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Bauausschuss I: Flächenfraß oder Dorfentwicklung?

Bauausschuss I

Flächenfraß oder Dorfentwicklung?

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    Nördlingen In seiner jüngsten Sitzung verabschiedete der Bau-, Verwaltungs- und Umweltausschuss im Nördlinger Stadtrat zwei Aufstellungsbeschlüsse zu neuen Baugebieten. Im Norden von Baldingen soll auf rund vier Hektar das Baugebiet „Steinäcker“ die Lücke in der bestehenden Besiedelung auffüllen und 30 bis 35 neuen Häusern Platz bieten. „Danach ist Schluss“, erklärte Stadtbaumeister Hans-Georg Sigel. Damit werde die Besiedelung von

    In Herkheim soll nördlich des bestehenden Neubaugebietes ein weiteres angeschlossen werden. Das Gebiet „Bahnäcker“ soll 3,5 Hektar groß werden und ebenfalls für 30 bis 35 Häuser Platz bieten.

    Während die Abrundung des Siedlungsgebietes in Baldingen allgemeine Zustimmung fand, entstand zu dem Vorhaben in Herkheim eine Grundsatzdiskussion: Das neue Baugebiet dort wirke sehr angestückelt und nicht mehr als organische Ergänzung des ursprünglichen Dorfes, stellte Rita Ortler (SPD) fest: „Auf der Karte sieht Herkheim dann aus wie ein Hubschrauber mit zwei Flügeln.“ Das Stichwort „Flächenfraß müsse hier in den Raum gestellt werden.

    „Es ist eine Grundsatzfrage, ob wir Grundstücke in entsprechenden Lagen schützen oder entwickeln wollen“, stellte Oberbürgermeister Hermann Faul fest. „Als Sohn eines Landwirts tut es mir auch in der Seele weh, wenn man gutes Ackerland hergeben muss, aber wir müssen ja auch Wohnraum schaffen.“

    Herkheims Ortssprecher Karl Frisch eröffnete eine Alternative zur Erschließung von Wohnraum: Am südöstlichen Rand von Herkheim stehe ein sehr großer ehemaliger Bauernhof mit Gastwirtschaft und direkt benachbarter Ackerfläche zum Verkauf an. „Die Stadtkämmerei erklärte, die Stadt kaufe grundsätzlich keine Bauernhöfe, aber wir könnten doch neue Wege gehen.“ Von etlichen Stadträten erntete Frisch Applaus für diesen Vorschlag, doch OB Faul sprach sich dagegen aus: „Im Gegensatz zu einem neuen Baugebiet würde ein solcher Eingriff das Dorfbild enorm verändern.“ Der typische L-förmige Grundriss des Bauernhofes müsse hier wie in anderen Fällen erhalten werden.

    Thema Südumgehung angesprochen

    Wolfgang Goschenhofer (Fraktionsgemeinschaft Grüne/Frauenliste/Junge Liste) fragte den OB nicht ohne Ironie, wie er sich angesichts des neuen Herkheimer Baugebietes die von ihm präferierte Südumgehung vorstelle, die ja daran vorbei führen würde. „Genauso wie in Baldingen“, antwortete Faul, „die Umgehung liefe in 250 Metern Entfernung vorbei.“

    Die Aufstellungsbeschlüsse im Rahmen der jeweiligen Bebauungspläne wurden in beiden Fällen einstimmig verabschiedet.

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