Große Erleichterung herrschte beim FC Ingolstadt nach dem 2:0-Sieg beim 1. FC Saarbrücken. Die Schanzer feierten damit den ersten Sieg im Jahr 2024 und verringerten den Rückstand auf den Tabellendritten SSV Ulm auf vier Punkte. Bei seinem vierten Auswärtserfolg der Saison konnte sich der FCI zum einen auf seinen starken Torhüter Marius Funk verlassen. Zum anderen profitierten die Ingolstädter von einer schwachen Chancenverwertung des 1. FC Saarbrücken, zwei Platzverweisen für den Gegner und einigen Schiedsrichterentscheidungen.
„Wir sind nicht wirklich gut in die Partie gekommen und hatten Glück, dass Marius Funk ein paar Mal super gehalten hat und wir im ersten Durchgang keinen Elfmeter gegen uns gepfiffen bekommen haben“, fasste FCI-Stürmer Janik Mause die erste Halbzeit zusammen. In der Tat hatten die Gäste das Glück mehrfach auf ihrer Seite. Oder konnten sich auf Funk verlassen. Der Torhüter war in der Anfangsphase erstmals gefordert, als er einen Schuss von Dominik Becker um den Pfosten lenkte (6.). Der Keeper war auch nach einem Kopfball von Kai Brünker zur Stelle (15.). Keine Chance hätte Funk bei einem Freistoß von Kasim Rabihic gehabt, doch landete der Ball an der Latte (22.). Großes Glück hatte der FCI, als ein Handspiel Leon Guwaras im eigenen Strafraum nicht geahndet wurde (37.). Man habe „gemerkt, dass Saarbrücken sehr gewillt war, zu Hause unbedingt die drei Punkte zu behalten“, sagte FCI-Trainer Michael Köllner. „Wir mussten daher im ersten Durchgang sehr viel arbeiten. Was wichtig war, waren Einsatzbereitschaft, Leidenschaft und Wille.“
Mause bringt den FC Ingolstadt in Führung
Somit blieben die Ingolstädter, die im ersten Durchgang kaum gefährlich waren, im Spiel und gingen kurz nach Wiederbeginn sogar in Führung. Manuel Zeitz kam in einem Zweikampf mit Simon Lorenz im Sechzehner zu spät. Der in der Halbzeit eingewechselte Mause, der zuletzt krank war und daher nicht in der Startelf gestanden hatte, verwandelte den Elfmeter sicher zum 0:1 (51.) und hat nun 14 Saisontore auf seinem Konto.
Saarbrücken wollte den Ausgleich und nach 64 Minuten lag der Ball im Tor der Schanzer. Schiedsrichter Daniel Bartnitzki aber entschied auf ein Foul von Boné Uaferro an Mause abseits des Balles, der Treffer zählte nicht. Die Gastgeber waren erbost, Uaferro meckerte in Richtung des Unparteiischen und sah die Gelbe Karte. Der Verteidiger konnte sich nicht beruhigen, reklamierte weiter und wurde mit Gelb-Rot vom Platz geschickt (64.).
Der FCI nutzte die Überzahl direkt aus und legte nach. Ein weiter Einwurf von Ryan Malone fand Lukas Fröde, der freistehend zum 0:2 einköpfte (66.). Für die Saarländer sollte es sogar noch schlimmer kommen. Ingolstadts Felix Keidel rammte Calogero Rizzuto, der dadurch zu Fall kam. Der Saarbrücker streckte sein Bein nach oben und traf Keidel am Bauch. Der Schiedsrichter sah eine Tätlichkeit und zeigte die Rote Karte (71.). Auch diese Entscheidung war umstritten. Von den Tribünen waren immer wieder „Schieber“-Rufe zu hören. Den Schanzern war das freilich egal. In doppelter Überzahl brachten sie die Führung sicher ins Ziel.
FC Ingolstadt empfängt Dynamo Dresden
„Vor unserer Elfmetersituation gab es bereits eine vielversprechende Konterchance, die wir allerdings nicht konsequent zu Ende gespielt haben. Nach dem 1:0 ging alles dann etwas einfacher, sodass wir auch direkt den zweiten Treffer nachgelegt haben“, sagte Mause. „Trotz der zweifachen Überzahlsituation haben wir aber weitere Möglichkeiten liegen gelassen.“ Bei der Begegnung habe es sich um ein „äußerst turbulentes Spiel gehandelt – vor allem, wenn man die gesamten 90 Minuten inklusive Nachspielzeit betrachtet“, fasste Köllner zusammen.
„Natürlich hatten wir heute auch in manchen Situationen das Glück auf unserer Seite, doch das gehört im Fußball dazu“, sagte Simon Lorenz, der anfügte: „So eine wilde zweite Halbzeit habe ich zuvor auch noch nie erlebt.“
Am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) empfängt der FC Ingolstadt Dynamo Dresden. Lorenz bezeichnet den Gegner als „die meiner Meinung nach beste Mannschaft der Liga“.
1. FC SaarbrückenSchreiber – D. Becker (28. Thoelke), Zeitz, Uaferro – Rizzuto, Sontheimer (83. Civeja), Gaus – Kerber (69. Günther-Schmidt), Rabihic (83. Boeder) – Naïfi, Brünker (69. Stehle)
FC Ingolstadt 04 Funk – Costly, S. Lorenz, Malone, Guwara (68. Seiffert) – Fröde – Deichmann, Kayo (68. Keidel), Kopacz (90.+4 Kügel) – Testroet (46. Mause), Kanuric (77. Dittgen)
Schiedsrichter Daniel Bartnitzki (Erfurt) – Zuschauer 9000 – Tore 0:1 Mause (51./Foulelfmeter), 0:2 Fröde (66.) – Gelb-Rote Karte Uaferro (64./Unsportlichkeit – Rote Karte Rizzuto (72./Tätlichkeit).