Der FC Ingolstadt hat das oberbayerische Duell bei 1860 München mit 1:3 verloren. Während die Löwen im Jahr 2024 ungeschlagen bleiben, sich von den Abstiegsplätzen absetzten und dank eines Chancenplus verdient gewannen, mussten die Schanzer einen Rückschlag im Aufstiegsrennen hinnehmen.
Michael Köllner, der erstmals nach seiner Entlassung bei den Löwen vor knapp einem Jahr als gegnerischer Trainer ins Grünwalder Stadion zurückkehrte, ärgerte sich vor allem über das Zustandekommen der Gegentore. Denn bei allen half seine Mannschaft gehörig mit. „Wir haben uns ein Stück weit selbst geschlagen“, sagte Köllner bei Magenta Sport. „Es waren ein paar Fehler zu viel, die von Sechzig bestraft wurden.“ Nichts beitragen mussten die Löwen beim Tor zum 2:0, als FCI-Torhüter Marius Funk den Ball nach einem Rückpass von Mladen Cvjetinovic nicht richtig traf und ins eigene Netz beförderte (58.).
FC Ingolstadt erzielt Eigentor
Der Treffer werde „in jedem Jahresrückblick auftauchen“, meinte Köllner, der auch Cvjetinovic nicht von Schuld freisprach. So sei es eine „klare Vorgabe“ den Ball neben das eigene Tor zu spielen, was der Verteidiger in diesem Fall nicht machte. „Da muss er durch“, sagte Kapitän Lukas Fröde zum Fauxpas von Funk. „Wir werden ihn unterstützen. So etwas wird ihn stärker machen, weil er merkt, dass es ihn nicht umbringt.“ Funk sei in dieser Saison ein „super Rückhalt“ und habe dem FCI „oft den Arsch gerettet“. Fröde hatte insgesamt „nicht den besten Tag“ der Schanzer gesehen. „Wir waren zu fahrig, bei den Gegentoren gehört der Hauptanteil uns.“ Obwohl die erste Halbzeit „gar nicht mal so schlecht“ gewesen sei.
Der FCI erwischte in der Tat den besseren Start. David Kopacz drang in den Strafraum ein, scheiterte aber aus spitzem Winkel an Marco Hiller (4.). In Führung gingen nach einem leichtfertigen Ballverlust der Gäste aber die Löwen. Moritz Seiffert spielte Julian Guttau den Ball in die Füße. Der Mittelfeldspieler schickte Fynn Lakenmacher, der Funk mit einem Lupfer keine Chance ließ – 1:0 (15.). Der formstarke Stürmer hätte den zweiten Treffer nachlegen müssen. Morris Schröter passte nach innen, Lakenmacher schoss aus drei Metern über den Querbalken (27.). Auch die Schanzer hatten Möglichkeiten. Erst traf Jannik Mause das Außennetz (34.), dann parierte Hiller einen Schuss des Ingolstädter Toptorjägers (41.).
FC Ingolstadt verkürzt durch Elfmeter
Die zweite Hälfte begann mit einem Lattenschuss des starken Guttau, der die FCI-Abwehr immer wieder vor Probleme stellte (46.). Hatten die Löwen hier noch Pech, profitierten sie beim 2:0 von Funks Aussetzer (58.). Die Gäste steckten danach nicht auf. Der eingewechselte Maximilian Dittgen schlenzte zunächst den Ball aus 16 Metern an den Pfosten (68.), dann verkürzten die Schanzer. Kopacz wurde im Strafraum von Albion Vrenezi an der Schulter gehalten und kam zu Fall, Schiedsrichter Robin Braun zeigte auf den Punkt. Mause verwandelte den schmeichelhaften Elfmeter zum 2:1 (71.).
Die Partie war weiterhin umkämpft und intensiv, fußballerisch aber nicht auf höchstem Niveau. Die Schanzer drückten zwar, erspielten sich aber keine klaren Möglichkeiten. Hinten leisteten sie sich den nächsten Fehler und ließen Mansour Ouro-Tagba in den Strafraum eindringen. Bei dessen Abschluss aus spitzem Winkel zum 3:1-Endstand sah Funk erneut nicht gut aus (90.+1).
TSV 1860 München Hiller – Glück, Verlaat, Reinthaler, Kwadwo – Rieder, Starke – Schröter (77. Ouro-Tagba), Guttau (77. Greilinger), Nankishi (19. Vrenezi) – Lakenmacher (89. Frey)
FC Ingolstadt 04 Funk – Costly, Cvjetinovic, S. Lorenz, Seiffert (87. Kügel) – Fröde, Keidel (69. Malone) – Kopacz, Kanuric (62. Kayo) – Grönning (62. Dittgen), Mause
Schiedsrichter Dr. Robin Braun (Wuppertal) – Zuschauer 15000 (ausverkauft) – Tore 1:0 Lakenmacher (15.), 2:0 Funk (58./Eigentor), 2:1 Mause (71./Foulelfmeter), 3:1 Ouro-Tagba (90.+1).