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Bildung: Nördlingen: So soll der Anbau an die Grundschule aussehen

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Nördlingen: So soll der Anbau an die Grundschule aussehen

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    Der Anbau an die Grundschule Mitte soll ein Satteldach und eine Holzfassade bekommen. Auf der Rückseite sind die Treppen zu sehen, die in Richtung verglastes Untergeschoss führen.
    Der Anbau an die Grundschule Mitte soll ein Satteldach und eine Holzfassade bekommen. Auf der Rückseite sind die Treppen zu sehen, die in Richtung verglastes Untergeschoss führen.

    So richtig glatt lief es in Sachen Erweiterung der Grundschule Mitte in Nördlingen eigentlich nie. Erst dauerte es lange, bis das Thema überhaupt einmal im Stadtrat in einer öffentlichen Sitzung aufs Tableau kam. Dann gab es Proteste aus der Bevölkerung und vonseiten der Denkmalpflege gegen den geplanten Anbau, weil es sich um einen Quader mit Flachdach handelte. Deshalb musste umgeplant werden: Die Erweiterung soll jetzt ein Untergeschoss und ein Satteldach bekommen. In der Sitzung des Bauausschusses am Dienstagabend wurde nun unter anderem über die Frage diskutiert, wie die Fassade des Anbaus aussehen wird. Allein das Abstimmung-Ergebnis – 7:6-Stimmen – zeigt: Glatt lief es für Planer und Verwaltung auch dieses Mal nicht.

    Konkret musste der Stadtrat über mehrere Abweichungen von der Altstadtsatzung entscheiden. So wird der Anbau vom Hallgebäude mit einem sogenannten Verbindungsgang erschlossen. Der wiederum hat unter anderem ein Flachdach und Fenster aus Aluminium – beides entspricht nicht den Vorgaben der

    Diesen Abweichungen von der Altstadtsatzung sollte der Ausschuss im Paket zustimmen oder sie ablehnen. Oberbürgermeister Hermann Faul appellierte gleich zu Beginn an die Räte: „Wir müssen uns zu Entscheidungen durchringen.“ Lediglich zur Kenntnis nehmen sollte der Ausschuss die Ausnahmen von der Satzung, die die Verwaltung bei diesem Projekt gewährt hatte. Unter anderem etwa die Holzfassade. Doch genau die war der Stein des Anstoßes, wie die Diskussion zeigte.

    CSU-Fraktionsvorsitzender Jörg Schwarzer sagte, Ziel sei es gewesen, etwas Altstadtkonformes zu machen. Die neue Variante der Altstadtsatzung sehe rückwärtige Holzfassaden vor: „Aber das ist kein rückwärtiges Gebäude und kein Hinterhof.“ Deshalb wäre die Fassade eher abzulehnen. Dennoch werde er dem Gesamtpaket zustimmen, so Schwarzer – und kritisierte, dass dem Stadtrat nur ein Vorschlag vorgelegt wurde.

    Anders argumentierte der Fraktionsvorsitzende der Stadtteilliste, Thomas Mittring: Man habe in der Vergangenheit viele Abweichungen, die Bürger beantragt hatten, abgelehnt und Dinge eingefordert, die schwer zu akzeptieren gewesen seien. Der Anbau an die Grundschule Mitte sei ein markantes Gebäude, es stehe nicht in einem Hinterhof. Zwar sei die Planung sehr gut gelungen, aber es sei ein Manko, dass man so viele Abweichungen von der Altstadtsatzung brauche.

    Johannes Ziegelmeir (PWG) meinte: „Wir hätten auch mit dem Kubus mit Flachdach leben können.“ Schließlich sei es den Parteifreien von Anfang an um eine möglichst schnelle Verbesserung für die Grundschule Mitte gegangen. Die ganze Diskussion zeige, dass man für bestimmte Gebäudefunktionen ohne Abweichungen von der Altstadtsatzung nicht klar komme.

    Dass dieses Projekt so viele Abweichungen benötigte, war aus der Sicht von Wolfgang Goschenhofer, Fraktionsvorsitzender von Grüne/Frauenliste, nicht vermittelbar. Zudem ärgerte es ihn, dass dem Gremium keine Alternative vorgelegt wurde. Die Holzfassade koste rund eine Viertelmillion Euro mehr, die Barrierefreiheit sei im Untergeschoss nicht gegeben: „Wir werden dem nicht zustimmen.“

    Man müsse zwar Ausnahmen machen, meinte SPD-Fraktionsvorsitzende Rita Ortler. Doch man spare sich andere. Zudem habe das Gebäude ein Alleinstellungsmerkmal, die Gestaltung mit Satteldach entspreche der Altstadtsatzung. Die vielen Abweichungen und Ausnahmen seien zwar nicht schön, allerdings auch an anderen Gebäude bereits gewährt worden. Die Abstimmung war denkbar knapp, auch weil manche Fraktionen, wie die CSU, nicht einheitlich votierten.

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