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Versuchtes Tötungsdelikt: Alexa als Zeuge im Gerichtsprozess

Ingolstadt

Prozess am Landgericht: Alexa schweigt

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    Ein 54-Jähriger soll seine Freundin im Kreis Neuburg-Schrobenhausen bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt haben. Jetzt steht er vor Gericht. Der Vorwurf: versuchter Totschlag.
    Ein 54-Jähriger soll seine Freundin im Kreis Neuburg-Schrobenhausen bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt haben. Jetzt steht er vor Gericht. Der Vorwurf: versuchter Totschlag. Foto: Luzia Grasser

    Der Vorwurf wiegt schwer: Ein 54-Jähriger soll im Juni vergangenen Jahres versucht haben, seine ein Jahr ältere Freundin im Kreis Neuburg-Schrobenhausen zu erwürgen. Erst als eine Nachbarin über den Zaun gesprungen ist, weil sie Würgegeräusche auf der Terrasse des Nachbarhauses gehört hat, hat der Mann von seiner Partnerin abgelassen. So jedenfalls steht es in der Anklage, die gerade am Landgericht Ingolstadt verhandelt wird.

    Die Angeklagte kann sich nicht daran erinnern, seine Freundin gewürgt zu haben

    Der Angeklagte will sich an nichts erinnern, was an diesem Abend passiert sein soll. Eins aber könne er ausschließen, so seine Verteidigerin Andrea Kremer bei einem der vorangegangenen Prozesstage: Er wollte die Frau keinesfalls töten. Er hielt es auch nicht für ausgeschlossen, dass sich seine damalige Partnerin und die Nachbarin sogar abgesprochen haben. Könnte der Sprachassistent im Haus seiner Ex-Freundin vielleicht Aufschluss darüber geben?

    Beim Prozesstag am Freitag war deshalb ein Polizeibeamter geladen. Doch der machte von vornherein klar, dass das Gerät keine Alltagsgespräche aufzeichnet, sondern nur Fragen und Anweisungen, die nach dem Signalwort geäußert werden. Und das waren in diesem Fall vor allen Dingen Aufforderungen, bestimmte Radiosender zu spielen. Darüberhinaus wollte der Angeklagte durch die Verlesung einzelner Chats bestätigt haben, dass er bereits am Mittag des Tattags davon ausging, dass die Beziehung beendet sei. Eifersucht als Motiv für die Tat könne deshalb ausgeschlossen werden.

    Der Angeklagte hat in Rumänien einen Geschäftspartner ermordet

    Außerdem ist der Angeklagte überzeugt davon, dass nach seiner Festnahme Einstellungen über sein Handy verändert worden seien, unter anderem bei WhatsApp und seinem Instagram-Account. Experten sollten das bestätigen. Wortgewandt, gespickt mit juristischem Vokabular trug er die entsprechenden Anträge am Freitag vor Gericht vor. Erfahrung mit der Justiz hat der 54-Jährige zur Genüge. Fast 20 Jahre lang saß er im Gefängnis, weil er in Rumänien einen Geschäftspartner ermordet hat. Bis heute bestreitet er die Tat. Entlassen worden war er im Jahr 2022 - nicht einmal eineinhalb Jahre hätte er fast eine zweite Person umgebracht. Davon jedenfalls geht die Staatsanwaltschaft aus. Der Prozess wird a m9. September fortgesetzt.

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