Die spanische Königsfamilie hat ihren jährlichen Sommerurlaub auf Mallorca begonnen - allerdings erneut ohne Opa Juan Carlos. Der umstrittene Altkönig flog am Dienstag zurück ins Wüsten-Exil nach Abu Dhabi, wo er wegen verschiedener Affären seit drei Jahren lebt. Nach einem knapp einwöchigen Heimatbesuch, bei dem er vor allem gesegelt war und in Sanxenxo im Nordwesten des Landes auch eine Regatta gewonnen hatte, stieg der 85-Jährige in Vigo in den Flieger, ohne seinen Sohn und Nachfolger Felipe VI. getroffen zu haben, wie der staatliche TV-Sender RTVE berichtete.
Kurz vor dem Abflug brach Juan Carlos sein tagelanges Schweigen und sagte vor Journalisten durch das heruntergekurbelte Fenster des Beifahrersitzes, er sei "sehr glücklich" und werde "bald" zurückkehren. Darüber, dass Felipe & Co. ohne ihn Urlaub auf Mallorca machen, dürfte er aber alles andere als froh sein. Neben anderen Familienmitgliedern genießt auch Juan Carlos' Ehefrau Sofía (84) den Sommer auf der Mittelmeerinsel. Am Flughafen wurde Juan Carlos am Dienstag nur von Tochter Elena (59) verabschiedet.
Spaziergang durch die Alfabia-Gärten
Felipe (55), Gattin Letizia (50), Kronprinzessin Leonor (17) und Infantin Sofía (16) ließen sich unterdessen am Montagabend bei einem Spaziergang durch die Alfabia-Gärten im Nordwesten der Insel fotografieren. Sie wirkten ausgelassen und glücklich. Felipe sprach vor Journalisten von einem "wunderbaren" Ort und meinte: "Wir hätten früher kommen sollen, es hat sich gelohnt."
Zum Urlaub gab das Königshaus kaum Informationen. Es wurde lediglich mitgeteilt, dass der traditionelle Empfang der Royals für die balearische Gesellschaft am Donnerstag im Marivent-Palast vor den Toren der Inselhauptstadt Palma stattfinden soll.
Felipe nimmt bis Samstag mit seinem Boot "Aifos" an der Regatta "Copa del Rey" (Königspokal) teil. Der gemeinsame Familienurlaub wird nach Medienberichten nicht viel länger als eine Woche dauern. Kronprinzessin Leonor beginnt am 17. August in Saragossa ihre dreijährige Militärausbildung. Und ihre Schwester Sofía zieht wenig später ins Internat nach Wales.
(dpa)