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Unterhausen: Aktionstag für Kinder: Kartoffeln wachsen nicht im Supermarkt

Unterhausen

Aktionstag für Kinder: Kartoffeln wachsen nicht im Supermarkt

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    Aktionstag für Kinder: Kartoffeln wachsen nicht im Supermarkt
    Aktionstag für Kinder: Kartoffeln wachsen nicht im Supermarkt Foto: Andrea Hammerl

    Auf dem Kartoffelacker mithelfen war der Renner. Abwechselnd durften die Besucherinnen und Besucher des Kartoffeltags auf dem Lindenhof in Unterhausen am Samstag auf den Kartoffelvollernter mitfahren oder per Hand Kartoffeln ausgraben und zusammenklauben.

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    Foto: Andrea Hammerl

    Papiertüten lagen vor Ort bereit und nicht nur die Kinder hatten ihren Spaß dabei, sie zu füllen und stolz nach Hause zu tragen. Von 10 Uhr bis zum Spätnachmittag kamen durchgehend immer wieder Familien an, manche aus der näheren Umgebung, andere aus Neuburg oder sogar Ingolstadt. Mit Hilfe eines Lageplans wurden sie vom Lindenhof hinaus zum Kartoffelacker gelotst, etliche nutzten den Weg gleich für einen viertelstündigen Spaziergang.

    Dort angekommen, konnten sie die alte wie die moderne Methode der Kartoffelernte ausprobieren. Auf dem Vollernter, den Max Steinherr fuhr, standen Franziska Steinherr sowie Annabell und Beatrice Humbold. Sie sortierten Steine und Erdklumpen aus, nebenbei leiteten sie die mitfahrenden Kinder und Erwachsenen an. Für die Kleineren standen hölzerne Podeste bereit, trotzdem war die Reichweite ihrer Arme oft zu kurz, um alle Fremdkörper zu erreichen. Dann musste sich Annabell Humbold schon mal ganz schön strecken, um nachzuarbeiten, was den Buben auf der gegenüberliegenden Seite durchgerutscht war. Was sie mit einem Lachen erledigte und dabei den Mädels auf ihrer Seite zuflüsterte: „Bei uns kommt kein Dreck mehr an – das heißt, wir haben gewonnen“.

    Zwei Trichter sind auf jeder Seite des Vollernters vorhanden: In den einen gehören die Steine, die dann im Bunker landen, in den anderen werden Erdklumpen geworfen, die unten wieder herausfallen und somit auf dem Acker landen. So ganz genau wurde es an dem Tag aber nicht genommen. „Wir müssen eh nochmal nachklauben“, meinte Annabel Humbold lächelnd, während der siebenjährige Korbinian hinunter zum Kartoffelbunker schaute und erschrocken feststellte: „Da sind ja noch ganz viele Steine drin!?“ Eifrig bot er an, hineinzuklettern und sie herauszuholen. Was natürlich nicht angenommen wurde. „Viel zu gefährlich“, meinte Annabell Humbold augenzwinkernd.

    Kartoffeltag in Unterhausen: Kinder helfen bei der Ernte auf dem Lindenhof

    „Es ist toll, dass sich die Familie so viel Arbeit macht“, fand Nadine Rother aus Ingolstadt, „so lernen die Kinder, dass Lebensmittel nicht aus dem Supermarkt kommen“. Die kleine Julea war begeistert, denn „Kartoffeln pflücken ist wie Ostereier suchen“. Kleine Beigaben wie Spinnen waren ebenfalls inklusive. Was Bella gar nicht lustig fand – mit einem kleinen Schrei ließ sie die Kartoffel fallen, die sie gerade in die Hand genommen hatte.

    Nicht nur Städtern ist es wichtig, dass ihre Kinder einen Bezug zu Lebensmitteln bekommen. Thomas Fritzsch wohnt in Unterhausen und hatte „sofort zugepackt“, als er von dem Kartoffeltag erfuhr. „Es ist wichtig, dass die Kinder lernen, wo

    Wieder zurück auf dem Lindenhof nutzten viele die Gelegenheit, selbstgebackenen Kuchen und Kaffee bei Karin Steinherr und Kerstin Humbold zu probieren oder deren selbst gemachte Konfitüren, Salze oder Öle einzukaufen. Oder die Holzkunstwerke von Yvonne Winter zu bewundern, die seit zwei Jahren mit Holz arbeitet und in Unterhausen erstmals öffentlich ausstellte.

    In der Scheune wurden die Besucherinnen und Besucher von Betriebsleiter Peter Steinherr in die Geheimnisse der Kartoffellagerung eingeweiht. Er erzählte von der Inneren Uhr der Kartoffel, die bei Hitze schneller laufe, weshalb manche Knolle jetzt schon auf dem Acker austreibe. Die Kartoffeln müssten deshalb so schnell wie möglich vom Acker geholt werden. Dafür müsse allerdings erst das Kraut weggespritzt werden.

    Probleme mache der zu 80 Prozent aus Wasser bestehenden Kartoffel aktuell vor allem die geringe Luftfeuchtigkeit, erklärte er. Insgesamt rechnet Steinherr in diesem Jahr mit einer um 50 Prozent geringeren Kartoffelernte, besonders betroffen seien die späten Sorten.

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