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Wie wirkt sich die Krankenhausreform auf Ihre Region aus?

Neuburg-Schrobenhausen

Was bedeutet die Krankenhausreform für die Region?

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    Das Klinikum Ingolstadt als eines der größten kommunalen Krankenhäuser Bayerns bleibt der Schwerpunktversorger der Region 10 und übernimmt auch künftig die komplexe medizinische Versorgung.
    Das Klinikum Ingolstadt als eines der größten kommunalen Krankenhäuser Bayerns bleibt der Schwerpunktversorger der Region 10 und übernimmt auch künftig die komplexe medizinische Versorgung. Foto: Klinikum Ingolstadt

    Kliniken und Krankenhäuser in Deutschland stehen vor einem Wandel: Die Bevölkerung wird älter, der medizinische Versorgungsbedarf wird damit größer und gleichzeitig stehen weniger Fachkräfte in Medizin und Pflege zur Verfügung. Auf diese Entwicklungen reagiert die Bundespolitik mit der Krankenhausreform, die der Bundestag jüngst beschlossen hat. Ziel ist es, die medizinische Versorgung trotz der Herausforderungen zu sichern. Wie sich die Reform konkret auf die Kliniken und Krankenhäuser der Region auswirkt, wird sich erst in der Umsetzung bis Ende 2026 zeigen. Was jetzt schon bekannt ist.

    Wie reagieren Neuburger Klinikverantwortliche auf die Krankenhausreform?

    Der Regionalgeschäftsführer von AMEOS Süd, Thomas Pfeifer, ist zuständig für die Neuburger Klinik und sagt: „Wir sind enttäuscht, dass der Bundestag den Gesetzentwurf zur Krankenhausreform in der aktuellen Form verabschiedet hat.“ Man befürchtet bei AMEOS, dass Krankenhäuser angesichts der Grund- und Regelversorgung ihre Patienten nicht mehr in der Fläche betreuen können.

    Wie reagieren Verantwortliche anderer Krankenhäuser der Region?

    Anders als am privatwirtschaftlichen AMEOS-Klinikum in Neuburg stehen die Verantwortlichen kommunaler Kliniken der Krankenhausreform positiv gegenüber. Wie aus einer gemeinsamen Stellungnahme des Klinikums Ingolstadt und der Krankenhäuser Schrobenhausen, Eichstätt und Pfaffenhofen hervorgeht, sieht man angesichts der Herausforderungen Bedarf für einen grundlegenden Wandel in der Medizin, dem die Reform Rechnung tragen soll. Die bisherigen Versorgungsstrukturen seien nicht aufrechtzuerhalten, denn: „Schon heute stehen weder ausreichend Fachkräfte noch finanzielle Ressourcen zur Verfügung.“

    Welche Kritik gibt es aus der Region an der Klinikreform?

    AMEOS-Regionalgeschäftsführer Pfeifer beklagt, dass es Kliniken an wichtigen Informationen zur Krankenhausreform mangelt: „Es fehlt bis heute die vom Bundesgesundheitsminister versprochene Auswirkungsanalyse und auch die Übergangsfinanzierung ist ungeklärt.“ Zudem vermissten Krankenhäuser bis zur Umsetzung der Reform Planungssicherheit, da ihnen von den Ländern erst bis 2026 Leistungsgruppen zugewiesen würden, so Pfeifer: „Die Zuweisung ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die Versorgung in den Regionen aufrechterhalten wird. Es ist jedoch offen, ob die Länder in der Lage sind, die Anpassungen schnell umzusetzen.“ Auch der Geschäftsführer am Kreiskrankenhaus Schrobenhausen Markus Poppler kritisiert: „Das Gesetz wurde verabschiedet, obwohl es noch sehr viele zu klärende Fragen gibt. Ich hätte mir gewünscht, dass die offenen Punkte im Vorfeld beantwortet worden wären.“

    Was bringt die Zukunft für Patienten in der Region?

    Die kommunalen Kliniken in Schrobenhausen, Eichstätt, Pfaffenhofen und Ingolstadt sehen sich durch das neue Gesetz darin bestärkt, ihre standortübergreifende Zusammenarbeit weiter auszubauen. Seit knapp zwei Jahren bemühen sie sich um eine gemeinsame Strategie für die medizinische Versorgung in der Region. Mit Blick auf die Versorgung der Patienten machen sie aber klar: „Bisher stationär behandelte Fälle sind künftig in signifikantem Umfang ambulant zu versorgen. Gleichzeitig sind komplexe stationäre Behandlungen in Zentren zu bündeln, welche die strengen Qualitäts- und Personalvorgaben erfüllen müssen.“ Nicht jede komplexe medizinische Behandlung wird es an allen Orten geben, dafür spezialisieren sich einige Zentren fachlich.

    Wie wird sich die Zusammenarbeit der Kliniken für das Personal auswirken?

    Wie aus dem gemeinsamen Statement hervorgeht, streben die Krankenhäuser in Ingolstadt, Schrobenhausen, Eichstätt und Pfaffenhofen künftig neue Formen der Zusammenarbeit über Sektorgrenzen hinaus an, „die auch einen effizienteren Einsatz der knappen Personalressourcen ermöglichen“, wird Dr. Andreas Tiete, Ärztlicher Direktor am Klinikum Ingolstadt zitiert. Mitarbeitende der kommunalen Häuser könnten in Zukunft also an verschiedenen Standorten eingesetzt werden.

    Wie spezialisieren sich die einzelnen kommunalen Kliniken der Region?

    Das Klinikum Ingolstadt bleibt Schwerpunktversorger der Region und übernimmt auch künftig die Behandlung komplexer Krankheitsbilder. Am Kreiskrankenhaus Schrobenhausen soll der Schwerpunkt Geriatrie weiter gefestigt werden, und an der Klinik in Pfaffenhofen will man das Leistungsportfolio beibehalten und zusätzlich einen stärkeren Fokus auf die künftigen Leistungsgruppen richten. Die Kliniken im Naturpark Altmühltal mit den Standorten in Eichstätt und Kösching wollen künftig mehr ambulante statt stationäre Leistungen anbieten und legen einen Fokus auf die Ausbildung von medizinischem und pflegerischem Personal. (mit ands)

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