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BR-Radltour: Einer unter Tausend

BR-Radltour

Einer unter Tausend

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    Am Montag sind bei der BR-Radltour mehr als 1000 Radler von Gunzenhausen nach Nördlingen gefahren. Die 81 Kilometer lange Etappe führte zunächst durch Wilburgstetten, dann über den Riesrand bei Fremdingen nach Nördlingen.
    Am Montag sind bei der BR-Radltour mehr als 1000 Radler von Gunzenhausen nach Nördlingen gefahren. Die 81 Kilometer lange Etappe führte zunächst durch Wilburgstetten, dann über den Riesrand bei Fremdingen nach Nördlingen. Foto: Bayerischer Rundfunk

    Über tausend Menschen schütteln ihre Arme aus, dehnen die Beine und hüpfen zu lauter Musik – die morgendliche Fahrradgymnastik der BR-Radltour auf dem Marktplatz in Gunzenhausen. Manche werkeln noch an ihrem Fahrrad herum, pumpen die Reifen auf oder trinken vorsorglich ein kühles Getränk. Kurz vor 9 Uhr bringen sich die Radler in Position. Statt eines Startschusses ertönt ein lautes Tröten – die Radler setzen sich in Bewegung.

    Bis zu einem mit Luft gefüllten Gummitor geht es noch langsam vorwärts. Dahinter ist bereits lautes Pfeifen, Tröten und das Geräusch von Ratschen zu hören – Hunderte sind am Morgen in die Gunzenhausener Innenstadt gekommen, um die Radler zu verabschieden. Kurve um Kurve schlängelt sich der Pulk raus an den Gunzenhausener Stadtrand. Nach gut zehn Minuten nähert sich der Tross bereits dem Altmühlsee. Am Ufer verläuft ein recht enger Fahrradweg – mehr als drei Radler passen nicht nebeneinander. So zusammengepfercht zu fahren, erfordert eine gewisse Konzentration, ein Zusammenprall könnte schließlich viele zu Fall bringen. Allerdings fahren die Radler auffallend rücksichtsvoll.

    Dann wechselt der Tross auf die Landstraße. Die Fahrer verteilen sich und werden schneller. Im ersten Dorf, durch das die BR-Radltour führt, stehen Kinder, Eltern und Großeltern und rufen den Fahrern Grüße zu. Einer der Radler fährt am Straßenrand, streckt seine Hand aus und klatscht mit den Kindern ab.

    BR-Radltour: Trinkpause nach rund 20 Kilometer

    Die ersten 20 Kilometer sind nach etwa einer Stunde geschafft. Der Tross wird langsamer, denn jetzt steht die Trinkpause an. Von hinten rollt ein Radler an den anderen vorbei, aus einer Box auf einem Gepäckträger schallt Hüttenmusik. An beiden Seiten seiner Gepäckträgerbox wummert jeweils ein Lautsprecher. Er öffnet die Box und zeigt auf die große Batterie, die für den nötigen Strom sorgt. „Hab ich selbst gebaut“, sagt er. Er treffe natürlich nicht den Geschmack jedes Mitfahrers, darauf nehme er aber Rücksicht. Mehrere Lkws versorgen die Radler mit kostenlosen Getränken. Das stille Wasser ist schnell vergriffen – Sprudel und

    Dann geht es weiter mit den nächsten 25 Kilometern. Jede Ortschaft bietet den Radlern einen gebührenden Empfang. Eine große Gruppe von Kindern hat sogar ein Banner gebastelt. In Wilburgstetten haben die örtlichen Vereine und Einwohner ein Fest für die Mittagspause auf die Beine gestellt. Der BR-Moderator auf der Bühne lobt die fränkischen Bratwürste. Diese Möglichkeit solle man noch nutzen, schließlich sei die schwäbische Grenze nur drei Kilometer entfernt.

    An einem Hang in Frankenhofen ruft ein Anwohner den Radlern zu: „Steil wird es erst noch!“ – kurz danach wird klar, was er meinte. Der Riesrand bei Fremdingen hat es in sich. Inmitten hunderter anderer Fahrer scheinen sich die Steigungen aber leichter bewältigen zu lassen. Hin und wieder radeln betagtere Mitfahrer den Hang hinauf an den anderen vorbei. Anstrengung ist ihnen nicht anzusehen, oft lächeln sie sogar. Bei genauerem Hinsehen erklärt sich dies meist mit einem Blick auf die Pedale, bei manchen hilft dort nämlich ein Motor mit.

    Vom Baldinger Tor zur Zieleinfahrt auf dem Marktplatz

    Nach einer Wasserpause bei Maihingen geht es auf die Zielgerade zu. Beim Kreisverkehr bei Ehringen sammeln sich noch einmal alle und warten, bis die Polizei die Straße absperrt. Der Tross fährt an Baldingen vorbei bis zur breiten B25, auf der alle kräftig in die Pedale treten. In Nördlingen haben sich natürlich die meisten versammelt, um die Radler zu begrüßen. Schon vor dem Baldinger Tor stehen knapp 100 Zuschauer, bis zum Marktplatz werden es immer mehr.

    „Perfektes Radelwetter“, sagt eine der Radlerinnen in Nördlingen. Andrea Gutzeit aus Nürnberg ist bereits das 17. Mal bei der BR-Radltour dabei. Die Etappe nach Nördlingen hat ihr gut gefallen. Sie sei im Vergleich zu anderen ziemlich flach und dementsprechend einfach gewesen, sagt sie. „Es ist wirklich erstaunlich, wie viel Aufwand die Dörfer auf der Route betrieben haben, um uns mit Bannern und Schildern zu begrüßen.“

    Wolfgang Busch ist für die BR-Radltour sogar aus Bad Homburg angereist. „Frankfurt ist unser Vorort“, scherzt er. „Das war wirklich eine super Etappe!“

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