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Joshofen: Fußball-Spielgruppentagung: „Das Geld ist bei den Klubs besser angelegt“

Joshofen

Fußball-Spielgruppentagung: „Das Geld ist bei den Klubs besser angelegt“

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    Auszeichnung der Meister 2021/2022: (von links) Stefan Seißler (Untermaxfeld II), Stefan Schneider (Joshofen-Bergheim), Philipp Öxler (Grasheim) und Alexander Schroder (TSV Rain II) mit Spielleiter Günther Behr.
    Auszeichnung der Meister 2021/2022: (von links) Stefan Seißler (Untermaxfeld II), Stefan Schneider (Joshofen-Bergheim), Philipp Öxler (Grasheim) und Alexander Schroder (TSV Rain II) mit Spielleiter Günther Behr. Foto: Dirk Sing

    Wenn die Verantwortlichen der „unteren“ Fußballligen zu ihrem jährlichen Treffen im Juli mit den Verbandsfunktionären zusammenkommen, dann ist dies in der Regel der eindeutige Indikator dafür, dass die neue Punktspiel-Saison nicht mehr weit entfernt ist. Am Mittwochabend war es wieder soweit: Im Vereinsheim der SpVgg Joshofen-Bergheim blickten die anwesenden Vereinsvertreter der Kreisliga Ost, Kreisklasse, A-Klasse und B-Klasse Neuburg gemeinsam mit Kreisspiel- beziehungsweise Spielgruppenleiter Günther Behr sowie Jürgen Roth (Schiedsrichter-Obmann der Gruppe Neuburg), Peter Richter (Kreissportgericht Augsburg) und Thomas Künzel (Kreis-Vorsitzender) bei der Spielgruppentagung zum einen auf die abgelaufene Saison zurück und diskutierten zum anderen über die anstehende Spielzeit 2022/2023. Die Neuburger Rundschau fasst die wichtigsten Punkte zusammen:

    Ehrungen: Traditionell wurden die Meister der vergangenen Saison mit einer Urkunde und einem Spielball aus den Händen von Günther Behr geehrt. Neben dem TSV Rain II (Kreisliga Ost) durften sich auch die SpVgg Joshofen-Bergheim (Kreisklasse Neuburg), der SV Grasheim (A-Klasse Neuburg) und die TSG Untermaxfeld II (B-Klasse Neuburg) über ihre Präsente freuen. Eine kleine Anerkennung in Form eines süffigen Getränks erhielten auch die fairsten Mannschaften der jeweiligen Spielklassen. Dies waren ebenfalls der TSV Rain II (Kreisliga Ost), SC Rohrenfels (Kreisklasse Neuburg) und BSV Berg im Gau II (A-Klasse Neuburg). In der B-Klasse wurde dieser inoffizielle Titel nicht vergeben, da zahlreiche Partien aufgrund des vorherrschenden Schiedsrichter-Mangels nicht mit neutralen Unparteiischen besetzt werden konnten (siehe auch Schiedsrichterwesen).

    Die "Fair Play-Meister" der jeweiligen Ligen: (Von links) Alexander Schroder (TSV Rain II), Wolfgang Seel (BSV Berg im Gau II), Hubert Schneider (SC Rohrenfels) und Kreisspielleiter Günther Behr.
    Die "Fair Play-Meister" der jeweiligen Ligen: (Von links) Alexander Schroder (TSV Rain II), Wolfgang Seel (BSV Berg im Gau II), Hubert Schneider (SC Rohrenfels) und Kreisspielleiter Günther Behr. Foto: Dirk Sing

    Sportgericht: Wie Peter Winter vom Kreissportgericht Augsburg berichtete, wurden in der Saison 2021/2022 insgesamt rund 600 Fälle in 45 Sitzungen bearbeitet. Sage und schreibe 162 (!) Mal sei dabei der Paragraf 78 (Spielabsagen und Nicht-Antreten) betroffen gewesen. „Wenn man pro Fall rund 100 Euro veranschlagt, könnt ihr euch selbst ausrechnen, wie viel Geld diesbezüglich an den BFV gegangen ist“, so Winter und ergänzt: „In all den 16 Jahren, in denen ich mittlerweile beim Kreissportgericht tätig bin, habe ich noch nie so viele Fälle erlebt.“ Aus diesem Grund startete er an die anwesenden Vereine auch einen deutlichen Appell: „Zieht eure Spiele durch, soweit es geht! Das Geld, welches als Strafe fließt, ist innerhalb eures Klubs deutlich besser angelegt – beispielsweise in der Jugendarbeit.“

