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Neue Zombie-Droge: Xylazin lässt Gewebe absterben

Gesundheit

Neue Zombie-Droge: Xylazin lässt Gewebe absterben

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    Drogenprobleme in den USA: Ein Mann in Philadelphia hält eine Spritze für eine Fentanyl-Injektion in der Hand. In den USA verbreitet sich das als Zombie-Droge bekannte Xylazin.
    Drogenprobleme in den USA: Ein Mann in Philadelphia hält eine Spritze für eine Fentanyl-Injektion in der Hand. In den USA verbreitet sich das als Zombie-Droge bekannte Xylazin. Foto: David Maialetti, The Philadelphia Inquirer/AP/dpa (Symbolbild)

    In den USA verbreitet sich derzeit eine Droge, die die US-Drogenbehörde Drug Enforcement Administration (DEA) in Alarmbereitschaft versetzt. Direktorin Anne Milgrams sagte dazu: "Xylazin macht Fentanyl, die tödlichste Droge, der sich unser Land jemals ausgesetzt sah, noch tödlicher." In den USA hat sich Xylazin rasant verbreitet und ist oftmals als Bestandteil anderen Drogenmixturen untergemischt. Bekannt ist es auch unter dem Namen "Tranq", außerdem wird es auch als Zombie-Droge bezeichnet – weil Menschen nach der Einnahme teilweise wie die Untoten aus den bekannten Filmen oder Serien wirken. Welch erschreckende Folgen die Einnahme der Droge hat, lesen Sie hier.

    Xylazin: Was ist das?

    Xylazin ist in Deutschland als Wirkstoff zur Verwendung bei Haus- und Nutztieren als Sedativum und Schmerzmittel zugelassen, schreibt die Pharmazeutische Zeitung (PZ). In diesen Fällen wird es intramuskulär oder intravenös injiziert, etwa zur Sedierung oder zur Analgesie im Rahmen von Untersuchungen und Behandlungen.

    Wie die Deutsche Apotheker Zeitung (DAZ) informiert, scheint Xylazin seinen Ursprung als Streckmittel von Opioiden in Puerto Rico zu haben. Dort ist es als "Anestesia de Caballo" bekannt, was Pferdebetäubungsmittel bedeutet. Mutmaßlich verbreitete es sich von dort aus besonders in den USA, wo die Food and Drug Administration (FDA) seit 2022 vor Xylazin warnt.

    Weil es billig ist, wird Xylazin genutzt, um die vor allem in den Vereinigten Staaten von vielen Drogenabhängigen konsumierten Opioide zu strecken. Für Menschen ist es nicht zugelassen.

    Xylazin: Welche Folgen hat die Einnahme?

    Laut PZ treten an der Injektionsstelle schwere Hautverletzungen auf, das Körpergewebe fault und stirbt ab. So wirken Xylazin-Konsumenten umso mehr wie Zombies – auch abseits von Gestik und Mimik. Die Gewebeschäden können demnach auch weiter entfernt von der Injektionsstelle auftreten. Es besteht die Gefahr, dass sich Wunden leicht infizieren, ohne Behandlung kann sogar eine Amputation unausweichlich sein.

    Die DAZ erklärt zudem, Xylazin ist billig und potenziert die Effekte von Opioiden. Die Ausschüttung von Noradrenalin und Dopamin wird reduziert, allerdings können auch Hypotension, Atemdepression, zentralnervöse Depression und Bradykardie die Folgen sein. Im Zusammenspiel mit Opioiden könnten gefährliche synergetische Effekte auftreten. Bei regelmäßigem Missbrauch drohen neben infiziertem Gewebe auch dauerhaft schlecht durchblutete Blutareale mit beeinträchtigter Wundheilung.

    Xylazin: Wie kann die Wirkung abgemildert werden?

    Die Frage nach der erfolgversprechenden Behandlung nach einer Einnahme von Xylazin ist noch nicht abschließend beantwortet. Die PZ erwähnt, dass es bei routinemäßigen toxikologischen Untersuchungen nicht nachgewiesen wird und die Wirkung nicht durch Naloxon antagonisiert werden kann. Die Entzugssymptome werden durch die Gabe von Opioiden nicht gemildert.

    Xylazin: Wie entwickeln sich die Zahlen der Todesopfer?

    Einem Beitrag einer Forschergruppe um Rahul Gupta, Direktor des Office of National Drug Control Policy (ONDCP), im New England Journal of Medicine zufolge wurde Xylazin im Jahr 2021 in mehr als 90 Prozent der in Philadelphia getesteten illegalen Drogenfunde entdeckt.

    Nach Angaben der Seuchenbehörde Center for Disease Control and Prevention (CDC) stieg die Zahl der Todesfälle durch Drogenvergiftung im Zusammenhang mit Xylazin von 260 im Jahr 2018 auf 3480 im Jahr 2021. Das entspricht einem Anstieg von 1238 Prozent. Betroffen sind vor allem die Bundesstaaten Pennsylvania, Maryland, New York und Connecticut.

    Übrigens: Derweil soll Cannabis in Deutschland legalisiert werden. Dazu wird auch festgelegt, wo es verkauft werden darf. Auch die zulässige Menge wird festgeschrieben.

    Gut zu wissen: Bei einigen Krankheiten kann Cannabis zur Genesung beitragen.

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