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Fußball: Fußball-Spielgruppentagung: Es drohen hohe Strafen

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Fußball-Spielgruppentagung: Es drohen hohe Strafen

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    Strahlende Titelträger: Kreisspielleiter Günther Behr (links) mit den Vertretern der Meister-Teams des FC Illdorf, FC Gerolsbach, SC Feldkirchen, FC Staudheim II und SV Klingsmoos. Fotos: Dirk Sing
    Strahlende Titelträger: Kreisspielleiter Günther Behr (links) mit den Vertretern der Meister-Teams des FC Illdorf, FC Gerolsbach, SC Feldkirchen, FC Staudheim II und SV Klingsmoos. Fotos: Dirk Sing Foto: Dirk Sing

    Wenn Fußball-Kreisspielleiter Günther Behr „seine“ Vereine zur traditionellen Spielgruppentagung bittet, ist dies ein klarer Indikator dafür, dass die neue Saison unmittelbar bevorsteht. In der Sportgaststätte des SV Echsheim informierte Behr die Klub-Vertreter der Kreisliga Ost, Kreisklasse, A-Klasse und B-Klasse Neuburg gemeinsam mit seinen Kollegen Jürgen Roth (Schiedsrichterobmann der Gruppe Neuburg), Peter Winter (Kreis-Sportgericht) und Thomas Künzel (Kreis-Vorsitzender) sowohl über die abgelaufene als auch neue Saison.

    • Meisterehrung: Auch in diesem Jahr durften sich die Meister der jeweiligen Spielklassen über einen Fußball und eine Urkunde freuen. Neben dem SV Klingsmoos (Meister der Kreisklasse Neuburg) waren dies der FC Gerolsbach (Kreisklasse Aichach/künftig Kreisliga Ost), FC Illdorf (A-Klasse Neuburg), SC Feldkirchen (B-Klasse Neuburg) und FC Staudheim II (A-Klasse-Reserven).
    • Fairness-Wertung: Ebenfalls ausgezeichnet – mit einem „isotonischen Gerstensaft-Präsent“ – wurden die fairsten Mannschaften. Dabei handelte es sich um den FC Stätzling II (Kreisliga Augsburg/künftig Kreisliga Ost), BC Rinnenthal (Kreisliga Ost), TSG Untermaxfeld (Kreisklasse Neuburg), SV Hammerschmiede (Kreisklasse Augsburg-Mitte/künftig Kreisliga Ost), BSV Berg im Gau II (A-Klasse Neuburg) und SpVgg Joshofen-Bergheim II (B-Klasse Neuburg).
    • Sportgericht: Ein „alter Bekannter“ bei der „Neuburger“ Spielgruppentagung ist Kreis-Sportrichter Peter Winter, der in dieser beziehungsweise ähnlicher Funktion bereits seit 18 Jahren tätig ist. Winter berichtete über 543 Fälle in der vergangenen Spielzeit – immerhin 45 weniger als noch in der Saison 2021/2022. Den größten Posten machten dabei laut dem Sportrichter die „Roten Karten“ mit 270 Fällen aus, die sich unter anderem in Rohes Spiel/Unsportliches Verhalten (144), Tätlichkeiten (57) und Anfeindungen gegen Schiedsrichter (30) aufteilten.

    Darüber hinaus habe es zwei Fälle gegeben, in denen dem Unparteiischen seitens eines Spielers die Rote Karte aus der Hand geschlagen wurde. Beide Akteure wurden für zwölf beziehungsweise neun Monate aus dem Verkehr gezogen. Zudem auffällig: Wie Winter berichtete, habe es auch „neben dem Feld viel Unruhe“ gegeben. Dies zeige sich daran, dass 16 Trainer glatt „Rot“ sahen. Was das Kreis-Sportgericht ebenfalls ordentlich beschäftigt habe, sei die hohe Anzahl an unzulässigen Spieleinsätzen gewesen.

