![](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/modal-user-780w.jpg)
Mann klettert bei Deutschland-Spiel unter Stadiondach: Das ist bislang bekannt
![Ein Mann kletterte während der Partie Deutschland gegen Dänemark aufs Dach des Stadions. Ein Mann kletterte während der Partie Deutschland gegen Dänemark aufs Dach des Stadions.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Ein vermummter Mann klettert beim EM-Spiel Deutschland gegen Dänemark in Dortmund unter das Stadiondach. Das Motiv ist unklar. Die Nationalspieler wussten Bescheid.
Der Mann, der während des deutschen EM-Achtelfinales unter das Dach des Dortmunder Stadions geklettert war, war Videoaufnahmen zufolge vermummt und trug einen größeren Rucksack. Die Aufnahmen, die von der englischen Zeitung Daily Mail veröffentlicht wurden, zeigen, wie der Mann von der Polizei festgenommen wird. Die Beamten hatten am Samstagabend nach der Partie mitgeteilt, es handle sich um einen 21-Jährigen aus Osnabrück. Gefahr für die Zuschauer habe nicht bestanden, betonte die Polizei.
Achtelfinale in Dortmund: Mann klettert aufs Stadiondach
Die Dortmunder Polizei verschickte in der Nacht zum Sonntag drei Mitteilungen. Der Mann ist demnach ein 21-Jähriger aus Osnabrück. Er war den Angaben zufolge um 22.27 Uhr auf das Dach gelangt, also zu Beginn der zweiten Halbzeit. Gefahr für die Zuschauer habe nicht bestanden, schrieben die Beamten mehrfach. Einsatzkräfte hatten sich dem Mann nach dem Schlusspfiff genähert und ihn angesprochen. Ein Hubschrauber habe zudem das Stadiondach ausgeleuchtet, teilte die Polizei mit.
Die deutschen und dänischen Spieler waren über den Zwischenfall informiert. Konkrete Auswirkungen auf den Spielablauf oder die Abreise nach der Partie hatten die Ereignisse aber nicht.
Wie der Deutsche Fußball-Bund am Sonntag bestätigte, berichtete Schiedsrichter Michael Oliver vor dem Anpfiff der zweiten Halbzeit die Kapitäne beider Mannschaften, Ilkay Gündogan und Kasper Schmeichel, von dem Geschehen. Auf Bildern ist zu sehen, wie alle drei nach oben Richtung Stadiondach blicken. Die Partie lief anschließend ohne Beeinträchtigung weiter. Der Unparteiische war auch mit einem Delegierten der Europäischen Fußball-Union UEFA an der Seitenlinie in Kontakt.
Mann auf dem Stadiondach: Wie sicher ist die Fußball-EM?
Zum Motiv des Mannes konnte die Polizei zunächst keine Angaben machen. "Aktuell gibt es keine Erkenntnisse darüber, dass der Mann mit seinem Verhalten die Stadiongäste gefährden wollte", teilte die Polizei mit. Auch zum Inhalt des Rucksacks wurden zunächst keine Angaben gemacht. Die Bild-Zeitung berichtete am Sonntagmittag, in dem Rucksack habe sich eine Fotoausrüstung befunden, der Mann sei ein sogenannter "Roofer", der auf hohe Gebäude klettert und sich dabei fotografiert oder filmt. Die genauen Hintergründe der Entscheidung, die zweite Halbzeit anpfeifen zu lassen, sind offen.
Unklar ist, wie der Mann überhaupt in den Bereich unter dem Dach gelangen konnte. Der Zugang ist im Regelfall gesperrt. Die begehbaren Plattformen unter dem Dach dienen etwa der Wartung der technischen Ausstattung des Stadions.
Beim Eröffnungsspiel lief ein YouTuber als Maskottchen getarnt aufs Spielfeld
Offen ist auch, wie der Mann mit einem großen Rucksack in den Innenraum gelangte, normalerweise ist der Eintritt damit nicht erlaubt.
Der Vorfall wirft Fragen zum Sicherheitskonzept der EM auf. Immer wieder war es in der Gruppenphase zu Zwischenfällen gekommen, als Zuschauer auf den Rasen gelangt waren, um mit den Spielern ein Foto zu machen. Beim Eröffnungsspiel hatte sich zudem ein Webvideoproduzent in einem Kostüm des Maskottchens "Albärt" und mit gefälschter Akkreditierung Zugang zum Innenraum des Münchner Stadions verschafft.
Die UEFA verwies am Sonntagmorgen auf die Mitteilung der Polizei. "Wir haben keinen weiteren Kommentar", teilte der Dachverband auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. (dpa)
Sie haben nicht die Berechtigung zu kommentieren. Bitte beachten Sie, dass Sie als Einzelperson angemeldet sein müssen, um kommentieren zu können. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an moderator@augsburger-allgemeine.de.
Um kommentieren zu können, gehen Sie bitte auf "Mein Konto" und ergänzen Sie in Ihren persönlichen Daten Vor- und Nachname.
Bitte melden Sie sich an, um mit zu diskutieren.