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Golf: Der große Golf-Gipfel: Talent trifft Profi

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Der große Golf-Gipfel: Talent trifft Profi

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    Der Profi und der Nachwuchsgolfer: Nicolas Heigl vom Wittelsbacher Golfclub (rechts) löcherte Philipp Katich (links) mit vielen interessanten und spannenden Fragen.
    Der Profi und der Nachwuchsgolfer: Nicolas Heigl vom Wittelsbacher Golfclub (rechts) löcherte Philipp Katich (links) mit vielen interessanten und spannenden Fragen. Foto: Dirk Sing

    Was der 23-jährige Philipp Katich vom Golfclub St. Leon Rot in seinem Leben bereits geschafft hat (nämlich Golf-Profi zu werden), daran arbeitet der zehn Jahre jüngere Nicolas Heigl vom Wittelsbacher Golfclub Neuburg-Rohrenfeld derzeit noch eifrig. Dementsprechend ist der Gymnasiast mit dem Handicap 17 bei der derzeit stattfindenden Big Green Egg German Challenge auch Dauergast. Die Neuburger Rundschau hat den Profi- und Nachwuchs-Golfer für ein gemeinsames Gespräch zusammengebracht. Und dabei wollte Nicolas von Philipp viele interessante und spannende Dinge wissen.

    Nicolas Heigl: Wie denkst Du persönlich über Deine Zukunft? Meinst Du, dass es eines Tages klappt, bei den PGA-Turnieren und auch dem Masters mitzuspielen?

    Philipp Katich: Ich glaube, dass ich es schaffen kann, ja - auch wenn es natürlich noch ein langer Weg dorthin ist. Momentan gehe ich durch eine etwas schwierigere Phase, in der ich alle Facetten des Spiels kennenlerne. Deshalb ist es manchmal schwer zu fassen, dass man in dieser Bereiche, die Du genannt hast, tatsächlich hinkommen kann. Aber mit harter Arbeit ist es definitiv möglich.

    Nicolas: Also versuchst Du auf alle Fälle an Deinem Ziel dranzubleiben?

    Philipp: Definitiv. Wenn Du die Hölle kennst, geht es danach auf alle Fälle einfacher. Würdest Du nur gute Erfahrungen machen, wäre das nicht hilfreich. Daher finde ich den Weg, den ich gerade beschreite, schon wichtig und gut.

    Nicolas: Wie hast Du eigentlich als Kind oder Jugendlicher das Ganze mit der Schule geregelt, nachdem Du ja sicherlich mit dem Golfen sehr früh angefangen hast?

    Philipp: Im Alter von zehn Jahren ging es bei mir richtig los. Ich war früher zuerst auf der Realschule, wo ich zum Glück einen recht entspannten Rektor hatte, der mich - wenn es nötig war - immer freigestellt hat. Da hatte ich wirklich ziemliches Glück. Nach der Realschule war ich dann auf einem Sport-Gymnasium mit Berufsschule, auf dem sehr viele Sportler waren. Da gab es dann überhaupt kein Problem, dass ich beispielsweise zehn bis 15 Wochen im Jahr mit dem Golfen unterwegs war. Im Nachhinein würde ich schon sagen, dass die Sportschule der einzige Weg ist, wenn man sich seinen Profi-Traum erfüllen will.

    Nicolas: Hast Du eigentlich noch einen Nebenjob oder spielst Du ausschließlich Golf?

    Philipp: Nein, einen Nebenjob habe ich nicht. Mein einziger Beruf ist Golf-Profi.

    Nicolas: Kann man davon auch gut leben?

    Philipp: Das hängt letztlich einzig und allein davon ab, wie gut man spielt (lacht). Aber man kann sicherlich davon leben, ja.

    Nicolas: Welches Jahr in Deiner Karriere war bislang das erfolgreichste?