    • Spielerpässe: Sowohl Peter Winter als auch Günther Behr und Jürgen Roth machten die Vereinsvertreter eindringlich darauf aufmerksam, dass ab dem 1. Juli der „alte“ Spielerpass in Papierform der Vergangenheit angehört. Wenn Spielerfotos nicht in dem elektronischen System (ESB) hochgeladen werden, drohen ab sofort hohe Strafen. „Die Mindeststrafe beträgt beim ersten Mal 200 Euro. Danach geht es mit 400, 800 Euro etc. weiter“, so Winter und kündigte zugleich an, dass der Verband „rigoros“ durchgreifen werde.
    Mahnende Worte: Schiedsrichter-Obmann Jürgen Roth.
    Mahnende Worte: Schiedsrichter-Obmann Jürgen Roth. Foto: Dirk Sing
    • Schiedsrichterwesen: „In der zurückliegenden Saison gab es im Bereich Neuburg, Aichach und Schrobenhausen, der von unserer Gruppe abgedeckt wird, keinen Spielabbruch durch Gewalt-Einwirkung. Diesbezüglich war es für uns eine zufriedenstellende Spielzeit“, resümierte Jürgen Roth. Auch wenn sämtliche Partien von der B-Klasse aufwärts mit Unparteiischen besetzt werden konnten (Kreis-Vorsitzender Thomas Küntzel: „Ihr lebt diesbezüglich im Vergleich zu anderen Bezirken auf einer Insel der Glückseligkeit.“), wirkte der Obmann der Gruppe Neuburg überaus nachdenklich. „Im Grunde war dies nur möglich, da sich viele Kameraden an den Wochenenden mehrfach zur Verfügung gestellt haben.“ Auch für etwaige Kritik in Sachen Qualität der Referees hatte Roth nur ein Kopfschütteln übrig. „Wir können nur die Leute schicken, die uns die Vereine zur Verfügung stellen. Und eine breite Qualität haben wir nur dann, wenn wir aus der Quantität auch Qualität machen können“, sagte Roth.

    • Regeländerungen: Wenig glücklich zeigte sich der Neuburger Schiedsrichter-Chef mit den vorgegebenen Regeländerungen für die neue Saison. „Da wird oftmals Wortklauberei betrieben, indem nur ein Wort oder Satzteil innerhalb der Regel verändert wird – und plötzlich müssen alle damit zurechtkommen“, schimpfte Roth. So sollen die Unparteiischen künftig mehr Nachspielzeit – beispielsweise auch für Torjubel – veranschlagen. „Würde man das in die Tat umsetzen, wären Nachspielzeiten von über zehn Minuten an der Tagesordnung. Das werden wir so aber sicher nicht mitmachen“, kündigte Roth an.

    Auch in Sachen Abseits (befindet sich ein Spieler beim Abspiel, nachdem zuvor ein Gegner den Ball noch berührt hat, im Abseits, hängt davon ab, ob er den Ball sofort kontrollieren und direkt weiterspielen kann oder nicht) und Elfmeter-Entscheidung im Strafraum (ist ein Versuch, den Ball zu spielen, erkennbar beziehungsweise handelt es sich um eine klare Zweikampf-Situation, wird künftig weitergespielt) gibt es kleine, aber feine Änderungen. Aber auch die Torhüter werden bei der Ausführung eines Elfmeters strenger reglementiert. „Sobald sich ein Torwart kurz an die Latte hängt oder seine Torlinie auch nur verlässt, ist dies mit einer Gelben Karte zu ahnden“, erklärte Roth.