    Deutlicher Appell: Peter Winter vom Kreissportgericht Augsburg.
    Deutlicher Appell: Peter Winter vom Kreissportgericht Augsburg. Foto: Dirk Sing

    Neben der Problematik in Sachen fehlender Passbilder beziehungsweise gänzlich fehlender Pässe bei Punktspielen (diese müssen spätestens drei Tage nach einer Partie offiziell nachgewiesen werden. Ansonsten gibt es laut Paragraf 77 eine Gesamtstrafe von 300 Euro) ging Winter auch das verbotene Abbrennen von Fackeln und Pyrotechnik auf Sportplätzen ein. „Hier fährt der BFV eine Null-Toleranz-Linie“, betonte der Funktionär. Sprich: Vor, während und nach einer Partie sei der Einsatz dieser Techniken verboten. „Die Mindeststrafe beträgt 300 Euro. Sollte der Täter nicht eindeutig ermittelt werden, steht der austragende Verein in der Haftung“, erklärte Winter.

    Schiedsrichterwesen: Mit welchen massiven Problemen die Schiedsrichtergruppe Neuburg aktuell zu kämpfen hat, beweist ein Blick auf die Zahlen. „Seit dem Beginn der Pandemie haben wir rund 70 Schiedsrichter verloren“, berichtete Jürgen Roth. Bei all diesen Abgängen habe der Obmann eine anonyme Umfrage bezüglich der Gründe durchgeführt. „Zum einen war es die Pandemie selbst. Zum anderen wurde aber auch immer wieder aufgeführt, dass sich die Leute einfach nicht weiter beschimpfen lassen wollen“, so Roth, der in diesem Zusammenhang auf die zuletzt immer größer werdenden „Hemmungslosigkeit“ auf den Plätzen einging. „Wenn junge Kollegen nach ihren Einsätzen zu mir kommen und sagen, dass sie nicht mehr weiterpfeifen wollen, dann läuft hier etwas falsch.“

    Leitet die Schiedsrichtergruppe Neuburg: Obmann Jürgen Roth.
    Leitet die Schiedsrichtergruppe Neuburg: Obmann Jürgen Roth. Foto: Dirk Sing

    Mit den (logischen) Konsequenzen der stetig sinkenden Schiedsrichterzahlen hatten die Vereine in der B-Klasse und A-Klasse Neuburg-Reserven bereits in der zurückliegenden Saison zu kämpfen, deren Spiele nicht mehr oder nur noch teilweise besetzt werden konnten. „Gerade für mich als Obmann ist das eine sehr unbefriedigende Situation. Doch mir sind diesbezüglich schlichtweg die Hände gebunden“, sagte Roth. Um diese Situation zu verbessern, sieht der Neuburger Schiedsrichter-Chef die Klubs in der Bringschuld. „Wir führen vom 23. bis 25. September in Rohrenfels wieder unseren Neulingslehrgang durch. Würde jeder der 34 Vereine auch nur einen Teilnehmer schicken, wären unsere Probleme nahezu auf einen Schlag gelöst.“

    Regeländerungen und Hallenturnier: Während Roth auf die anstehenden Regeländerungen wie die Zehn-Minuten-Zeitstrafe oder auch das „modifizierte“ Abseits noch nicht genauer eingehen wollte (Roth: „Diesbezüglich bekommen wir Unparteiischen erst am Donnerstagabend von ganz oben genaue Erklärungen und Einweisungen.“), gab er den Termin für das Hallenfußball-Turnier der Schiedsrichtergruppe Neuburg bekannt. Nach zuletzt zweijähriger Corona-Pause soll am 14./15. Januar 2023 in der Sporthalle am Volksfestplatz wieder gekickt werden (kein Futsal).

