220 Arbeitsplätze hängen an der Schließung des Magna-Werks in Bopfingen
Das Magna-Werk in Bopfingen wird geschlossen. 220 Arbeitsplätze gehen 2022 verloren. Der Bürgermeister will neue Technologien ansiedeln.
Vor dem Hintergrund der Schließung des Magna-Werks in Bopfingen und des damit verbundenen Verlusts von 220 Arbeitsplätzen bis Ende 2022 bekräftigen Bürgermeister Gunter Bühler und Landrat Joachim Bläse ihre Absicht, Firmen mit Hilfe verschiedener Förderangebote des Landes für arbeitsplatzsichernde Investitionen am Standort Bopfingen zu überzeugen.
„Wir müssen nichts schönreden. Die Schließung des Magna-Werks in Bopfingen ist beschlossene Sache. Gut wäre es, wenn neue Technologien und Produkte am Standort Bopfingen angesiedelt werden. Mit Hilfe der Hochschule Aalen, des Landkreises und des Landes Baden-Württemberg soll ein Zukunftscluster in Bopfingen etabliert werden. Mit diesem Cluster wollen wir Magna und auch weitere Unternehmen von Zukunftsinvestitionen und neuen Projekten am Standort Bopfingen überzeugen“, so Bühler.
Ziel sei es, mit kurzfristigen und langfristigen Maßnahmen und Projekten möglichst viele neue Arbeitsplätze in der Region zu schaffen. Das könne natürlich dauern. Dazu stehe man unter anderem auch mit Magna in Kontakt.
Standort Bopfingen kann trotz Spitzengesprächen nicht in Bopfingen erhalten bleiben
Auch Joachim Bläse bedauert, dass Magna am Standort Bopfingen trotz mehrerer Spitzengespräche in der bisherigen Form nicht erhalten bleiben wird. „Aber es ist gelungen, uns mit der Führungsspitze von Magna darauf zu verständigen, dass gemeinsam mit dem Land Baden-Württemberg, dem Fraunhofer Institut, der Hochschule Aalen, der Stadt und dem Ostalbkreis an der Entwicklung von Zukunftstechnologien und neuen Produktionsverfahren gearbeitet wird.“ Daraus könne sich zusammen mit dem begonnenen Strukturentwicklungsprozess vielleicht eine Perspektive für Bopfingen in anderer Form ergeben.
„Die Schließung des bisherigen Magna-Werks muss zugleich der Beginn eines weitreichenden Transformationsprozesses unserer Stadt und lokalen Infrastruktur sein. Wir schauen nach vorne und haben das Ziel, Unternehmensansiedlungen mit neuen Gewerbe- und Industrieflächen zu fördern. Wir bieten auch Magna die Möglichkeit, gemeinsam mit der Stadt Bopfingen, dem Landkreis und den vielfältigen Fördermöglichkeiten des Landes neue und innovative Produkte bei uns anzusiedeln. Wir wollen diesen Transformationsprozess gemeinsam anpacken. Mit den Unternehmen am Standort und in der Region sowie den Beschäftigten“, so Bühler abschließend.
Erst im Frühjahr 2020 baute Magna in Bopfingen 90 Arbeitsplätze ab
Im November vergangenen Jahres sind die Mitarbeiter bei Betriebsversammlungen über die Schließungspläne der Magna-Konzernmutter informiert worden. Aktuell sind dort 220 Menschen beschäftigt. Die Belegschaft sei schockiert, sagte Josef Mischko, der als zweiter Bevollmächtigter der IG Metall das Unternehmen betreut. „Das ist ein Schlag ins Gesicht für die Beschäftigten“, so Mischko. Erst im Frühjahr 2020 hatte Magna am Standort Bopfingen 90 Arbeitsplätze abgebaut. Begründung sei gewesen, das Werk wettbewerbsfähig für die Zukunft zu machen. Für den Abbau der Stellen wurde damals mit der IG Metall ein Interessenausgleich und ein Sozialplan geschlossen. „Jetzt sagt man uns keine acht Monate später, das Werk sei zu teuer und nicht zukunftsfähig“, so Mischko. (RN)
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