    Darüber hinaus werde künftig verstärkt darauf geachtet, wer während den Partien in der sogenannten „Coaching Zone“ stehe. „Es dürfen sich dort nur Leute aufhalten, die auch auf dem ESB stehen“, so der Obmann und ergänzt: „In dieser Zone darf auch nicht geraucht und Alkohol getrunken werden. Das ist für uns ein wichtiger Punkt, da sich die Unruhe von außen oft auf das Spielfeld überträgt.“

    Führte durch den Abend: Kreisspielleiter Günther Behr.
    Führte durch den Abend: Kreisspielleiter Günther Behr. Foto: Dirk Sing
    • Schiedsrichterwesen-Termine: Vom 15. bis 17. September findet auf der Sportanlage des SC Rohrenfels der nächste Neulingslehrgang statt. Der traditionelle Kameradschaftsabend, bei dem der beste Verein sowie der beste Schiedsrichter des Jahres gekürt werden, steht am 11. November im Gasthaus Daferner in Schönesberg auf dem Programm. Zudem steigt die 42. Auflage des Schiedsrichter-Hallenturniers am 6./7. Januar.

    • Rahmenterminplan: Der erste Spieltag der Kreisliga Ost ist am 11./12. August terminiert (das Eröffnungsspiel bestreiten, wie bereits berichtet, der SV Klingsmoos und TSV Pöttmes am Freitag, 11. August, um 18.30 Uhr). Weiter geht es bereits am Dienstag, 14. August, mit Spieltag Nummer zwei. Alle anderen Ligen starten am 19./20. August. Der letzte Spieltag im Jahr 2023 ist am 25./26. November, Nachholspieltage am 3. Oktober und 1. November. Weiter geht es im Jahr 2024 für die Kreisliga-Teams am 16./17. März, während die übrigen Ligen am 23./24. März starten. Am Ostersamstag (30. März) ist für die Kreisklasse, A-Klasse und B-Klasse ein normaler Spieltag angesetzt. Die Kreisliga spielt am Ostermontag (1. April). An diesem Tag absolvieren die anderen Ligen zudem ihre Nachholspiele. Der letzte Spieltag findet am 1. Juni statt.
    Wurden von Kreisspielleiter Günther Behr (links) für ihre Fairness geehrt: Die Mannschaften des BC Rinnenthal, TSG Untermaxfeld, SpVgg Joshofen-Bergheim II, BSV Berg im Gau II, SV Hammerschmiede und FC Stätzling II.
    Wurden von Kreisspielleiter Günther Behr (links) für ihre Fairness geehrt: Die Mannschaften des BC Rinnenthal, TSG Untermaxfeld, SpVgg Joshofen-Bergheim II, BSV Berg im Gau II, SV Hammerschmiede und FC Stätzling II. Foto: Dirk Sing
    • Toto-Pokal: Insgesamt 103 Vereine nehmen in dieser Saison am Toto-Pokal teil. Auftakt ist dabei am Mittwoch, 19. Juli. Anschließend geht es im gewohnten Mittwochs-Rhythmus weiter. Das Halbfinale wird dann am Dienstag, 3. Oktober, ausgetragen, während das Endspiel im Mai 2024 ansteht.

    • Thema „Gewalt auf dem Fußballplatz“: Ein besonderes Anliegen war dem Kreis-Vorsitzenden Thomas Küntzel bei seinem Vortrag das Thema „Gewalt auf dem Fußballplatz“. Küntzel ging dabei nochmals auf den schrecklichen Tod eines 15-jährigen Fußballspielers an Pfingsten bei einem Jugendturnier in Frankfurt ein. Dort bekam der Teenager von einem 16-Jährigen einen Schlag auf den Kopf verpasst, an dessen Folgen er kurz darauf verstarb. „Solche schlimmen Vorfälle möchte ich bei uns niemals haben“, sagte Küntzel. Diesbezüglich nahm er in erster Linie die Vereine in die Pflicht: „Die Trainer können auf ihre Spieler einwirken, die Abteilungsleiter auf die Zuschauer.“ Konkret an die anwesenden Vereinsvertreter gerichtet: „Ihr seid das Entscheidende an der Sache. Ich erwarte von euch, dass ihr derartige Dinge wie Gewalt oder auch Rassismus ansprecht und dagegen vorgeht, wenn dies wahrgenommen wird.“
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