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Bürgerversammlung: Bei der Kläranlage zählen nicht nur die Kosten

Bürgerversammlung

Bei der Kläranlage zählen nicht nur die Kosten

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    „Für Nördlingen wären wir nur der Wurmfortsatz.“Dr. Wulf-Dietrich Kavasch
    „Für Nördlingen wären wir nur der Wurmfortsatz.“Dr. Wulf-Dietrich Kavasch

    Hohenaltheim/Ederheim „Heute geht es um ein heißes Thema, das unsere beiden Kommunen schon fast eine ganze Generation beschäftigt.“ So begrüßte die

    Dass dabei die günstigste Lösung für Ederheim und Hohenaltheim in den Augen vieler Bürger nicht unbedingt die billigste Lösung sein muss, wurde gegen Ende des Abends immer deutlicher.

    Doch zunächst informierte Klaus Zollnhofer vom Wasserwirtschaftsamt über den Ist-Zustand in Sachen Abwasserentsorgung in Ederheim und Hohenaltheim, und machte den dringenden Handlungsbedarf deutlich: Die Kläranlage Hürnheim ist Baujahr 1971, die

    Die Wirtschaftlichkeit, das heißt die Kosten der Abwasserentsorgung gerechnet über 50 Jahre, war auch das ausschlaggebende Kriterium des Referenten des Abends, Diplom Ingenieur Reinhard Pfost vom Nördlinger Ingenieurbüro Trautmann (siehe auch Infokasten).

    Ausführlich stellte er die vier Varianten und die damit verbundenen technischen und baulichen Maßnahmen, wie den Bau von Druckleitungen und Pumpwerken, vor: Den Bau eigener Kläranlagen in jeder Gemeinde, den Bau einer gemeinsamen Kläranlage, den Anschluss nach Möttingen mit der Weiterung der Möttinger Kläranlage und den Anschluss nach Nördlingen.

    Sein Fazit: „Aufgrund der Wirtschaftlichkeitsberechnung kann es für beide Gemeinden nur eine Lösung geben, den Anschluss nach Nördlingen.“ Weitere Vorteile seien die Kostensicherheit, da schon 70 Prozent der Aufträge für die Nördlinger Kläranlage vergeben seien, und dass beide Gemeinden unabhängig voneinander nach Nördlingen anschließen könnten.

    Trotz der eindeutigen Zahlen gab es in der anschließenden Diskussion für die Empfehlung des Planers reichlich Gegenwind. Kritisiert wurde sowohl der lange Zeitraum von 50 Jahren als Grundlage der Wirtschaftlichkeitsberechnung als auch ihr Ergebnis. Aus den meisten Wortmeldungen war zu entnehmen, dass für die betroffenen Bürger, obwohl sie ja letztendlich über Gebühren und Beiträge die Investitionen finanzieren müssen, nicht nur die harten Fakten, wie die Kosten, entscheidend sind, sondern Dinge wie Mitspracherecht und Einfluss.

    „Augenhöhe“

    So erklärte unter anderem der stellvertretende Hohenaltheimer Bürgermeister Dr. Friedrich Bauer, er befürchte, beim Anschluss nach Nördlingen verlören die Gemeinden jegliches Mitspracherecht. Hohenaltheims Bürgermeister Dr. Wulf-Dietrich Kavasch, der das Schlusswort der „historischen Veranstaltung“ hielt, signalisierte offen seine Sympathie für den Anschluss nach Möttingen, da sich bei dieser Variante alle Beteiligten auf Augenhöhe begegneten, „für Nördlingen wären wir nur der Wurmfortsatz“.

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