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NR-Lauftour: NR-Lauftour: (Kurzer) Ausflug auf französischen Boden

NR-Lauftour

NR-Lauftour: (Kurzer) Ausflug auf französischen Boden

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    Die neunte Strecke der „NR-Lauftour“ führt unter anderem an den Hügelgräbern vorbei.
    Die neunte Strecke der „NR-Lauftour“ führt unter anderem an den Hügelgräbern vorbei. Foto: Anton Lautner

    Laufen mit der Neuburger Rundschau: Hier stellen wir Lauftouren in Neuburg und Umgebung vor. Zahlreiche Trips warten darauf, entdeckt und nachgelaufen zu werden. Die Vorschläge stammen in Zusammenarbeit mit dem TSV 1862 Neuburg und dessen Läufer Anton Lautner.

    Die neunte Lauftour führt den interessierten Läufer über eine Distanz von 5,2 Kilometer vom Latour-Denkmal in Oberhausen zur Kaiserburg. Der Startort zu dieser Runde beginnt beim kleinen Parkplatz unterhalb des Denkmals am westlichen Ortsrand von Oberhausen. Die Laufapp wird gestartet. Über eine Treppe geht es südlich ein paar Meter nach oben auf ein Wiesengelände, wo das Latour-Denkmal in gut 100 Meter zu sehen ist.

    Gleich zu Beginn wartet das Latour-Denkmal auf die Läufer.
    Gleich zu Beginn wartet das Latour-Denkmal auf die Läufer. Foto: Anton Lautner

    Auf einer Anhöhe zwischen Ober- und Unterhausen steht das Denkmal, das an den hier im Jahr 1800 gefallenen französischen Soldaten Theophile Malo Corret Latour d’Auverne erinnert. Napoleon hat ihn aufgrund seiner Verdienste den Titel „Erster Grenadier der Armeen der französischen Republik“ ernannt. Wir stehen davor und befinden uns auf französischen Grund. Im Jahr 1800 hat Frankreich dieses Grundstück erworben. Zurück unten am Parkplatz kann der interessierte Läufer weitere Informationen an der Hinweistafel entnehmen.

    Wir setzen unsere Lauftour für ein paar Meter auf dem Radweg Richtung Unterhausen fort und biegen nach dem letzten Haus rechts ab. Der Weg zur Kaiserburg ist gut ausgeschildert. Im Wald wird die Strecke zunehmend unebener. Trail- oder Laufschuhe mit gutem Profil werden empfohlen. Bis in die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts wurde hier Kieselerde abgebaut. Verwerfungen und Löcher weisen auf die Gewinnung dieses Rohstoffes hin. Bergbau war in dieser Zeit für die Arbeiter sehr gefährlich, denn ein „Marterl“ erinnert an Johann Voit, der 1903 in einen Schacht stürzte und dabei ums Leben kam.

    An dieser Stelle wird an den im Jahr 1903 tödlich verunglückten Johann Voit erinnert.
    An dieser Stelle wird an den im Jahr 1903 tödlich verunglückten Johann Voit erinnert. Foto: Anton Lautner

    Wir laufen in nördlicher Richtung weiter, die Strecke steigt weiterhin an. 18 Hügelgräber aus der Bronzezeit sind in diesem Waldstück - zwei davon vom Weg aus sehen. Gleich danach kreuzt die Römerstraße unseren Wanderweg. Die Römerstraße verband besonders im ersten und vierten Jahrhundert die Städte Augsburg und Regensburg. Unweit von hier führte eine Brücke über die Donau beziehungsweise das Gelände bis zum Limes.

    Unsere Strecke führt nun zum Abbruch hinunter zur Donau und wird schmaler zu einem Pfad. Der Kurs schwenkt nun nach Westen. Wir erreichen das Gelände an der Kaiserburg, die im zehnten/elften Jahrhundert erbaut wurde. Sie war wohl Reichsgut, daher der Name Kaiserburg. Vermutlich im Jahr 1386 wurde die Burg zusammen mit der Alten Burg Neuburg zerstört. Wenige Mauerreste sind von der Kaiserburg noch vorhanden. Auf dem Pfad ist Trittsicherheit geboten. Wer sich nicht sicher ist, sollte ein paar Meter auf den Hauptweg zurückgehen. Die anderen Läufer halten sich nach den Mauerresten leicht links bergauf. Es darf hier auch gegangen werden.

    Die „Doppelschanze“ aus dem Mittelalter liegt auf dem Weg

    Nach einem kurzen Wegstück sehen wir die Doppelschanze, eine mittelalterliche, befestigte Stellung, von der mit einer Blide (eine Form des Katapults) Steine auf Gegner geschleudert werden konnten. Die Blide war unter den mittelalterlichen Belagerungsgeräten eine sehr präzise Wurfwaffe mit einer Reichweite bis über 250 Meter.

    Der Wanderweg verlässt nun die Abbruchkante und führt in südwestlicher Richtung zum Waldrand zu einem Feldkreuz mit einer Aussichtsbank. Nur kurz laufen wir am Waldrand. Dann führt der Weg innerhalb des Waldes hin zur Ulrichs- oder Waldkapelle. In den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts initiierte eine Gruppe von Unterhausener Bürgern den Bau dieses Gotteshauses, das im Juni 1983 eingeweiht wurde. Der Unterhausener Josef Ettinger als Hauptorganisator hat die Figuren auf den Altar und den „Vater-unser-Baum“ neben der Kapelle geschnitzt. Auch hier kann der Läufer eine Pause auf der Bank einlegen und die Blicke in die Umgebung schweifen lassen.

    Der Rückweg führt nun gefällig auf bestem Untergrund hinunter nach Unterhausen und über Keltenstraße, Geiselanger und Latourstraße zum Ausgangspunkt der Lauftour. Mit kleinen Pausen und Besichtigungen sollte der Läufer knapp eine Stunde einplanen. Wanderer und Walker benötigen eine halbe Stunde mehr.

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