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Auszeichnungen: Weltfußballer Messi nach Kür vor großen Aufgaben

Auszeichnungen

Weltfußballer Messi nach Kür vor großen Aufgaben

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    Lionel Messi ist erneut zum Weltfußballer gekürt worden.
    Lionel Messi ist erneut zum Weltfußballer gekürt worden. Foto: Franck Fife/AFP, dpa

    Über die Fähigkeiten von João Pedro Cavaco Cancelo als Geheimagent ist nichts bekannt. Von seinem Abendeinsatz bei der im Spannungsfeld zwischen Glanz und Patina wandelnden Weltfußballer-Gala der FIFA in Paris kehrte der neue Außenbahnspieler des FC Bayern aber mit eher beunruhigenden Nachrichten für seinen Trainer Julian Nagelsmann nach München zurück.

    Lionel Messi, zum siebten und möglicherweise letzten Mal zum Weltfußballer gekrönt, und sein Club-Kollege Kylian Mbappé harmonieren wunderbar - auf dem Platz und auch auf dem Glamour-Parkett.

    Da wurde ausreichend geschäkert und gelacht. Cancelo stand bei seiner Ehrung als Mitglied der Weltelf 2022 etwas abseits und blickte hinüber zum PSG-Trio Messi, Mbappé und Achraf Hakimi. Aussagen über die schwere Aufgabe im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League am kommenden Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN) in der Allianz Arena ließen sich Sieger Messi und Finalist Mbappé bei ihrem Gala-Heimspiel nicht entlocken. Aber die nonverbalen Signale im Salle Pleyel unweit des Triumphbogens waren eindeutig interpretierbar. Da sind zwei bereit, gemeinsame Sache zu machen.

    Cancelo einziger Münchner

    Cancelo fehlte jede bajuwarische Unterstützung, er war der einzige Münchner Repräsentant - und das noch für seine Dienste für Manchester City und Portugal im vergangenen Jahr. Kein Manuel Neuer. Kein Thomas Müller. Und (noch) kein Jamal Musiala. Der deutsche Fußball hat als Folgeschaden der vermurksten WM bei den internationalen Feierlichkeiten Sendepause.

    Im Gegensatz zu Messi. FIFA-Boss Gianni Infantino zelebrierte bei seiner Gala förmlich den Starkult um den 35-Jährigen an einem argentinischen Abend. Es war für Infantino eine logische Konsequenz der von ihm selbst zum Maximal-Erfolg erklärten WM in Katar. Praktisch alle wichtigen Preis gingen an Vertreter der Albiceleste. Auch Trainer Lionel Scaloni und Torwart Emiliano Martínez wurden in ihren Kategorien zu den Besten gekürt.

    In Madrid schäumte das Real-freundliche Blatt "As". "Real Madrid hat die Champions League, die spanische Meisterschaft, den europäischen und den spanischen Supercup gewonnen. Und dies, ohne den besten Fußballer, den besten Trainer oder den besten Torhüter des Jahres 2022 zu haben. Das ist zumindest, was die von der FIFA organisierte The Best-Gala besagt. Benzema, Ancelotti und Courtois waren nominiert, gingen aber leer aus", schrieb die Sportzeitung.

    Infantinos Messi-Show

    Die Stars der Königlichen ahnten wohl, dass sie nur Staffage bei Infantinos Messi-Show sein würden und blieben dem künstlich aufgemotzten Trubel fern. Die Madrider Medien-Reaktion war der einzige Aufreger. Das internationale Echo war nüchtern. Messi, wer sonst.

    Der argentinische Weltmeister selbst ließ das Brimborium mehr oder weniger über sich ergehen. Ein halbes Dutzend Begleiter, groß von Statur und muskelbepackt, schob ihn nach dem Gala-Akt förmlich über den grünen Filzteppich. Von keinem Verteidiger hätte sich der Argentinier auf dem Rasen in derartigen Trippelschritten vor sich herjagen lassen. Vorneweg ein Bodyguard mit einem Köfferchen. Wohlverwahrt darin: Die Trophäe für den laut Infantino "offiziell besten Spieler der Welt" mit der Betonung auf "offiziell".

    Messi sprach dann noch ein paar freundliche Worte vor den von seinen Begleitern ausgewählten Kameras ("Es ist eine Ehre") und verschwand in die Pariser Nacht. Im Hintergrund schrien Fans seinen Namen und sangen jene argentinischen Hymnen, die vor gut zwei Monaten in Katar den Fußball-Rhythmus definiert hatten. Dieser Groupie-Chor verlieh dem Event eine gewisse Rest-Legitimität. Im Saal herrschte der Charme eines Familientreffens mit in die Jahre gekommenen Onkeln - zum Beispiel Roberto Carlos und Alessandro del Piero.

    Messi-Zukunft offen

    Emotional eröffnet mit einer Posthum-Ehrung für Pelé beschlich manchen Beobachtern das Gefühl, dass es das letzte Mal gewesen sein dürfte, dass der 35 Jahre alte Argentinier Messi zum Besten der Zunft gekürt wurde. Langzeitrivale Cristiano Ronaldo ist schon im Fußball-Exil in Saudi-Arabien. Sein Name tauchte im FIFA-Zirkel nicht mehr auf.

    Wo geht die Reise für Messi hin im Sommer? Zurück nach Barcelona? In die USA? Oder bleibt er in Paris? Wo sind epochale Fußball-Taten noch möglich? Derlei Zukunftsfragen verhallten in der Pariser Nacht. Kommende Woche in München will Messi mit Mbappé eine erste sportliche Antwort geben. Cancelo wird versuchen, es zu verhindern.

    (Arne Richter, dpa)

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