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Verzaubern lassen: Französische Meister im Baringer Münster

Baring

Neuburger Liederkranz stellt französische Komponisten in den Fokus

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    Ganz so mächtig wird die Sängeranzahl 2024 im 35. Baringer Kirchenkonzert nicht sein, denn diesmal stemmt der Neuburger Liederkranz den Gesangspart allein. Chorleiter Martin Göbel hat aber mit seiner sehr effektiven Probenarbeit eine solide Basis geschaffen und wird Sänger, Solisten und Orchester gekonnt zusammenführen.
    Ganz so mächtig wird die Sängeranzahl 2024 im 35. Baringer Kirchenkonzert nicht sein, denn diesmal stemmt der Neuburger Liederkranz den Gesangspart allein. Chorleiter Martin Göbel hat aber mit seiner sehr effektiven Probenarbeit eine solide Basis geschaffen und wird Sänger, Solisten und Orchester gekonnt zusammenführen. Foto: Neuburger Liederkranz (Archivbild)

    Gabriel Fauré, Cécile Chaminade und Francis Poulenc waren in Frankreich bekannte Komponisten des 19. und 20. Jahrhunderts. Der musikalische Leiter des Neuburger Liederkranzes, Martin Göbel, und Flötistin Nicola Göbel wählten genau diese fürs 35. Baringer Kirchenkonzert. Mit dieser musikalischen Reise ins Nachbarland gehen sie dieses Mal neue Wege. Am Sonntag, 27. Oktober, um 17 Uhr werden das Requiem von Fauré, ein Concertino von Chaminade und Poulencs „Gloria“ im Baringer Münster erklingen. Die Chorpartien übernimmt der Neuburger Liederkranz, instrumental wird das Orchester Dieter Sauer, ergänzt durch Neuburger Musiker, agieren.

    In Baring werden Nicola Göbel und Daniel Sauer auftreten

    Die Flötistin Nicola Göbel, Michael Beck (Orgel) und Beate Fürbacher (Harfe) sowie die Gesangssolisten Doris Döllinger (Sopran), eine Regensburger Konzertsängerin und Daniel Sauer (Bariton), bekannt als Meisterschüler in Wien, werden unter der Gesamtleitung Martin Göbels Glanzpunkte setzen.

    Fauré wuchs bei Carcassonne auf. Als Kind spielte er Harmonium, mit acht Jahren ausgezeichnet Klavier. Als Neunjähriger wurde er an der Pariser Schule für Kirchenmusik aufgenommen. Der zehn Jahre ältere Camille Saint-Saëns nahm sich als lebenslanger Freund des jungen Fauré an. Fauré kennzeichnet eine poetisch gefärbte, stark diatonisch gebundene Tonsprache auf Grundlage reicher Harmonik. Er vollendete sein Requiem – sein einziges größeres Werk mit religiösem Text - im Alter von 42 Jahren zwischen dem Tod seines Vaters und seiner Mutter. Diese Ereignisse waren aber nicht Auslöser der Komposition. Sein Requiem wurde auch bei Faurés Beerdigung gespielt.

    Es weicht in mehrerlei Hinsicht von traditionellen Totenmessen ab. Er verzichtete auf eine dramatisierende Darstellung des „Dies irae“, beschränkte sich auf die Vertonung von dessem letzten Vers, dem „Pie Jesu“. Dagegen fügte er das „In paradisum“ hinzu, das traditionell bei der Überführung des Leichnams von Kirche zum Friedhof erklingt. Ein friedvolles Bild des Todes zu zeichnen war sein Anliegen. In vielen Passagen gehen Moll-Klänge in stimmungsvolle Dur-Akkorde über, lassen tröstend das Himmelreich erahnen.

    Cécile Chaminade hatte George Bizet als Fürsprecher

    Chaminade wurde in eine reiche Familie hineingeboren. Obwohl sie sehr musikalisch war, verweigerte ihr der Vater eine Ausbildung am Pariser Konservatorium. Zum Glück hatte Cécile einen fachkundigen Fürsprecher: George Bizet. Als Achtjährige schrieb sie Musik für ihre Puppen, komponierte später für Orchester, schuf eine komische Oper, vor allem aber Klavierstücke und Lieder. Dabei vertonte sie fast ausschließlich Gedichte von Frauen. Zu Lebzeiten in England und den USA sehr populär, geriet Chaminade in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts weitgehend in Vergessenheit. Ihr „Concertino für Flöte und Orchester“ op. 107 wird jedoch regelmäßig gespielt.

    Von Stravinsky, Chevalier und Vaudeville beeinflusst, stieß Poulenc nach dem Ersten Weltkrieg zu einer „Les Six“ genannten Gruppe junger Komponisten, deren Mitglieder den Impressionismus zugunsten von Einfachheit und Klarheit ablehnten. Dies fand Eingang in Poulencs musikalische Arbeit. Er übernahm Techniken der Dadaisten, ließ sich von populären Melodien beeinflussen. Charmante Unkultiviertheit erschien ihm wichtiger als das tiefe Gefühl der Romantik. Außer Opern schrieb Poulenc Konzerte für Orgel, Cembalo und Klavier sowie für Messen und andere kammermusikalische Werke. Dabei bediente er sich immer wieder bei seinen Vorbildern Mozart und Saint-Saëns. Nach dem Unfalltod eines Freundes wandte er sich dem katholischen Glauben zu und komponierte eine Reihe geistlicher Stücke, unter anderem das „Gloria“.

    Das 35. Baringer Kirchenkonzert des Neuburger Liederkranzes findet am Sonntag, 27. Oktober, um 17 Uhr statt. Karten gibt es unter www.neuburger-liederkranz.de. Persönliche Unterstützung beim Online-Ticketverkauf erhalten Interessenten bei Ringfoto Spieß und beim Klosterbräu in Bergen. Auch an der Konzertkasse können Karten erworben werden.

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