Jemand hat mehrere Steckdosen in einem Regionalzug derart manipuliert, dass eine Frau während einer Bahnfahrt von Stuttgart nach Karlsruhe einen Stromschlag bekam. Die Bundespolizei ermittelt unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung und riet, Steckdosen in Zügen vor dem Benutzen auf Manipulationen zu überprüfen. Diese solle man dann nicht berühren, sondern die Beamten oder das Zugpersonal informieren.
Den Angaben nach hatten der oder die Täter dünne Metalldrähte aus der Steckdose rausgezogen oder hineingesteckt. "Das kann man sofort erkennen", sagte ein Sprecher der Bundespolizeiinspektion Stuttgart am Sonntag. Bisher sei das der einzige bekannte Vorfall dieser Art. Man habe Bahnunternehmen informiert und um Wachsamkeit gebeten. Von einem Erpressungsfall oder ähnlichem gehe man derzeit nicht aus.
Betroffen war ein Zug eines privaten Bahnunternehmens. Der Deutschen Bahn sind derartige Fälle laut einem Sprecher bislang nicht bekannt.
Wer sich an den Steckdosen zu schaffen gemacht hatte, war am Wochenende allerdings noch unklar. Mehrere Zeugen hätten sich gemeldet, sagte der Sprecher am Sonntag. Darunter seien aber keine weiteren Verletzten gewesen. Nun müsse geklärt werden, ob alle Hinweise zu dem Vorfall passen und es sich um denselben Zug handle. Zudem werteten die Kolleginnen und Kollegen Videoaufzeichnungen aus.
Die 35-jährige Frau aus dem IRE (Zugnummer 19012) hatte am Freitag eine der manipulierten Steckdose benutzen wollen, erlitt durch den Kontakt mit einem Metallteilchen aber einen Stromschlag und wurde verletzt. Sie kam nach der Ankunft in Karlsruhe ins Krankenhaus.
(dpa)