Die Gemeinde Weichering baut einen neuen Kindergarten in Lichtenau. Rund 6,5 Millionen Euro sind dafür veranschlagt, wobei in diesen Kosten schon der Abriss des jetzigen Kindergartens inkludiert ist. Mit dem Neubau soll „frühestens im Herbst 2025“ begonnen werden, sagt Bürgermeister Thomas Mack. Ziel sei es, dass die Kinder im September 2027 in das neue Haus umziehen können.
Die derzeitigen Pläne sehen einen zweigeschossigen Bau mit Satteldach vor. Im Erdgeschoss sollen die neue Krippengruppe und eine Kombigruppe untergebracht werden - beide gibt es derzeit nicht in Lichtenau. Im ersten Obergeschoss sind die Räume für die Kindergartenkinder geplant. In dem Gebäude sollen überdies - wie bislang auch - die Gemeindebücherei und ein Jugendraum Platz finden. Neu dazu kommt ein Mehrzweckraum, den die Gemeinde etwa für Besprechungen oder als Wahllokal nutzen kann.
Dass die Gemeinde einen neuen Kindergarten baut, anstatt das bestehende Gebäude zu sanieren, erklärt Mack damit, dass der jetzige Kindergarten so tief liege, dass es in der Vergangenheit immer wieder Probleme mit aufsteigender Feuchtigkeit gegeben habe. Eine notwendige Kernsanierung würde zwar weniger kosten als ein Neubau, doch am Ende müsste die Gemeinde trotzdem mehr bezahlen. Sobald die Sanierungskosten mehr als 80 Prozent der Neubaukosten ausmachen, gibt es nämlich keine Fördergelder mehr. Und die machen etwa 50 Prozent der Gesamtsumme aus.
Weichering baut in Lichtenau: Neuer Kindergarten bis 2027
Der Neubau hat aber noch einen anderen Vorteil: Die Kindergartenkinder können während des Baus in ihren Räumen bleiben und müssen nicht in Container umziehen. Damit spart sich auch die Gemeinde Geld. Sobald der Neubau bezogen ist, soll das alte Gebäude abgerissen werden. Es für andere Zwecke zu erhalten, sei nicht finanzierbar, sagt Mack. Und ein Verkauf sei nicht gewollt, weil die Gemeinde das Grundstück für den Kindergarten benötigt. Ohnehin sei es aufgrund seiner Historie kein Objekt, an dem die Lichtenauer sonderlich hängen würden.
Das Haus wurde 1937 als erstes Hitler-Jugendheim im damaligen Kreis Neuburg errichtet. Zunächst beherbergte es einen Kindergarten, ab 1944 wurde es dann von der Sanitätsgruppe des Kampfgeschwaders 40 genutzt. Nach dem Krieg zogen dort Heimatvertriebene ein, ab 1960 wurde es dann als Schule genutzt, in der auch der Lehrer wohnte. Anfang der 1990er Jahre wurde es erneut umgebaut und seitdem dient es der Gemeinde als Kindergarten und Bücherei.
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