    Philipp: Nun, nachdem ich gerade mein erstes volles Jahr als Profi auf der Challenge-Tour absolviere, ist alles noch ziemlich neu. Aber ich habe die Qualifying-School für die European-Tour zweimal gespielt und bin dabei bis zur dritten Stage gekommen, wobei ich jeweils in der zweiten Stage ziemlich geil abgeliefert habe.

    Nicolas: Wie gehst Du gerade in einem Turnier mit einem schlechten Schlag um?

    Philipp: Auch wenn es ganz banal klingt: Man muss einen solchen Schlag einfach abschütteln. Solange man alles gegeben hat, sind schlechte Schläge nicht schlimm. Das Einzige, was mich aufregt: Wenn man nicht alles gegeben hat oder abgelenkt ist. Das tut dann schon weh. Aber selbst wenn man voll fokussiert ist, geht der Ball immer wieder mal nach links oder rechts. Das ist allerdings ganz normal.

    Nicolas: Hast Du eigentlich einen Caddy?

    Philipp: Ich hatte einen Caddy für sechs Turniere. Momentan habe ich aber keinen.

    Nicolas: Angenommen, Dein Trainer wäre auch Dein Caddy. Dürfte er Dir während der Runde Tipps geben und Dich coachen?

    Philipp: Ja klar, das darf er.

    Nicolas: Hättest Du dadurch einen Vorteil gegenüber jenen Spielern, die keinen Caddy dabei haben beziehungsweise sich diesen nicht leisten können?

    Philipp: So gesehen - ja! Aber das Problem ist, dass der Trainer leider nicht immer mitkommen kann, da das Ganze ja auch Geld kostet. Man muss ihn entsprechend bezahlen, was nicht gerade billig ist. Abgesehen davon heißt es ja nicht automatisch, dass man besser spielt, nur weil man Tipps bekommt.

    Nicolas: Aber er könnte Dir beispielsweise schon sagen, was Du anders machen sollst, wenn sich ein technischer Fehler in Dein Spiel eingeschlichen hat?

    Philipp: Das kann er machen - was wahrscheinlich auch ein Vorteil wäre! Aber ein guter Caddy ist eigentlich auch ein guter Trainer. Er kann Dir in der Regel jetzt nicht beim Schwung helfen, sagt Dir aber dafür, wo es langgeht und welcher Schläger in welcher Situation der beste ist.

    Nicolas: Hast Du für uns Jugendspieler einen bestimmten Tipp oder Ratschlag, den wir im Training anwenden und umsetzen können?

    Philipp: Spezielle Übungen für die einzelnen Bereiche gibt es viele. Grundsätzlich würde ich aber dazu raten, zunächst mehr das Kurzspiel als das Long-Game zu trainieren, wenn man noch jung ist. Wenn das Short-Game sitzt, hat man auch keine Angst, das Green zu verfehlen. Also quasi erst mit dem Putten und dem Chippen zu beginnen und danach länger zu werden. Denn wenn Du das kurze Spiel nicht beherrscht, dann bringen die langen Drives auch nichts. Ansonsten: Einfach viel Spaß haben und hart arbeiten!

    Nicolas: Welcher Golf-Spieler hat Dir besonders imponiert, als Du selbst noch ein kleiner Junge warst?

    Philipp: Früher war es sicherlich Tiger Woods. In den vergangenen Jahren habe ich dann „Bomber“ wie Dustin Johnson oder Brooks Koepka genossen, weil diese Jungs - ebenfalls wie ich selbst - Fades schlagen. Ansonsten finde ich auch Xander Schauffele ziemlich geil.

    Nicolas: Nachdem Du ja im Anschluss an unser Gespräch noch zum Doping-Test musst: Was würde denn Doping im Golf überhaupt bringen?

    Philipp: Das ist eine sehr gute Frage. Eigentlich nicht wirklich viel. Es gibt sicherlich Tabletten, die für die Konzentration helfen oder den Kopf freimachen. Physisch bringt das Ganze sicherlich nichts.

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