teams einrichten.
Zurück in den Landkreis Donau-Ries: Dort bewegt sich der Corona-Inzidenzwert seit einigen Tagen sukzessive nach unten. Dennoch, so warnte Landrat Stefan Rößle gestern im Rahmen einer Pressekonferenz, könne die Situation sehr leicht kippen.
Der Landkreis mit seinen gut 135000 Einwohnern nähere sich bald der Zahl von 2000 (1878 Personen Stand Dienstag) nachweislich mit dem Coronavirus infizierten Personen seit Beginn der Pandemie im März dieses Jahres. Dabei gelten fast 1600 Personen als wieder genesen. Die Zahl der aktuell Infizierten lag am Dienstagnachmittag bei 359 Personen, die Zahl der an oder mit Covid-19 Verstorbenen erhöhte sich um eine Person auf 39 Fälle. Hierbei handelte es sich um einen 84-Jährigen „mit erheblichen Grunderkrankungen“. Er verstarb im Stiftungskrankenhaus in Nördlingen.
Der aktuelle Inzidenzwert, also die Zahl der in den vergangenen sieben Tagen positiv auf das Virus Getesteten, lag am Dienstag bei 116,6 – „er lag vor kurzer Zeit noch bei über 200“, betonte Rößle. Das sei natürlich eine „erfreuliche Entwicklung“, so der Landrat, dieser Trend könne jedoch „schnell kippen“; das habe die Erfahrung andernorts zuletzt drastisch vor Augen geführt.
Das andere im Landkreis geplante Impfzentrum wird in einer Halle in der Joseph-Gänsler-Straße im Donauwörther Stadtteil Riedlingen (im dortigen Gewerbegebiet) eingerichtet.In beiden Zentren sollen allen voran die Risikogruppen so bald wie möglich und bis Mitte kommenden Jahres immunisiert werden. Wie Rößle zudem erklärte, habe der Freistaat die pro Tag in den Landkreisen zu impfenden Personen jüngst nach oben korrigiert – von 100 auf 300. „Stand heute“, wie Rößle betonte – jene Zahl bemesse sich an mehreren Parametern wie etwa den zur Verfügung stehenden Impfstoffen sowie der Impfbereitschaft der Menschen. Die breite Bevölkerung, so informierten Rößle und Amtsärztin Dr. Raffaella Hesse, solle in Phase zwei möglichst bei den Hausärzten geimpft werden. Für einen Beginn dieser Breiten-Impfung gebe es aktuell noch keinen festen oder vagen Starttermin – zumal auch die Impfstoffe noch nicht da seien.
Fest stehe indes, dass die Einrichtungen bis 15. Dezember betriebsbereit sein müssen. Das sei die Vorgabe des Freistaats Bayern. Derzeit laufe die Anwerbung von Personal für die Impfzentren auf Hochtouren. Näheres hierzu könne die Kreisbehörde aber erst in der kommenden Woche kundtun, so Rößle weiter. Die kurzfristig angesetzte Organisation der Zentren stelle das Landratsamt nun einmal mehr vor enorme Herausforderungen, „die uns unter Stress stellen“. Die unterstützenden Dienste habe man ebenfalls ausschreiben müssen – die hiesigen, an den Katastrophenschutz angegliederten lokalen Hilfsorganisationen könne man nur bei einem ausgerufenen Katastrophenfall dafür heranziehen. Dies sei momentan allerdings nicht der Fall.
Auf der Internetseite des Landkreises findet sich ab sofort eine digitale Corona-Karte, auf welcher die Corona-Fälle auf Gemeindeebene grafisch aufbereitet sind (www.donau-ries.de/corona).