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Birkhausen: Zwist um alten Stadel

Birkhausen

Zwist um alten Stadel

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    Der Vorstand der Dorferneuerung Birkhausen wollte den alten Schulstadel (vorne, rechts daneben das alte Schulhaus) abreißen. Das Landratsamt ist jedoch dagegen. Im Hintergrund die Kirchturmspitze.
    Der Vorstand der Dorferneuerung Birkhausen wollte den alten Schulstadel (vorne, rechts daneben das alte Schulhaus) abreißen. Das Landratsamt ist jedoch dagegen. Im Hintergrund die Kirchturmspitze. Foto: Steger

    Im Wallersteiner Ortsteil Birkhausen herrscht Unverständnis über die Untere Denkmalschutzbehörde beim Landratsamt Donau-Ries. Anlass ist deren Haltung zu einem alten Stadel in der Unteren Dorfstraße, dem sogenannten Schulstadel, den die Verantwortlichen im Zuge der Dorferneuerung wegen seiner schlechten Bausubstanz abreißen wollen. Die Gemeinde Wallerstein hat einen Abbruchantrag bei der Kreisbehörde gestellt. Doch das

    Der Vorstand der Dorferneuerung wollte den Bereich rund um die Birkhausener Kirche und das alte Schulhaus neu und großzügiger gestalten, begründet Vorstandsmitglied Manfred Steger die Abriss-Pläne. Neben einer Schulbushaltestelle sollte zudem ein barrierefreier Zugang zum Friedhof entstehen. Das Landratsamt vertritt in Übereinstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege allerdings die Auffassung, dass der Stadel grundsätzlich erhaltungsfähig sei und mit zumutbarem Aufwand für geeignete Nutzungen instandgesetzt werden könnte.

    Im Falle eines Abbruchs entstünde darüber hinaus eine unschöne Baulücke, heißt es in einem Schreiben an Steger. Weiter wird darin darauf verwiesen, dass zu Beginn der Dorferneuerung bereits mehrere Alternativplanungen für den Erhalt und eine sinnvolle Nutzung des Stadels seitens der beiden Behörden aufgezeigt worden seien.

    Kosten für die Instandsetzung des Gebäudes in einem vertretbaren Rahmen

    Außerdem würden sich die Kosten für eine Instandsetzung des Gebäudes in einem vertretbaren Rahmen halten, nicht zuletzt wegen günstiger Rahmenbedingungen für eine staatliche Förderung. Soll heißen: Mit entsprechenden Zuschüssen wäre aus dem Stadel etwas zu machen, was dem sozialen Miteinander im Ort zugute käme.

    Offiziell ist über den Abbruchantrag der Marktgemeinde noch nicht entschieden. In Donauwörth wartet man zunächst auf eine Stellungnahme aus Birkhausen zu dem Schreiben an Manfred Steger. Unabhängig davon sieht nach derzeitigem Stand jedoch alles danach aus, als ob der Abbruchantrag von der Unteren Denkmalbehörde abgelehnt würde. Es sei denn, dieser würde zurückgezogen. In diesem Fall hätte sich das Thema von selbst erledigt.

    Auch Landrat Stefan Rößle hält nicht viel von einem Abriss. Er habe sich vor Ort selbst ein Bild gemacht. Dabei sei ihm deutlich geworden, dass der Schulstadel mit daneben stehendem Schulhaus, die Kirche und das etwas weiter entfernt liegende frühere Pfarrhaus ein „schönes bauliches Ensemble“ darstellten, sagte er auf Anfrage.

    Birkhausen: Noch wird auf eine Entscheidung gewaretet

    Einer, der nachdrücklich auf einen Abbruch drängt, ist der Wallersteiner Vize-Bürgermeister und Kreisrat Josef Fischer. In jüngster Vergangenheit versuchte Fischer immer wieder den Landrat dazu zu bewegen, dem Abbruchantrag zuzustimmen – vergeblich. Inzwischen haben die Verantwortlichen für die Dorferneuerung auf die Lage reagiert und den alten Stadel aus dem ersten Maßnahmenpaket herausgenommen und zurückgestellt, wie Manfred Steger im Gespräch mit unserer Zeitung erklärte.

    Wallersteins Bürgermeister Joseph Mayer sagte auf Anfrage der Rieser Nachrichten, der Gemeinderat werde im Falle einer Ablehnung prüfen, ob möglicherweise rechtliche Schritte gegen einen entsprechenden Bescheid infrage kämen. „Wir warten jetzt aber erst einmal die Entscheidung des Landratsamtes ab und dann sehen wir weiter“, sagte der Rathauschef.

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