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Bissingen/Mönchsdeggingen: Pfarrerin Ulrike Brödel verabschiedet sich nach 18 Jahren

Bissingen/Mönchsdeggingen

Pfarrerin Ulrike Brödel verabschiedet sich nach 18 Jahren

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    Der Entpflichtungsgottesdienst in Mönchsdeggingen mit Dekan Johannes Heidecker aus Donauwörth, mit Mundschutz Pfarrerin Ulrike Brödel.
    Der Entpflichtungsgottesdienst in Mönchsdeggingen mit Dekan Johannes Heidecker aus Donauwörth, mit Mundschutz Pfarrerin Ulrike Brödel.

    Nach 18 Jahren im Dienst der Kirche ist Pfarrerin Ulrike Brödel verabschiedet worden. Von Mönchsdeggingen aus betreute sie beide Kirchengemeinden. Neben

    „Wie soll man sich regelkonform von den Gemeindegliedern verabschieden?“, war die Frage, die die Pfarrerin im Vorfeld umtrieb. Ihr Vorschlag, den Abschied in Etappen zu gestalten, fand breite Zustimmung. Viele begleiteten die Tour durch die Gemeinden, zudem wurden Orte ausgewählt, die im Wirken der Ortspfarrerin relevant waren.

    Ein Gottesdienst auf dem Fuchsberg

    Der Nebel löste sich am Morgen des Sonntag am Fuchsberg bei Obermagerbein gerade auf, St. Michael, hoch über der Kessel, grüßte aus Fronhofen herüber, als der Tag zu den Klängen der Posaunenchöre begann. Zahlreiche Gemeindeglieder hatten sich auf dem Hochplateau eingefunden, um dem geistlichen Impuls: „Dem Leben seinen Lauf lassen“ zu lauschen. Nach einer kurzen Fahrt über Tuifstädt war die St.-Nikolaus-Kirche in Untermagerbein das nächste Ziel. Die Andacht in der Kirche stand unter den Worten „Alles hat seine Zeit“ und „Vor Gott hat Versäumtes und Gelungenes Raum“. Nach der Andacht würdigte der Vertrauensmann des Kirchenvorstandes

    Der Weg zum neuen Dorfplatz, begleitet von Abordnungen der Feuerwehr und des Kameraden- und Soldatenvereines, führte am Haus von Hans Gunkel vorbei. Ihrem langjährigen Chorleiter spielten die Posaunenchöre ein „Ständchen“, was der 95-Jährige mit den Worten, „Man ist auch im hohen Alter nicht vor Überraschungen sicher“ wohlwollend mit dem ihm eigenen Humor augenzwinkernd kommentierte. Die Kinder des Kindergottesdienstes überreichten der Pfarrerin ebenso wie der Gartenbau- und Landespflegeverein ein Geschenk zum Abschied.

    Ein Theaterstück von den Landfrauen

    Am Nachmittag setzte Pfarrerin Brödel die Tour in Mönchsdeggingen fort, Startpunkt war die evangelische Kindertagesstätte „Sonnenschein“. Mit Gedanken zum Wort aus Jeremia „Suchet der Stadt Bestes“ ging es, versehen mit den Pilgerregeln, zu Fuß zum Garten des Gasthauses „Zur Rose“. Hier, beim ehemaligen jüdischen Kaufhaus, war Platz für eine Abordnung der Feuerwehr und zahlreiche Gäste, um dem Thema „Alles, was Odem hat, lobe den Herren“ Ausdruck zu verleihen. Der Kirchenchor, dem Pfarrerin Brödel als Aktive angehörte, verabschiedete sich musikalisch. Von den Landfrauen gab es ein kleines Theaterstück, auch Lachen ist eine Gottesgabe.

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    Weiter ging es den Kirchberg hinauf, in die festlich geschmückte Kirche St. Georg. In der Kirche folgten geladene Gäste den Gedanken und der Predigt zum Motto „Wasserschöpfen aus dem Heilsbrunnen“. Dekan Johannes Heidecker aus Donauwörth nahm die Entpflichtung vor. Ende Oktober tritt Pfarrerin Brödel in den Ruhestand.

    Zurück nach Ulm

    Im Anschluss an den Gottesdienst richteten der Vertrauensmann des Kirchenvorstandes, Hans Bergdolt, der stellvertretende Landrat, Erwin Seiler, sowie Bürgermeisterin Karin Bergdolt dankende Worte an die scheidende Pfarrerin. Über die Tätigkeiten ihres Amtes hinaus engagierte sie sich als Mitautorin der Dorfchronik zum 1000-jährigen Dorfbestehen und zum Jubiläum 450 Jahre evangelische Kirchengemeinde. Der Bau der Kindertagesstätte und Renovierungen der Kirchen, des Pfarrhauses und der Gemeindesäle forderten ihren ganzen Einsatz. Die letzten Etappen der Abschieds-Tour bildeten der Friedhof und der Bildstock vor dem Kloster, wo Pfarrerin Brödel mit dem Text „Welcher Brunnen hat das bessere Wasser“ die Verbundenheit zur katholischen Kirchengemeinde und die gemeinsamen Wurzeln betonte. Pater John von der Pfarreiengemeinschaft Reimlingen bedankte sich und überreichte eine Pflanze zum Abschied. Die Runde schloss schließlich am Pfarrhaus, wo sich Familie Hamid für die Unterstützung und der Musikverein für die Verbundenheit bedankte.

    Pfarrerin Brödel hat ihren Wohnsitz in ihrer alten Heimat bei Ulm gewählt. Doch Mönchsdeggingen lässt sie nicht los. An Allerheiligen ist auf dem Friedhof noch das unter ihrer Ägide gestaltete Urnenfeld einzuweihen.

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