Startseite
Icon Pfeil nach unten
ZZ Fallback
Icon Pfeil nach unten

Einreise USA: Ende des Travel Ban in die USA: Wie reagieren die Unternehmen?

Einreise USA

Ende des Travel Ban in die USA: Wie reagieren die Unternehmen?

    • |
    Ein deutscher Pass öffnet die Tür in die USA derzeit nicht. Mit zusätzlichem Impfpass könnte es bald wieder möglich sein.
    Ein deutscher Pass öffnet die Tür in die USA derzeit nicht. Mit zusätzlichem Impfpass könnte es bald wieder möglich sein. Foto: Angelika Warmuth, dpa

    Eineinhalb Jahre ist es her, dass eine uneingeschränkte Einreise aus dem Schengenraum in die USA möglich war. Ab Anfang November soll sich das ändern, so hat es US-Präsident Joe Biden am Montag verkündet. Dieser Schritt in Richtung Europa könnte das zuletzt durch die U-Boot-Krise mit Frankreich und den geräuschvollen Abzug aus Afghanistan belastete USA-

    Einreise in die USA ist ab November wieder möglich - Details fehlen aber

    Das sagt auch Jana Lovell. Nach Ansicht der Leiterin des Geschäftsfeldes International bei der IHK Schwaben ist der Schritt der USA überfällig, aktuell hätte sie ihn dennoch nicht erwartet. „Wir hatten eigentlich schon bei Angela Merkels Besuch in Washington Ende Juli mit einem Entgegenkommen der USA gerechnet“, sagt Lovell, angekündigt habe sich der Schritt aus Sicht der Unternehmen aber auch nicht. Zudem handelt es sich derzeit noch um eine nicht konkret formulierte Ankündigung, zum Beispiel fehlen laut Lovell Angaben zu zugelassenen Impfstoffen oder einer etwaigen Testpflicht. Diese Informationen werden voraussichtlich erst Anfang November veröffentlicht.

    Rund 650 bayerisch-schwäbische Unternehmen aus Handel, Produktion und Dienstleistung unterhalten laut IHK Schwaben regelmäßige Geschäftskontakte in die USA. Davon engagieren sich 150 mit einer eigenen Niederlassung vor Ort. Auch für technologieorientierte Start-ups sind die USA ein wichtiger Markt. Auf knapp 29,4 Milliarden Euro belief sich bayernweit das Volumen an Ex- und Importen in und aus den USA im Jahr 2020. Die Vereinigten Staaten sind damit Bayerns wichtigstes Exportland. Nach einem coronabedingten Einbruch hat das Exportvolumen im Vergleich zum Vorjahr sogar wieder um 23 Prozent zugelegt.

    Dieser Anstieg ist laut Jana Lovell positiv zu bewerten, auch sei sie optimistisch, dass diese Entwicklung ob der geplanten Öffnung Amerikas für Geimpfte weiteren Auftrieb erhalte. Für die Unternehmen stelle die Öffnung zudem eine Erleichterung dar – insbesondere bei der Kontaktpflege und der Neukundenakquise. Dieser Ansicht ist auch Philipp von Waldenfels. Der Gesellschafter der schwäbischen Firma BWF Offermann, Waldenfels & Co. KG im Landkreis Günzburg freut sich über den Schritt der USA, denn seiner Ansicht nach gehört das Reisen zum Geschäftsleben dazu, insbesondere als Exportunternehmen.

    Einreise nur für Geimpfte kann auch einen Nachteil im Wettbewerb mit sich bringen.

    „Gerade die Pflege bestehender Partnerschaften ist uns wichtig“, sagt von Waldenfels, weshalb er auch alles daran setzt, seine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen impfen zu lassen. Einen Impfzwang sieht er dennoch als nicht sinnvoll an, habe er doch immer wieder Fälle gesehen, bei denen sich noch nicht Geimpfte angesichts der für sie vorgesehenen Lockerungen für eine Impfung entschieden haben.

    Die mögliche Einreise nur für Geimpfte kann jedoch auch einen Nachteil im Wettbewerb mit sich bringen. Pflegt in einem zugegeben recht außergewöhnlichen Fall eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter besonders enge Beziehungen in die USA und war für Verhandlungen bereits des Öfteren vor Ort, verschließt sich jedoch gegen eine Impfung, ist eine Einreise trotz allem nicht möglich. Denn auch Unternehmen sind die Hände gebunden, schließlich dürfen sie ihre Angestellten nicht zu einer Impfung zwingen. Bleibt der sich weigernde Mitarbeiter jedoch bei seiner Überzeugung und ergreift ein anderes Unternehmen die Initiative und fädelt den Deal dank einer geimpften und damit zur Einreise in die USA berechtigten Mitarbeiterin ein, birgt eine fehlende Impfung Risiken, die im schlimmsten Fall einen wirtschaftlichen Schaden anrichten können.

    Ein solches Szenario hält auch Jana Lovell für möglich. Sie gibt jedoch zu bedenken, dass es in Zukunft ohnehin digitale Konferenzen geben werde, wenn auch in abgespeckter Form. Doch gerade im Messewesen sei Präsenz unumgänglich. Zudem ist die Vorfreude auf mehr Präsenz aus mehreren Unternehmen in Bayern nicht zu überhören.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden