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Jahresrückblick: Batteriehersteller Varta baut in Nördlingen groß auf

Jahresrückblick

Batteriehersteller Varta baut in Nördlingen groß auf

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    Der Nördlinger Standort des Batterie-Herstellers Varta soll erweitert werden – nicht nur räumlich, auch personell. Das Ellwanger Unternehmen plant, in Nördlingen hunderter neue Arbeitsplätze zu schaffen.
    Der Nördlinger Standort des Batterie-Herstellers Varta soll erweitert werden – nicht nur räumlich, auch personell. Das Ellwanger Unternehmen plant, in Nördlingen hunderter neue Arbeitsplätze zu schaffen.

    Für Varta zeigt die Erfolgskurve weiter nach oben: Nachdem 2018 das erfolgreichste Jahr mit Rekordwerten bei Umsatz und Ergebnis war, war auch das erste Halbjahr 2019 das erfolgreichste der jüngeren Firmengeschichte des Ellwanger Unternehmens. Der Konzernumsatz wuchs um 15,8 Prozent auf 151,5 Millionen Euro. Das Unternehmen habe einen Wachstumsplan aufgestellt, der weiterhin umgesetzt werde, erklärte der Vorstandsvorsitzende Herbert Schein – das ist auch am Nördlinger Standort spürbar.

    Weil das Unternehmen aufgrund der hohen Nachfrage mehr Platz benötigte, wurde schon länger ein paar hundert Meter vom Werk entfernt ein weiteres Gebäude angemietet. In diesem Jahr ging Varta dann noch einen Schritt weiter: Der Batterien-Hersteller expandiert und plant, auf dem nebenstehenden Gelände des Recyclinghofes anzubauen. In Nördlingen werden zum Beispiel Batterien für schnurlose Kopfhörer hergestellt, die vor allem bei Smartphoneherstellern gefragt sind. Im Ries sollen künftig 85 Millionen wiederaufladbare Lithium-Ionen-Batterien pro Jahr angefertigt werden. Der Recyclinghof soll laut Gerhard Wiedemann, dem Chef des Abfall-Wirtschafts-Verbands vom bisherigen Standort in das Gewerbegebiet „Steinerner Mann“ verlegt werden. Das neue Gebäude von Varta soll dann auf 28 Meter Höhe aufgestockt werden. Schein erklärte, es werde zunächst mit einem Anbau an das Firmengebäude begonnen, in dem ein Casino für die Varta-Mitarbeiter entsteht. Parallel zur räumlichen Erweiterung soll auch die Mitarbeiterzahl steigen – von 350 auf 800. Bis Ende des Jahres wird die Mitarbeiterzahl bereits auf 500 aufgestockt. Am Sitz in Ellwangen soll der Standort ebenfalls sowohl personell als auch räumlich erweitert werden.

    Jahresrückblick Varta in Nördlingen: Das hat sich in der Unternehmensstruktur geändert

    Auch in der Unternehmensstruktur hat sich 2019 etwas geändert. Der Batterie-Hersteller hat Varta Consumer Batteries von der US-Firma Energizer übernommen. Der Kaufpreis lag Varta zufolge bei rund 100 Millionen Euro. Die Marke sei so wieder vereint, sagte Vorstandsvorsitzender Herbert Schein im Gespräch mit unserer Zeitung. Die ursprüngliche Varta AG war im Jahr 2002 in drei Geschäftsbereiche geteilt worden, die an unterschiedliche Käufer übergingen. Der neue Eigentümer der Varta Consumer Batteries, Spectrum Brands, verkaufte das Unternehmen Anfang des Jahres an die

    Die Varta AG ist zudem über ihre Tochtergesellschaften Varta Microbattery GmbH und Varta Storage GmbH in den Geschäftsfeldern der Mikrobatterien und der Energiespeicher tätig. Varta Microbattery ist Innovationsführer im Bereich Mikrobatterien und einer der Marktführer bei Batterien für Hörgeräte.

    Außerdem strebt das Ellwanger Unternehmen nach eigenen Angaben eine marktführende Position bis 2020 in der Sparte Lithium-Ionen-Batterien im Bereich der sogenannten Wearables – zum Beispiel Fitnessarmbänder – an. Die Tochtergesellschaft Varta Storage stellt unter anderem stationäre Lithium-Ionen-Energiespeicher für Haushalte her, um den erzeugten Strom aus Photovoltaikanlagen speichern zu können.

    Demnächst könnte das Unternehmen zudem von der Forschungs- und Hightech-Offensive der bayerischen Staatsregierung profitieren. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder nannte Nördlingen und Ellwangen als mögliche Standorte für eine Batterieproduktion für Elektroautos.

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