    Flexmodell: In der Saison 2022/2023 kommt in der A-Klasse Neuburg Reserven erstmals das sogenannte „Flexmodell“ zur Anwendung. In einer von Kreisspielleiter Günther Behr durchgeführten Online-Umfrage sprach sich ein Großteil der Mannschaften dafür aus, nach dem „Grundsystem neun gegen neun“ zu spielen. Behr verwies eindringlich darauf, dass in diesem Fall „künftig nur noch zwei Auswechselspieler“ erlaubt seien, sprich: Die Kaderstärke am Spieltag dürfe elf Akteure nicht überschreiten! Dabei habe, so Behr weiter, die jeweilige Heimmannschaft drei Optionen, eine Begegnung durchzuführen: auf einem Großfeld bei einer Spielzeit von zweimal 40 Minuten, auf einem um einen Torraum verkürzten Platz oder auch einem D-Jugend-Feld (jeweils zweimal 45 Minuten).

    Einzige Ausnahme: Sollten sich die beiden Kontrahenten bereits frühzeitig im Vorfeld einer Partie darauf einigen, doch im Modus „elf gegen elf“ antreten zu wollen, sei dies laut Behr „weiterhin möglich“. Neutrale Schiedsrichter werde es jedoch bei diesem „Flexmodell“ nicht geben.

    Leitete die Spielgruppentagung in Joshofen: Kreisspielleiter Günther Behr.
    Leitete die Spielgruppentagung in Joshofen: Kreisspielleiter Günther Behr. Foto: Dirk Sing

    Eröffnungsspiel: Ein offizielles „Saison-Eröffnungsspiel“ gibt es in der anstehenden Saison ausschließlich in der Kreisliga Ost. Dieses findet am Donnerstag, 21. Juli, in Rennertshofen statt. Dort trifft der heimische FCR ab 19 Uhr auf den Bezirksliga-Absteiger TSV Pöttmes. Bei dieser Partie besteht für sämtliche Klubs der Kreisliga Ost zumindest mit einem Vertreter Anwesenheitspflicht!

    Rahmenterminplan 2022/2023

    1. Spieltag Kreisliga: 23./24. Juli

    1. Spieltag Kreisklasse abwärts: 6./7. August

    Letzter Spieltag 2022: 19./20. November

    Nachholspieltag 2022: 26./27. November

    Wiederauftakt 2023 Kreisliga: 18./19. März

    Wiederauftakt 2023 Kreisklasse abwärts: 25./26. März

    Ostersamstag, 8. April: Regulärer Spieltag alle Ligen

    Ostermontag, 10. April: Spieltag Kreisliga, andere Ligen Nachholspieltag

    Letzter Spieltag Kreisliga: Samstag, 27. Mai

    Letzter Spieltag Kreisklasse abwärts: Sonntag, 28. Mai

    Totopokal 2022/2023

    1. Runde: Mittwoch, 20. Juli

    2. Runde: Mittwoch, 27. Juli

    3. Runde: Mittwoch, 3. August

    Achtelfinale: Mittwoch, 10. August

    Viertelfinale: Mittwoch, 24. August

    Halbfinale: Mittwoch, 31. August

    Finale: Mai 2023

    Auf-/Abstiegsregelung 2022/2023

    Kreisliga:

    Aufsteiger in die Bezirksliga: Meister

    Aufstiegs-Relegation: Zweiter

    Direkter Absteiger: Platz 16, 15, 14

    Abstiegs-Relegation: Platz 13

    Kreisklasse:

    Aufsteiger in die Kreisliga: Meister

    Aufstiegs-Relegation: Zweiter

    Direkter Absteiger: Platz 14, 13

    Abstiegs-Relegation: Keiner

    A-Klasse:

    Aufsteiger in die Kreisklasse: Meister

    Aufstiegs-Relegation: Zweiter

    Direkter Absteiger: Letzter

    Abstiegs-Relegation: Keiner

    B-Klasse:

    Aufsteiger in die A-Klasse: Meister, Vizemeister

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