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Jubiläum: Der SC Ried feiert seinen 75. Geburtstag

Jubiläum

Der SC Ried feiert seinen 75. Geburtstag

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    Das waren noch Zeiten in den 50er-Jahren: Der SC Ried und die Gäste spielten auf schwere Holztore und zogen sich in einem Mini-Sportheim (im Hintergrund) um. Spieler und Zuschauer kamen mit dem Fahrrad.
    Das waren noch Zeiten in den 50er-Jahren: Der SC Ried und die Gäste spielten auf schwere Holztore und zogen sich in einem Mini-Sportheim (im Hintergrund) um. Spieler und Zuschauer kamen mit dem Fahrrad. Foto: Winfried Rein

    Der Sportclub Ried sieht sich als offener und integrativer Verein. Neben sportlichen Erfolgen „wollen wir der Jugend Impulse geben und ein freundschaftliches Miteinander pflegen“, formuliert Vorsitzender Richard Kerl die Leitlinie des Vereins im Neuburger Norden. Am Wochenende 20./21. Juli gibt es außerdem einen kleinen Rückblick zum 75-jährigen Bestehen des SC Ried.

    Es wird kein Riesenfest, aber ein Treffen mit guter Gelegenheit zum Austausch. Den Samstag beginnt Jugendleiter Kujtim Berisha mit seinen Bambini-Mannschaften, die auch einmal gegen das Mütter-Team spielen müssen. Die Damen zeigen „yogAPurlife“ und ab 16 Uhr spielt die Mannschaft von FC Sternstunden gegen eine Rieder Auswahl. Für die Münchener treten Abgeordnete, Schauspieler und Ex-Profis wie Daniel Bierofka an. Sie bleiben nach dem Spiel beim Vereinsabend im Zelt.

    Heute verfügt der Sportclub Ried über einen Anlage mit drei Plätzen und ein erweitertes Gemeinschaftshaus.
    Heute verfügt der Sportclub Ried über einen Anlage mit drei Plätzen und ein erweitertes Gemeinschaftshaus. Foto: Winfried Rein

    Am Sonntagvormittag zelebriert Stadtpfarrer Herbert Kohler um 10.30 Uhr einen ökumenischen Freiluftgottesdienst auf dem Sportplatz. Danach gibt es einen Frühschoppen, die Möglichkeit zur Typisierung durch die Deutsche Knochenmark Spenderdatei (DKMS), ein Schafkopfturnier, ein Sommerfest der Jugendmannschaften und um 17 Uhr ein Testspiel zwischen der SpVgg Joshofen/Bergheim und dem SC Ried.

    Von den Gründungsmitgliedern aus dem Jahr 1949 lebt heute leider keiner mehr. Am ehesten kann sich noch Sigmund Daubmeier (86) erinnern, der damals als Elfjähriger dabei gewesen, aber noch nicht als Mitglied gelistet war. Später wurde er Torjäger beim VfR Neuburg. Wie auch in anderen Gemeinden begann die junge Generation nach dem Zweiten Weltkrieg wieder mit dem Fußballspielen – auf buckligen Wiesen. Die Rieder testeten sich in Freundschaftsspielen gegen den ESV Neuburg, FC Jahn, gegen Gietlhausen oder den FC Heinrichsheim.

    Führten bei der 50-Jahr-Feier den Anstoß aus: Matthias Schieber und Manfred Rein.
    Führten bei der 50-Jahr-Feier den Anstoß aus: Matthias Schieber und Manfred Rein. Foto: Winfried Rein

    Aktive Mitglieder legten neben der Kiesgrube einen für damalige Verhältnisse hervorragenden Sportplatz an. Ein kleines Sportheim mit zwei Räumen bot Platz für die Heimmannschaft und die Gäste. Gewaschen nach dem Spiel hat man sich praktischerweise gleich im Weiher neben dem Spielfeld. Am 21. August 1949 weihte der Verein mit 800 Besuchern den „Jahnplatz“ mit Pfarrer Schreiner aus Bittenbrunn, Bürgermeister Rudolf Heßlinger und Vereinschef Josef Rein ein. Der Gründungsvorsitzende galt als Seele des Vereins.

    Meisterschaft mit 120 Toren und nur einer Niederlage

    Heimatvertriebene schlossen sich dem SC Ried an und verstärkten die Mannschaft. Im Gründungsjahr schaffte sie Tabellenplatz drei in der C-Klasse und in der folgenden Saison gleich die Meisterschaft mit 120 Toren und nur einer Niederlage (gegen Pöttmes). Man spielte später gegen Orte wie Münster, Genderkingen, Thierhaupten, Oberndorf oder Wellheim. Niederschönenfeld sagte zweimal ab, einmal wegen Krankheit und einmal wegen der Heuernte.

    1959 kam es zu einem Bruch. Der Verein meldete sich wegen Spielermangels vom aktiven Spielbetrieb ab. In letzter Minute wollte man den Rückzug vom Rückzug. Aber erst 13 Jahre später setzte der Sportclub Ried wieder aktive Seniorenmannschaften ein. Die Schülermannschaften hatten das Comeback vorbereitet. Nach der Eingemeindung 1976 baute die Stadt Neuburg einen zweiten Sportplatz (und verfüllte die Kiesgrube) sowie ein Gemeinschaftshaus für den Schützenverein Auerhahn Ried-Hessellohe, den Sportclub und den Gartenbauverein. Zur Einweihung kickte Lokalprominenz wie Anton Sprenzel, Horst Gutjahr, Willi Bauer oder Matthias Schieber mit.

    In die Kiesgrube ging ganz Neuburg-Nord zum Baden, Angeln und Schlittschuhlaufen. Mittlerweile ist der Weiher von der Stadt verfüllt worden.
    In die Kiesgrube ging ganz Neuburg-Nord zum Baden, Angeln und Schlittschuhlaufen. Mittlerweile ist der Weiher von der Stadt verfüllt worden. Foto: Winfried Rein

    1976 stieg die Erste Mannschaft ungeschlagen und mit einem 8:0 gegen die SpVgg Unterstall/Joshofen vorzeitig in die B-Klasse auf. Im DFB-Pokal war erst in der 6. Runde Schluss. Aber wie so häufig folgten den Höhen wieder Tiefen: Abstiege und dann wieder Aufstiege. Etwa 20 Meisterschaften summierten sich im Laufe der Jahre, die letzte der Ersten Mannschaft war 2015. 2002 folgte mit Hilfe der Stadt Neuburg der dritte Sportplatz, die Anlage kostete 440.000 Mark.

    Heuer zum Start der Saison 2024/25 will man in der Kreisklasse Neuburg mit dem Trainerduo Alexander Egen/Matthias Riedelsheimer wieder eine gute Rolle spielen. Nach den zuletzt gezeigten Leistungen sind die Hoffnungen berechtigt. Außerdem steht der Zusammenschluss der Jugendmannschaften mit der SpVgg Joshofen-Bergheim an. Der Sportclub Ried mit derzeit 480 Mitgliedern, davon 150 Jugendliche, will damit die Zukunft für Sport und Vereinsleben sichern helfen.

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