Ingolstadt Am Ende hat es dann doch nicht ganz gereicht. Durch ein Gegentor in der 96. (!) Minute verpasste es Fußball-Zweitligist FC Ingolstadt 04 haarscharf, Bundesliga-Absteiger Eintracht Frankfurt die erste Saison-Niederlage beizubringen. Vielmehr als der 1:1-Endstand stimmte die in den vergangenen Wochen zumeist tief enttäuschten FC 04-Anhänger jedoch das Auftreten ihrer Mannschaft überaus zufrieden. Die Neuburger Rundschau hat sich nach dieser Partie in Sachen Stimmung bei den Fans umgehört.
lMarkus Angermeier (38), Münchsmünster: „Trainer Benno Möhlmann macht einen guten Job. Man sollte sich aber vielleicht mal in Deutschland nach Spielern umsehen. Es gibt so viele gute Akteure hier.“
lWerner Betzenhofer (71), Karlshuld: „Es war eine gute Partie – warum spielt das Team nicht immer so? Mit der Begegnung bin ich sehr zufrieden, auch wenn der Lapsus am Ende natürlich nicht gut war. Benno Möhlmann gebe ich keine Schuld. Er ist ein super Trainer. Während die Mannschaft bislang in der zweiten Halbzeit immer nachgelassen hat, war heute ein Zusammenhalt erkennbar. Zudem wurde bis zum Ende gekämpft.“
lAlexander Juen (32), Gaimersheim: „Ich denke, der Trainer kann die Mannschaft nicht mehr richtig er-reichen. Es ist einfach kein Zusam-mengehörigkeits-Gefühl zu sehen. Man hört von Grüppchenbildung. Aber es spielt natürlich auch die Einkaufspolitik eine Rolle. Der Sportdirektor ist in der Kritik. Ich denke, dass das spielerische Potenzial zwar vorhanden ist, aber nicht in die Köpfe der Spieler vordringt. Ich glaube, die Akteure brauchen einfach Druck. Sie müssen merken, dass es bei ihnen um die eigene Zukunft geht.“
lRudi Hopp (44) Manching: „Was heißt Sand im Getriebe? Ich finde, dass Ingolstadt sogar gegen Bayern nicht schlecht gespielt hat. Der heutige Auftritt war gut. Ich denke nicht, dass der Trainer Schuld hat – eher, dass bei den Spielern eine leichte Unruhe drin ist. Wenn die Ingolstädter auch am kommenden Freitag in Karlsruhe so spielen wie heute, dann werden sie auch dort gewinnen. Karlsruhe hat vielleicht im Hinterkopf, dass sie gegen uns in der vergangenen Saison bereits mit 1:4 verloren haben.“
lBettina Stolz (40), Ingolstadt: „Was wir heute gespielt haben, das hätten wir auch in den vergangenen Partien zeigen können. Da sind wir nach der Halbzeit aus der Kabine und waren grottenschlecht. Die Spieler wirkten unmotiviert und haben wohl gedacht: Egal, ob wir Letzter sind – wir starten ohnehin eine Aufholjagd. Sie haben ja bereits bewiesen, dass sie Fußball spielen können. Ich denke mal, dass es letztlich ein mentales Problem ist. Auch bin ich der Meinung, dass die Pokal-Partie beim FC Bayern trotz der hohen Niederlage für die Mannschaft überaus lehrreich war – gerade in Sachen Stellungsspiel, Zwischenräume ausnutzen und defensiv gut stehen. Es gibt kein Aber: Wir werden in Karlsruhe gewinnen und den ersten Auswärtssieg einfahren. Den nächsten „Dreier“ holen wir uns dann am 18. November gegen 1860 München.“
lTimo Steinbacher (20), Ingolstadt: „Am Trainer liegt es nicht, dass es zuletzt so schlecht gelaufen ist. Einen besseren Coach als Benno Möhlmann kann man nicht haben. Ich denke nicht, dass die Mannschaft falsch zusammengestellt wurde, weil es ist ja fast der gleiche Kader wie in der vergangenen Saison. Es wird zwar knapp, aber ich denke, dass Ingolstadt die Klasse halten wird.“
lBernd Ransow (32), Rostock: „Mit Ausnahme der heutigen Partie war der Kampfgeist in den vorangegangenen Spielen einfach nicht vorhanden. Dem Trainer gebe ich diesbezüglich keine Schuld. Ich denke vielmehr, dass irgendwas in der Mannschaft nicht stimmt. Für mich ist es auch nicht zu erklären, warum Dynamo Dresden, das weniger Geld zur Verfügung hat, Spieler wie Dedic, Heller oder Trojan holt.
Auch unser kommender Gegner Karlsruher SC hängt ja tief unten drin. Ich denke aber, dass wir mit der gezeigten Leistung aus der Frankfurt-Partie auch dort bestehen können.