Der FC Ingolstadt hat im Aufstiegskampf der 3. Liga einen großen Rückschlag hinnehmen müssen. Die Schanzer verloren in Unterzahl nach zwei späten Gegentoren gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten SC Freiburg II mit 2:3 und verpassten es, den Rückstand von fünf Punkten auf den Tabellendritten SSV Ulm zu verringern.
Die Gäste reisten mit nur zehn Punkten auf dem Konto an. Der letzte Dreier gelang den Breisgauern am 8. Oktober 2023, als sie beim VfB Lübeck mit 1:0 gewannen und einen von zwei Saisonsiegen feierten. Dass sich die junge Freiburger Mannschaft zutraute, den dritten zu holen, war von Anfang an zu spüren. Die Schanzer, bei denen Lukas Fröde als alleiniger Sechser agierte, waren in der Anfangsphase unsortiert und gerieten in Rückstand, als Maximilian Breunig einen schnell vorgetragenen Konter zum 0:1 vollendete (6.). Der FCI hatte Glück, als Guwara den Ball im eigenen Strafraum an die Hand bekam, der Elfmeterpfiff aber ausblieb (18.). Im Gegenzug glichen die Schanzer nach ihrem ersten gefährlich vorgetragenen Angriff zum 1:1 aus (19.). Marcel Costly flankte mit seinem schwächeren linken Fuß in den Strafraum und fand Sebastian Grönning, der mit einem Flugkopfball erfolgreich war. Beinahe wär dem Neuzugang ein zweiter Treffer gelungen, doch Gästekeeper Lukas Schneller lenkt seinen Kopfball über den Querbalken (23.). Der FCI war nun am Drücker und hatte seine beste Phase, Freiburgs Abwehr schwamm. Einen Schuss von Benjamin Kanuric parierte Schneller (26.), einer von David Kopacz wurde geblockt (28.).
FC Ingolstadt geht in Führung
Ab der 30. Minute verflachte die Partie, den Ingolstädtern fehlte die Durchschlagskraft. Das torlose Remis zur Pause verhinderte ein Pfiff von Schiedsrichter Tom Bauer, der im Strafraum nach einer leichten Berührung ein Foul von Fabian Rüdlin an Jannik Mause gesehen haben wollte. Der Toptorjäger des FCI trat selbst an und verwandelte den schmeichelhafen Elfmeter sicher zum 2:1 (45.+2). „Wir haben das frühe Gegentor sehr gut weggesteckt“, sagte FCI-Trainer Michael Köllner. „Wir wollten nach der Pause mit der gleichen Intensität weiterspielen und das dritte Tor machen.“
Nach Wiederbeginn schwächte sich der FCI aber selbst. Der bereits verwarnte Bryang Kayo sah völlig unnötig wegen eines taktischen Fouls im Mittelfeld die Gelb-Rote Karte (57.). „Der Platzverweis war fatal für uns“, befand Köllner. In Unterzahl hatte zunächst Kanuric eine Chance, die Schneller parierte (62.). Dann waren die Gäste am Zug und kamen beinahe zum Ausgleich. Doch Simon Lorenz klärte einen Kopfball von Hamadi Al Ghaddioui auf der Linie (63.).
FC Ingolstadt gibt den Sieg aus der Hand
Der FCI zog sich zurück, überließ Freiburg den Ball. Eine Taktik, die lange aufzugehen schien. Doch bei einem Tor Vorsprung war die Gefahr groß, die drei Punkte noch aus der Hand zu geben. Und genau das passierte. Yann Sturm wurde im Strafraum freigespielt und wuchtete den Ball zum 2:2 in die Maschen (89.). Freiburg wollte mehr und schlug tatsächlich noch einmal zu! Nachdem Ryan Malone für den FCI eine Kopfballchance vergeben hatte (90.+1), traf Breunig zum Siegtreffer für das Schlusslicht (90.+3). „Wir haben in Unterzahl gut verteidigt, hätten aber mehr Nadelstiche setzen können“, meinte Lorenz. „Die Enttäuschung ist bei uns natürlich sehr groß. Eine Undiszipliniertheit hat uns das Spiel gekostet“, haderte Köllner.
FC Ingolstadt 04 Funk – Costly, Cvjetinovic, S. Lorenz, Guwara – Fröde – Kopacz, Kayo, Kanuric (65. Keidel) – Grönning (65. Malone), Mause
SC Freiburg IISchneller – Fallmann (88. Fahrner), Rüdlin (69. Johansson), Se. Müller, J. Stark, Lungwitz (80. Bouebari) – Marino (80. Sturm), Ambros (46. Bichsel), Baur – M. Breunig, Al Ghaddioui
Schiedsrichter Tom Bauer (Neuhofen) – Zuschauer 3450 – Tore 0:1 M. Breunig (6.), 1:1 Grönning (19.), 2:1 Mause (45.+2/Foulelfmeter), 2:2 Sturm (89.), 2:3 M. Breunig (90.+3) – Gelb-Rote Karte Kayo (57./wiederholtes Foulspiel).