Direkt nach den Olympischen Spielen in Paris stand vom 13. bis 18. August der nationale Saisonhöhepunkt 2024 mit der 103. Deutschen Meisterschaft im Kanu-Rennsport auf dem Programm. Auf der internationalen, hochmodernen und einzigartigen Natur-Regattastrecke Beetzsee in Brandenburg an der Havel wurden packende Rennen über 200, 500, 1000, 2000 und 5000 Meter gefahren. 816 Teilnehmer aus den Landes-Verbänden, darunter auch einige Olympioniken, zeigten erstklassigen Sport. Auch der Kanu-Mehrkampf der Schülerinnen und Schüler stand auf dem Programm.
Von Dienstag bis Donnerstag wurden in Vor- und Zwischenläufen die Finalisten ermittelt. Am Donnerstag ab 19 Uhr gab es eine große Autogrammstunde der erfolgreichen Olympioniken. Über vier Stunden nahm sich das Team Deutschland Zeit für die jungen Fans, die auf Unterschriften-Jagd gingen. „Das dürften über 1000 Autogramme gewesen sein“, erklärte Dreifach-Olympiasieger Tom Liebscher. „So bis 23 Uhr sitzen wir sowieso jedes Mal“, ergänzte Max Rendschmidt. Ludwig Degmayr, der Medienmanager des Deutschen Kanu-Verbands und selbst einst erfolgreicher Kanu-Rennsportler beim DRC Neuburg, kann das bestätigen: „Da hat Max recht. 2012 stand ich nämlich auch fast so lange an, als ich auf meine Autogramme vom Olympia-Team bei meiner ersten ‚Deutschen‘ als Schüler A gewartet habe.“
Am Freitag, direkt im Anschluss an den ersten Finaltag, fand vor der vollbesetzten Tribüne ein großer Empfang zu Ehren der Olympia-Mannschaft statt. Viele Nachwuchsathletinnen und -athleten aller Landes-Kanu-Verbände standen traditionell für ihre Vorbilder mit Paddeln Spalier. Den Abschluss bildete ein beeindruckendes Feuerwerk.
Mit einem Paukenschlag für den DRCN und Rebecca Hirsch endete dann am Sonntag die „Deutsche“ in Brandenburg. Die Ausnahme-Kanutin zeigte die ganze Woche über gute Ergebnisse, war aber immer nicht ganz zufrieden. Das änderte sich im K1 über 5000 Meter. Sie siegte souverän in einem Feld aus 26 Fahrerinnen in 23:35.35 Minuten. Hirsch verwies dabei Joselin Wendt und Sophie Beiche aus Magdeburg auf die Plätze. Mit diesem sensationellen Erfolg hat der DRCN nach den Siegen von Carola Schmidt und Sarah Winter 2013 wieder eine deutsche Jugendmeisterin im Kajak-Einer. Zuvor bestätigte die Neuburgerin mit dem fünften Platz im 1000 Meter-Finale sowie dem ersten Platz im B-Finale über 500 Meter ihre gute Form. Auch im RG-Bayern K2 mit Antonia Kasecker (KSC Ansbach) schaffte sie es bis in den Endlauf und dort auf Platz acht. Auf ihren großartigen Erfolg angesprochen, erklärte Hirsch: „Nachdem die vorherigen Rennen nicht ganz so liefen wie erhofft, ging ich mit der Erwartung von Platz fünf bis sieben ins Langstrecken-Rennen. Nach dem Start war ich schnell in der Führungsgruppe von fünf Fahrerinnen. Auf den letzten 2000 Metern waren wir nur noch zu dritt, somit war die Medaille sicher. Mit meinem Endspurt konnte ich mich dann noch gut von meinen Verfolgerinnen absetzen und als Siegerin die Ziellinie überqueren.“
Die Juniorenfahrer Vincent Hoiß und David Müller paddelten in 3:36.88 Minuten im K2 über 1000 Meter zu Bronze und waren sichtlich erleichtert, dass sie doch noch eine Medaille erkämpfen konnten. Diese glänzt allerdings besonders hell, da sie das einzige Vereinsboot im Finale waren und gegen lauter Renngemeinschaften ankämpften. Müller überzeugte auch im K1 über die 200 Meter-Sprintdistanz und die 500 Meter-Kurzstrecke mit den Plätzen drei und fünf in den B-Finals.
Für die Schüler A, die erstmals um deutsche Meisterehren kämpften, war die Teilnahme schon ein großes Erlebnis. Es galt in erster Linie, Erfahrungen zu sammeln. Ein Ausrufezeichen im Nachwuchsbereich setzte Laurin Beck bei den Schülern im Langstrecken-Einer über 2000 Meter. Mit einem beeindruckenden Rennen und Platz sechs bewies er Talent und Ausdauer in einem starken Teilnehmerfeld von 26 Booten. Im Kanumehrkampf setzte sich der Schüler mit Platz 20 ins Mittelfeld der 37 Mitstreiter. Emma Rogler und Theresa Herrmann, die in dieser Saison dem jüngeren Jahrgang der Schülerinnen A angehören, konnten sich noch nicht bis ins Finale kämpfen. Im Langstrecken-Einer fuhr Rogler allerdings auf Platz 15. Den KMK beendete sie auf Platz 26.
Zuletzt zeigte auch Trainer Simon Hoiß in der Leistungsklasse über 5000 Meter, dass er gut in Form ist. Platz 13 ist aller Ehren wert, schließlich gewann mit Max Hoff ein Olympiasieger.
Mit einem kurzfristig organisierten Empfang am Bootshaus wurden die erfolgreichen Neuburger Kanuten am Sonntagabend gewürdigt und gefeiert. 1. Vorsitzender Gerhard Rohleder, Sportwart Jonas Egeler und alle jubelnden Fans zeigten sich begeistert von den sportlichen Erfolgen.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden