Der frühere Möttinger Gemeinderat und Dritter Bürgermeister, Günter Enßlin, hat in einem Schreiben an den CSU-Bundestagsabgeordneten und Verkehrspolitiker Ulrich Lange die Planungen des Staatlichen Bauamtes Augsburg für den dreispurigen Ausbau der Bundesstraße 25 zwischen Nördlingen und Möttingen deutlich kritisiert und die Bürger zum Widerstand dagegen aufgerufen.
Der Unternehmer vertritt die Auffassung, dass diese keinerlei Verbesserungen für die Verkehrsteilnehmer bringen würden, zudem weder mehr Sicherheit noch eine Zeiteinsparung. Auch eine zu befürchtende Verdreifachung der ursprünglich genannten Kosten in Höhe von fünf Millionen Euro für den gesamten Ausbaubereich hält Enßlin für nicht akzeptabel, wie er im Gespräch mit unserer Zeitung betonte.
Als gravierendstes Versäumnis bei den Ausbauplänen sieht der Möttinger neben der viel diskutierten „Brezel-Lösung“ als Anbindung des Heuweges den unveränderten Kreuzungsabschnitt an der Kreuzung Grosselfingen/Balgheim. Wie berichtet, plant das Staatliche Bauamt allerdings inzwischen eine andere Lösung, die von Lange angestoßen wurde. Bis zum Sommer soll eine Alternativplanung vorliegen.
Beim zweiten Bauabschnitt, für den momentan die Planfeststellung läuft, kritisiert Günter Enßlin, den Mittelweg aus Richtung Reimlingen ein Stück weit parallel zur Bundesstraße als Rad- und Wirtschaftsweg bis zur Kreisstraße DON7 an der Grosselfinger Kreuzung auszuweisen. „Alle Reimlinger, die in Richtung Donauwörth wollen, werden diese Straße als Hauptachse nutzen“, ist Enßlin überzeugt. Radfahrer seien somit völlig ungeschützt. Enßlins Fazit: „Der Staat sollte das Geld für dieses Vorhaben lieber in den Gesundheits- und Pflegebereich stecken. Dort wäre es vernünftiger angelegt.“
Die Straßenbaubehörde ist derzeit auch dabei, Vorschläge für eine Umgehung Möttingens im Zuge der B25 auszuarbeiten. Zu gegebener Zeit sollen diese Entwürfe der breiten Bevölkerung in einer öffentlichen Versammlung erläutert werden. Bekanntlich ist die Umfahrung im laufenden Bundesverkehrswegeplan in der Kategorie „vordringlicher Bedarf“ eingestuft. Theoretisch bedeutet dies eine Verwirklichung des Großprojektes bis zum Jahr 2030. (bs)