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Treidelheim: Marode Trinkwasserleitungen in Rennertshofen: Sanierung kostet Millionen

Treidelheim

Marode Trinkwasserleitungen in Rennertshofen: Sanierung kostet Millionen

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    Mit hohen Investitionen beschäftigte sich der Verbandsrat des Wasserzweckverbandes Heimberggruppe am Montagabend in Treidelheim.
    Mit hohen Investitionen beschäftigte sich der Verbandsrat des Wasserzweckverbandes Heimberggruppe am Montagabend in Treidelheim. Foto: Manfred Dittenhofer

    Hohe Investitionen bestimmten die jüngste Verbandstagung des Wasserzweckverbands der Heimberggruppe am Montagabend. Der Hochbehälter bei Treidelheim wird insgesamt rund 700.000 Euro kosten. Die weiteren Sanierungsmaßnahmen dort starten noch im Mai. Und dann müssen noch viele Kilometer Trinkwasserleitung ausgetauscht werden. Etwa 1,7 Millionen Euro sind in Rennertshofen bereits verbaut oder gerade in Bau. Das Planungsbüro schätzt die weiteren Kosten in den kommenden fünf Jahren auf noch einmal rund 3,3 Millionen Euro. Vor allem in den Rennertshofener Ortsteilen Hatzenhofen, Riedensheim und Stepperg sind die Trinkwasserleitungen in keinem guten Zustand. Eine Zunahme von Rohrbrüchen und der Wasserverlust auf dem Weg zum Verbraucher, aber auch wieder mehr Feuerwehrübungen sorgten dafür, dass von der geförderten Wassermenge von knapp 440.000 Kubikmeter Trinkwasser rund 16 Prozent nicht in den Verkauf gelangten.

    Dass die Kosten zukünftig durch Verbesserungsbeiträge finanziert werden, dafür entschieden sich 15 der anwesenden 18 Verbandsräte. Dafür muss nun eine entsprechende Satzung erstellt werden. Als Berechnungsgrundlage braucht der Verband aber die Grundstücksflächen und die Geschossflächen aller angeschlossenen Haushalte und Betriebe. Da keine aktuellen Daten vorliegen, stellte Verbandsvorsitzender und Bergheims Bürgermeister Tobias Gensberger drei Varianten zur Diskussion, wie die Heimberggruppe die erforderlichen Daten erhält. 

    Trinkwasserleitungen in Rennertshofener Ortsteilen in keinem guten Zustand

    Auf breite Ablehnung stießen die beiden ersten Varianten, bei denen ein komplett neues, sogenanntes Aufmaß mit allen Geschossflächen erstellt würde. Für diesen Aufwand entstünden für die Verbraucher Kosten in Höhe von insgesamt rund 350.000 Euro. Die Variante drei nutzt dagegen die zwar schon älteren, aber vorhandenen Daten der Marktgemeinde, die diese hierfür aktualisieren müsste. Für Bergheim liegen die Daten vor. Und für den Neuburger Ortsteil Bergen, den die Heimberggruppe ebenfalls versorgt, kommen die Daten kostenlos aus der Stadtverwaltung. Bei dem zwar höheren Verwaltungsaufwand für die Variante 3 könne man aber die 350.000 Euro sparen. Ob und unter welchen Bedingungen Rennertshofen seine Daten zur Verfügung stellt, muss im Gemeinderat geklärt werden. Die dritte Variante wurde letztlich mit 14:4 Stimmen beschlossen.

    Dennoch fragte Verbandsrat Gerhard Hörmann, wieso statt dieser komplizierten Berechnung nicht einfach die Kosten durch die 2229 Hausanschlüsse der Heimberggruppe geteilt werden können. Das Verwaltungsrecht spreche gegen eine solche Abrechnung, so Gensberger. Aber man prüfe die Möglichkeit noch einmal.

    Einig waren sich alle Räte über die Einführung von digitalen Wasserzählern. Dafür sprechen die doppelt so hohe Eichfrist von zwölf Jahren sowie deren Genauigkeit. "Damit lassen sich auch Auffälligkeiten beim Wasserverbrauch bis hin zum tropfenden Wasserhahn feststellen", berichtete Verbandsvorsitzender Gensberger. Eine leise vor sich hin laufende Toilettenspülung oder ein defektes Überdruckventil an der Heizung können schon mal einen Euro kosten – pro Tag. Trinkwasser, das ungenutzt verloren geht. So etwas könne verhindert werden, so Gensberger. Außerdem werde die Abrechnung dank der digitalen Zähler genauer und zudem vereinfacht.

    Der Verbandsrat der Heimberggruppe hat sich schließlich bei sechs Gegenstimmen für einen Notverbund bei der Trinkwasserversorgung mit Wellheim ausgesprochen. Die Verwaltung wurde beauftragt, Angebote für ein Sanierungs- und Strukturgutachten einzuholen und einen entsprechenden Förderantrag zu stellen. Danach soll final die Entscheidung getroffen werden, ob und mit welchen Maßnahmen der Notverbund umgesetzt wird. Da die Trockenphasen zunehmen, sprach auch das Wasserwirtschaftsamt von einem wichtigen und richtigen Schritt für den Verband, um die Versorgungssicherheit zu erhöhen.

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